23.Kapitel

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LUCY


Ich wachte wenige Stunden später erneut auf, dieses Mal jedoch weil Luis wiederkam und nicht etwa schon wieder verschwand. "Morgen!" grummelte ich noch immer leicht verärgert und verschlafen, besann mich jedoch wieder eines besseren, denn wenn ich Geheimnisse haben durfte, durfte er genauso welche haben...auch wenn ich das nicht greade guthieß....


"Morgen Lilli" kicherte er und ich musste unwillkürlich lächeln, denn als er mir erst erklärte was hinter diesem dämlichen Namen steckte fand ich es doch irgendwie verdammt süß. Noch immer lächelnd richtete ich mich auf und stützte mich auf die weiche Matraze. Luis saß nur wenige Centimeter von mir entfernt, starrte mich ganz unverhohlen an und grinste dümmlich.


"Hast du gut geschlafen?" fragte er als wäre er nicht mitten in der Nacht getürmt um irgendeinen Scheiß zu erledigen und wie ich nun mal so war konnte ich einfach nicht anders als zu fragen: "Wann bist du wiedergekommen?"


Überrascht von meinem plötzlich kalten Tonfall und vor allem von meiner Frage entfernte er sich ein Stück weit von mir und sprang vom Bett auf, um nervös im Zimmer auf und ab zu tippeln. "Ähm...W-woher weißt du das?" fragte er und schluckte. "Ich war wach als du gegangen bist, aber ist schon okay, ich wollte sowieso greade gehen...war schön dich kennenzulernen" plapperte ich und meinte es auch tatsächlich so, es war verdammt schön gewesen Zeit mit Luis zu verbringen, doch wenn ich auch nur annähernd recht haben sollte mit meiner Vermutung zu seinen nächtlichen Beschäftigungen, sollte ich mich von ihm fernhalten, es war einfach zu gefährlich...


Ich wollte nur noch so schnell wie möglich weg von hier, doch ich tat kaum einen einzigen Schritt da hatte Luis mich auch schon gepackt und zurückgezogen. „Du gehst nirgends hin! Verdammt, ist das deine dämliche Taktik? Sobald mir irgendwas nicht passt nehme ich meine Beine in die Hand und laufe so schnell wie möglich weg, mal sehen wie weit ich komme oder was?" fauchte er und ich zuckte zusammen.


„Luis!" warnte ich und schloss die Augen. „Nichts da Luis" äffte er mich nach. „Ständig widersprichst du dir selbst, mal sagst du, du willst nichts mit mir zu tun haben, dann gestern das und jetzt? Jetzt willst du wieder so schnell wie möglich weg. Weißt du Gott gab dir den Mund nicht nur zum essen sondern auch zum sprechen. Ich will dich nicht gehen lassen - nein ich kann dich nicht mal mehr gehen lassen, Bitte bleib!"schrie er wütend und ich schluckte.


Er hatte Recht, was wollte ich eigentlich? - Einerseits wollte ich nichts mehr als zu bleiben, denn ich mochte Luis wirklich, doch andererseits war es gefährlich, zu gefährlich um genau zu sein. Seit Jahren floh ich vor genau solchen Menschen mit denen Luis verkehrte und es wäre mehr als dämlich mich ihnen jetzt förmlich in die Arme zu werfen...Sollte ich wirklich bleiben und uns beide in diesen Irrsinn stürzen?



„Wovor hast du Angst Lucy? Wovor?" fragte er sanft und strich mir mit dem Zeigefinger über die Wange. „Vor dem was du nachts treibst,...Es ist okay das du das machst, - wirklich ich kann schließlich auch nichts dagegen tun - aber ich...Gott warum machst du es mir so schwer Luis? Warum kannst du nicht einfach irgendein arroganter Schnösel sein, dann wäre das alles hier viel leichter?" fragte ich verzweifelt und fuhr mir durch die Haare. „Hey, wenn es nur das ist Lucy dann bleib, ich werde auf dich aufpassen okay? Ich bin da!" flüsterte er leise und kam langsam auf mich zu, als wäre ich ein verschrecktes Tier...war ich ja auch irgendwie.


Ehe ich mich versah fand ich mich schon in seinen Armen wieder und konnte dem Drang einfach nicht widerstehen und musste mich einfach an ihn lehnen. Seine pochende Brust an meiner Wange, seine Hände auf meinem Rücken, wie sie sanfte Kreise zogen und sein Kopf so dicht an meinem beruhigten mich ungemein und ich seufzte leise. „Ich will dich nicht in Gefahr bringen" murmelte ich und schluckte. „Ich kann auf mich aufpassen Lillifee, sorg dich nicht darum" raunte seine weiche Stimme in mein Ohr und ich blickte in seine unfassbar schönen Augen, die mich jedes Mal aufs Neue fesselten. " Okay" hauchte ich so leise das ich fast glaubte er hätte es nicht gehört, doch als seine Arme sich daraufhin nur noch fester um mich legten und er seinen Kopf in meinem Haar vergrub wusste ich, dass er es doch gehört hatte.


„Ich sollte trotzdem nach Hause..."murmelte ich irgendwann und fügte ein „dazu musst du mich allerdings loslassen" hinzu als er mich noch immer nicht aus seinen Fängen entließ. „Okay" grummelte er und lies mich schwerfällig los. „Ich fahre dich" beschloss Luis, als ich sein Zimmer verlassen wollte und folgte mir die Treppen runter. „Musst du nicht! Ich kann mich auch abholen lassen oder ich laufe einfach oder ich fahre mit dem Bus" plapperte ich abwehrend doch Luis schüttelte nur widerspenstig den Kopf. „Komm schon Lucy! Warum solltest du laufen wenn ich doch sowieso Zeit habe? Außerdem wie sonst sollte ich dich beeindrucken wenn nicht mit meinen super coolen Autos" grinste er angeberisch und brachte mich erneut zum lachen.


Noch immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und überraschend guter Laune saß ich kurze Zeit später in einem schicken Porsche auf dem Weg nach Hause und lauschte der Musik die leise aus den Lautsprecherboxen quoll.


„Wann kann ich dich wiedersehen?" fragte er plötzlich wie aus dem nichts und ich zuckte erschrocken zusammen. „Ähm...keine Ahnung wie wäre es...Freitag?" schlug ich stotternd vor, doch Luis zog einen erbärmlichen Schmollmund der mich zum kichern brachte. „Das ist vieeel zu lange hin, fast eine Woche wie wäre es wenn wir Mittwoch essen gehen?" fragte er hoffnungsvoll und lächelte hoffnungsvoll. „Mittwoch kann ich nicht, ich habe bis drei Kurse und anschließend noch was vor" verneinte ich und überlegte weiter..."Donnerstag?" schlug ich vor und Luis nickte hastig. „Donnerstag klingt gut, ich hole dich um drei ab!" meinte er und lies erst gar keine Widersprüche meinerseits zu.


„Bis Donnerstag dann" verabschiedete ich mich und wollte ins Haus gehen, doch wieder hielt Luis mich zurück und umarmte mich sacht. „Das wird wohl jetzt zur Gewohnheit was?" scherzte ich doch er zuckte nur mit den Schultern und hielt mir plötzlich ein Handy hin. Als er sah wie ich ihn ansah prustete er los und schüttelte ungläubig den Kopf.


„D-Du...Hahahaha....sollst deine Nummer...hahahaha...einspeichern" lachte er und ich musste ebenfalls lachen. „Achso" nuschelte ich und biss mir auf die Lippe während ich meine Handy Nummer in sein teuer wirkendes Handy eingab. „Bis Donnerstag Lillifee" kicherte er mir ins Ohr und wartete noch bis die Haustür hinter mir ins Schloss fiel ehe er sich umdrehte und in sein Auto stieg...


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Das Mädchen aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt