SARINA
Schweigen Schweigen. Schweigen – das war mein Motto seit gestern. Egal worüber Iván mit mir sprach, ich sagte nichts.
Stunden. Seit vielen Stunden kam in seiner Nähe kein einziges Wort mehr über meine Lippen. Mittlerweile waren wir wieder zu Hause – wir liefen gerade durch die Haustür ins Innere.
Damit trat der Zeitpunkt ein, an dem ihm der Geduldsfaden endgültig riss.
»Wenn du nicht sofort mit diesem Kindergarten aufhörst, kannst du vergessen, ab morgen deinen Abschluss weiterzumachen«, warnte er mich. Abrupt blieb ich stehen.
Ich wollte meine Freunde endlich wiedersehen, ein Stück von einem alten Leben zurückhaben.
Das ließ ich mir nicht nehmen, bevor ich überhaupt die Möglichkeit dazu hatte.
»Willst du noch irgendwas sagen oder kann ich weiterlaufen? Ich würde mich gerne ausruhen, damit ich morgen fit bin«, kam erstmals etwas seit Stunden von mir.
Mein Blick lag auf einer der beiden Marmortreppen. Iván anzusehen war noch schlimmer als mich mit ihm zu unterhalten.
»Benimm dich endlich anständig, nicht wie ein pubertierender Teenager. Und gesteh dir endlich ein, dass dir gefallen hat, was passiert ist.«
Das meinte er doch jetzt nicht wirklich ernst?!
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. »Falles es dir entgangen sein sollte, informiere ich dich gerne darüber, dass ich noch ein Teenager bin. Du hast eine 18-Jährige geheiratet. Ich darf nicht mal legal Alkohol trinken. Und zur anderen Sache: Niemals wollte ich mich von dir befriedigen lassen, geschweige denn vor dir auf die Knie gehen und deinen beschissenen Schwanz lutschen!«, fauchte ich ihn an. Sollte jemand unsere Auseinandersetzung mitbekommen war mir das momentan sowas von egal.
In mir herrschte ein Strudel aus Emotionen, der mich bald in den Wahnsinn trieb.
»Dafür, dass du alles nicht wolltest, warst du am Pool und im Stall verdammt nass. Du hast dich mir hingegeben, getan, was ich verlangte. Für mich sehen deine Worte nach einer ganz großen Lüge aus.« Ich lachte bitter. Wie konnte er nur wagen, so einen Scheiß von sich zu geben!
Ich lief auf ihn zu, blieb erst vor ihm stehen, da trennten uns nur noch wenige Zentimeter.
»Ich hatte eine Wette verloren, daran erinnerst du dich ganz sicher. Obwohl ich sie beenden wollte, hast du weitergemacht. Du wolltest das, nicht ich! Im Stall zwangst du mich auf die Knie zu gehen. Wäre ich bei eins nicht auf den Knien gewesen, hättest du mich dazu gezwungen! Natürlich dürfen wir die Schläge nicht vergessen. Die wollte ich schon mal gar nicht haben. Und wie mein Körper auf alles reagiert, kann ich nicht entscheiden. Aber eins weiß ich sicher: Ich wollte es nicht und du zwangst mich. Du zwingst mich zu allem! Dir ist scheißegal, wie es mir geht!«, schrie ich ihn hasserfüllt an.
Ich konnte alles nicht mehr, wollte nicht mehr. Er hatte es mit gestern geschafft, mir meine Selbstachtung zu entreißen. Ich war angeekelt von mir selbst.
Meine Taten konnte ich nicht mehr rückgängig machen. Geschehen war geschehen. Ich hörte auf Iváns Befehl, ging auf die Knie und blies ihm einen. Ich ließ mich von ihm lecken. Bei alledem hätte ich mich schreiend gegen ihn wehren können. Irgendwann hätte er aufgegeben. Stattdessen war ich diejenige, die aufgab.
Ich wurde bei allem feucht, bekam einen Orgasmus, ging vor ihm auf die Knie, um seinen Schwanz in meinen Mund zu nehmen, ließ mich von ihm schlagen und beißen.
Auf eine verdorbene Art gefiel mir das.
Aus blanker Wut auf meinem Ehemann und mich selbst, erhob ich die Hand. Sie landete auf Iváns Wange. Sein Kopf flog mit einem lauten Klatschen zur Seite.
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Señora Hernández - Der Anfang vom Ende
Romantik»Wer will schon einen Prinzen, wenn man das Biest haben kann?« Als ich eines Abends mit meinen Freundinnen einen angesagten Nachtclub unsicher machte, wusste ich noch nicht, was in 26 Stunden auf mich zukommen würde. Erst wurde ich im Club von einem...