LUCY
Er.war.dabei.sich.in.mich.zu.verlieben!
Schallte es immer wieder durch meinen Kopf und ich schluckte. Natürlich war mir klar gewesen, dass er Gefühle für mich hatte, doch das diese so tief gingen hatte ich nicht geahnt. Was war eigentlich mit mir?
War ich dabei mich zu verlieben? fragte ich mich selbstkritisch und kaute auf meiner Lippe herum. Ich mochte Luis, eindeutig mehr wie einen platonischen Freund, doch war es auf dem Weg Liebe zu werden? Im Stillen musste ich diese Frage tatsächlich mit ja beantworten. Seit langem -okay fast seit immer- war Luis der Erste der mich auf so einer tiefen Ebene des Verständnisses erreichte.
Ich fühlte mich verbunden, ich mochte all die kleinen Macken die ich bisher an ihm ausmachen konnte und verdammt von Anfang an hatte ich mir so verflucht viele Sorgen um ihn gemacht und abgesehen davon war er wirklich unglaublich. Er war alles was man sich hätte wünschen können, doch Liebe? Liebe war so beängstigend so groß so verdammt verletzend, ich wollte nicht lieben und doch befand ich mich scheinbar just in diesem Moment auf dem Highway Richtung Liebe.
"Es tut mir-" setzte Luis an, doch ich unterbrach ihn indem ich stumm meine Lippen auf seine legte und ihn so zum Schweigen brachte. "Sag das nicht!" flüsterte ich tonlos und griff leicht lächelnd seine Hand. "Okay" murmelte er unsicher und ich zog ihn wortlos hinter mir her. Ich wollte weder ja noch nein sagen- ich wollte schweigen und versuchen seine Worte zu genießen wie jeder normale Teenie.
"Abend Lucy!" grinste Amet mich an und ich nickte ihm zu. "Verdammt sogar er weiß deinen Namen Lilifee! Nur mir wolltest du ihn nicht sagen, ich fühle mich wirklich diskriminiert" grummte Luis empört und wies mit dem Finger auf den dunkelhaarigen Türken (jaja Klischee aber egal Amet ist nach dem Vorbild meines fav. Dönerladens -ja vegetarische Döner sind lecker) Schulterzuckend erwiderte ich "Bei dir habe ich auch noch nie von unterwegs mein Abendessen bestellen müssen. Wenn du dir auch einen Lieferservice zulegst kommst du leichter an Namen"
"Charmant wie eh und je" gab der Türk seinen Senf dazu und ich rollte mit den Augen. "Dann freu dich, wir essen heute hier" eröffnete ich ihm und warf meine Tasche auf einen der Tische. Außer uns waren keine anderen Leute in dem kleinen Laden was mir mehr als nur gefiel, ich mochte viele Menschen an einem Ort nicht -riesiger Nachteil an der Uni. "Dasselbe wie immer?" fragte er und hob die Liste mit den Stammkunden und den zugehörigen Speisen und ich hob meinen Daumen und zeigte dabei auf die anderen beiden- Ich hatte ihm irgendwann den Tipp gegeben, dass Menschen es liebten wenn der Verkäufer ihren Namen kannte und seither schrieb er sich so einen Scheißdreck eben immer auf.
"Bist du hier in der Stadt aufgewachsen?" fragte Jake und ich runzelte die Stirn. Wieso wollte er denn sowas wissen?..."Ähm ja...wohne schon ziemlich lange hier" erklärte ich ihm und sah auf die Uhr -kurz vor sieben- verdammt schon so spät...dachte ich und versuchte mich selbst zu beruhigen. Auch wenn ich mir noch ziemlich unsicher wegen der ganzen Sache war hatte ich beschlossen ihn heute Abend mit zu mir zu nehmen. Ich mochte ihn verdammt, wieso also nicht!
"Sehr schön...wie ist die Schule so? Ich muss ja sagen manchmal vermisse ich das alte Ding dann doch" -nicht. "Oh, naja es ist Schule aber es ist ganz okay, ich meine wir sind Seniors. Beide beliebt und trotzdem nicht dumm also was kann schon schiefgehen" grinste Jake und lehnte sich zufrieden zurück. Lächelnd nickte ich und konnte mir das ganze nur zu gut vorstellen.
Nicht das ich während meiner Schulzeit nicht beliebt gewesen wäre -ich war jemand den andere bewunderten, vor dem sie Respekt hatten und von dem sie geredet hatten, doch ich hatte diese beliebten reichen Kids einfach gehasst. "Wie war deine Schulzeit?" fragte Jake vergnügt und seine Augen funkelten nur so. "Ganz okay. Ich war ziemlich gut in der Schule" wich ich ihm aus und wurde das Gefühl einfach nicht los, dass irgendwas hinter seinen komischen Fragen steckte.
Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich den blonden Jungen erneut, stellte jedoch fest, dass alle Anzeichen von Nervosität die vorhanden waren genauso gut zu Stress gehören konnten. "Das Essen!" rettete Amet mich vor weiteren Fragen und erleichtert nahm ich ihm die Teller aus den Händen. "Danke" meinte Luis höflich und klaute sich prompt eine Pommes von MEINEM TELLER!
"Das ist mein Essen du Trottel, bedien dich an deinem eigenen Essen!" fluchte ich und pikste ihn in die Seite. "Deine Pommes sehen aber besser aus" verteidigte Jake ihn und bediente sich nun ebenfalls an meinem verdammten Essen. "Ihr seid furchtbar" grummelte ich vor mich ihn und machte mich über meinen Döner her, den die Jungs zum Glück in Ruhe ließen.
"Verdammt also dafür Lucy fahre ich in Zukunft immer hier her!" nuschelte Jake und klopfte mir auf die Schulter. Bejahend nickte Luis und ich zuckte nur mit den Schultern so von wegen: Sagte ich doch!
"Also, was sollen wir hinterher machen?" fragte Jake irgendwann während des Essens, doch ich war zu sehr mit meinem Essen beschäftigt als dass ich ihm hätte antworten können, was Luis allerdings wunderbar für mich erledigte. "Du fährst heim und ich mache mir einen schönen Abend mit meiner Lilifee!" bestimmte er und strich über meinen Oberschenkel.
Na wunderbar...dachte ich kopfschüttelnd und legte meine Hand bestimmt auf seine. "Oh...okay. Und wieder ein Nachteil den nur ich zu spüren bekomme" erklärte Jake melodramatisch und verschränkte gespielt missmutig die Arme. "Manchmal frage ich mich echt wieso du mein Bruder bist, aber dann fällt mir auf, dass damit sämtlichen guten Taten für den Rest meines Lebens abgedeckt sind!" grinste Luis und legte, ohne es wirklich zu bemerken, seinen Arm um meine Schulter. Leicht lächelnd genoss ich die Berührung und lehnte mich unauffällig zu ihm rüber.
"Ihr zwei seid zusammen einfach widerlich kitschig" grummte Jake und streckte uns die Zunge aus. Kindisch wie wir waren erwiderten wir seine Geste und hielten mühevoll ein Lachen zurück. "Und bevor ihr auch noch anfangt mich zu mobben, verpiss ich mich! Treibts nicht zu wild und immer schön die Finger auf der Bettdecke lassen klar?!" warnte er uns opamäßig und Luis rollte bloß mit den Augen. "Pass auf dass du nicht noch blonder wirst Jake" verabschiedete er seinen besten Freund und zog mich seufzend näher.
"Du hast also Pläne..." meinte ich spöttisch und hob die Augenbrauen. Leicht verlegen strich Luis sich durchs Haar und ich biss mir auf die Lippe um nicht zu grinsen. "Naja, ich dachte wir machen heute Abend noch irgendwas...also wenn du willst" nuschelte er und ich schüttelte den Kopf. Erstaunt und vor allem enttäuscht sah er mich an und ich konnte einfach nicht anders und fing an zu lachen. "Eigentlich hatte ich heute Abend schon Pläne..." setzte ich an und stand auf. "Ich dachte wir könnten zu mir gehen...in der Nähe sind wir ja schon" rief ich ihm zu und wartete gar nicht mehr auf ihn, weil ich wusste, dass er mir folgen würde.
Zu Fuß machte ich mich auf den Weg und hörte schon bald seine Schritte hinter mir. "Warte! Was ist mit meinem Auto?" fragte er und ich lachte. "Ernsthaft dein Auto? Lass es stehen und beweg deinen verdammt heißen Arsch hierher" meinte ich und kramte schon mal nach meinen Schlüsseln...
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Huhu :D
Lange hat es gedauert aber naja...ich hoffe es gefällt euch :*
ALG Nickii
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Das Mädchen aus Eis
Teen FictionLucy ist kalt,kälter als Eis...niemand kennt sie näher,jeder hat Respekt vor ihr und nie kommt ihr jemand zu nahe, nie hat sie sich für andere interessiert bis zu jenem Tag,jenem Tag an dem sie Luis kennen lernte,jener Tag an dem sie ihn vor dem sic...