ELF

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SARINA

Alvaro, Iván und ich waren in der großen Garage, die einem Autohaus glich. Wo das Auge hinreichte, standen überteuerte Autos, in verschiedensten Farben und Marken.

»Sind das alles eure Autos?« Ich drehte mich zu Alvaro. Mit Iván redete ich seit der Auseinandersetzung im Garten nicht mehr. Glücklicherweise hatte mein Verlobter kein Interesse, mit mir ein Gespräch anzufangen. Das einzige und letzte Mal, als er mit mir sprach, informierte er mich darüber, dass wir jetzt in die Garage gingen.

»Ja.«

»Das ist doch ehrlich krank. Wie viele Luxusschlitten stehen hier drinnen? Dreißig? Vierzig? Allein ein Bugatti kostet doch schon knapp 3 Millionen Dollar.« Er zuckte mit den Schultern. »Ist nicht viel.« Mir entwichen jegliche Gesichtszüge. Nicht viel?! Wollte er mich verarschen? »Willst du mich verarschen?« Er guckte amüsiert. »Nein.«

Sprachlos schaute ich zurück zu den Autos. Sofort bereute ich es. Iván kam den langen Weg vom weit entfernten Ende auf uns zugelaufen.

Seine mächtige Aura nahm den ganzen Raum ein, obwohl er nur zu uns lief. Selbst Alvaro schaffte es nicht ansatzweise, so wie Iván zu wirken. Dieser war einfach ... er. Speziell, selbstbewusst, arrogant, mächtig, sogar manipulativ und heiß.

Er trug ein schwarzes, enganliegendes T-Shirt, dass seinen muskulösen Körper zur Geltung brachte. Dazu eine Jogginghose und Sneakers. Beides ebenfalls schwarz. Seine Haare ließ er naturell, wodurch man leichte Locken sah. Ich verstand nicht, wie man selbst in gemütlichen Klamotten so gut aussehen konnte.

Er spielte mit dem Autoschlüssel in seiner Hand, sah auf und unsere Blicke trafen sich. Er schaute mich ausdruckslos an, ich ihn giftig.

»Mit was für einem Auto fahren wir?«, fragte ich den Schwarzhaarigen, ohne meinen starren Blick von Iván zu lösen. »Das musst du meinen Bruder fragen. Ich kann dir nicht sagen, mit was für einem Auto ihr fahrt.« Ihr. Alvaro fuhr nicht mit uns in einem Auto.

»Warum fährst du nicht mit uns?«, fragte ich unzufrieden. Ich wollte nicht mit Iván allein im Auto sitzen. Schon gar nicht nach vorhin.

»Ich fahre lieber selbst.« Ich drehte mich nicht nur um, sondern stellte mich direkt vor ihn. »Dann sollst eben du fahren und nicht Iván.«

Er steckte die Hände in seine Jeans. Belustigt schüttelte er seinen Kopf. »Kann es sein, dass du nicht alleine mit meinem Bruder sein willst?« Konnte er sich das nicht wegen vorhin denken?

»Ja!«, antwortete ich ihm ehrlich, was ihn kaltließ.

»Gut, wenn das so ist, dann fahre ich bei dir mit.« Ich sah ihn ernst an, verschränkte die Arme vor der Brust.

»Das geht nicht, querida.« Ich zog die rechte Augenbraue in die Höhe. »Warum?«

Ich wurde an der Taille gepackt nach hinten an einen trainierten Körper gezogen. Dadurch zuckte ich zusammen, versteifte.

»Weil ich das nicht erlaube.«

Ruhig, Sina, tief durchatmen. Ein und aus. Seine Laune hängt am seidenen Faden. Ein falsches Wort von dir und der Faden reißt.

»Ich will aber bei Alvaro mitfahren, von mir aus kannst du das ebenfalls. Es ist eh unnötig, mit zwei Autos zu fahren«, gab ich in einem ruhigen Ton von mir. »Nein heißt Nein.«

»Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen.« Wie ich selbst herausfinden musste, auch alt genug, um zu heiraten.

Iván schwieg, ergriff dafür meine Hand und lief los. Ich schüttelte sie, zog, damit er mich losließ. »Wehr dich nicht, cariño. Du tust dir so nur weh.«

Señora Hernández - Der Anfang vom EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt