ZWÖLF

10.4K 237 4
                                    

IVÁN

Lachen. Dieses wunderschöne Lachen hallte in meinen Ohren, ertönte immer und immer wieder. Es zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht, ließ mich alles um mich herum vergessen. Alles außer sie.

Ich drehte mich um, sah direkt in ihr wunderschönes, vor Freude strahlendes Gesicht. Ihr schwarzes, welliges Haar schimmerte durch die warme Sommersonne.

Die grünen Augen der wichtigsten Frau in meinem Leben, glänzten durch das Glück, dass sie in diesem Moment erfasste.

Ich liebte diese Frau über alles. Ein Leben ohne sie klang für mich unvorstellbar.

»Schatz, komm zu mir«, rief sie glücklich nach mir. Diese Frau war immer fröhlich und das, obwohl wir in einer Welt voller Gefahren lebten.

Ich zögerte nicht, lief zu ihr. »Ich habe das vermisst«, erzählte sie verträumt. Ihr Kopf lag im Nacken, ihre Lider waren geschlossen.

Sie genoss die Sonne und den klaren, blauen Himmel.

Leichter Wind wehte, Vögel zwitscherten und das Wasser vom Teich plätscherte.

Mir fiel einer der Rosenbüsche ins Auge. Sie liebte Rosen, viele Arten von Blumen. Aber Rosen, rote Rosen mochte sie am meisten.

Ich lief auf einen der Büsche zu, pflückte eine Rose. Die Schönste von allen, passend zu ihr.

Ich lief zurück zur Schwarzhaarigen. »Etwas Wunderschönes, für jemand Wunderschönen.« Sie schaute abwechselnd die Rose und mich an, ehe sie mir die rote Blume abnahm und mir in die Arme fiel. »Danke«, flüsterte sie mir ins Ohr.

Wir lösten uns nach einem Augenblick voneinander. »Willst du ihn mal anfassen?« Sie deutete auf ihren mittlerweile großen Bauch. Zumindest empfand ich ihn für den 6. Monat groß. Man konnte meinen, sie sei mit Zwillingen schwanger.

Lächelnd nickte ich, dabei legte ich die Hände schon auf ihrem Bauch. Ich spürte die Tritte, des kleinen Mädchens. Wild trat sie gegen den Bauch ihrer Mutter.

»Sie tritt«, sagte ich begeistert. Ich sah zu der Schwangeren auf. Man konnte ihr ansehen, wie glücklich sie war. Gerade, seit Jahren, seit ihrer Hochzeit.

Sie legte ihre Hand, an dem ihr Ring steckte auf meine Hand. Ich schaute auf den ovalen Diamantring. Um ihn waren weitere kleine Diamanten eingearbeitet.

Der Verlobungsring funkelte in der Sonne. Würde sie ihren Ehering ebenfalls tragen, wäre es bei ihm nicht anders.

»Du wirst sicher ein guter Vater werden.« Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände. Einer der Dornen streifte meine Wange. »Das hoffe ich«, erwiderte ich ehrlich. Ich konnte es mir nicht vorstellen. Wie denn auch, wenn man bedachte in was für einer Welt ich lebte, wie ich war.

»So wie du mit deinen Geschwistern umgehst, wirst du das, da bin ich mir sicher.« Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Ihre Worte gaben mir mehr Selbstvertrauen. Wie immer. Deswegen hoffte ich, sie hatte recht mit ihren Worten.

Was die Schönheit sagte, stimmte.

»Du weißt, dass ich dich liebe, auch wenn ich es dir nicht immer zeige?«, fragte ich sie. Ich war nicht gut darin meine Gefühle zu zeigen. Also sollte man meine seltenen Liebesbekundungen schätzen.

»Ja, das weiß ich. Ich liebe dich auch, Schatz.« Wir lächelten einander an. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden ..., bis aus dem Nichts ein lauter Knall ertönte.

Señora Hernández - Der Anfang vom EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt