LUIS
Im stillschweigenden Einklang packte Lucy eine kleine Tasche zusammen, in die sie all das steckte, was sie glaubte bei mir unbedingt zu brauchen, während ich gedankenverloren auf ihrem Bett lag und die Decke anstarrte.
All das wirkte noch immer so surreal auf mich, dass ich immer wieder einen prüfenden Blick zu der Schwarzhaarigen werfen musste um mich davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich an meiner Seite war, dass sie es versuchen wollte, dass sie anfing mir zu vertrauen und sich mir wirklich öffnen wollte.
Seelenruhig wühlte sie in ihrer Kommode herum und verkündete kurze Zeit später, dass sie fertig wäre. Ächzend stand ich von ihrem gemütlichen Bett auf und warf noch einen letzten Blick auf ihr heiliges Reich, ehe ich ihr vor die Tür folgte und geduldig wartete bis sie abgesperrt hatte.
"Ich...Früher hatte ich nie etwas zum absperren, d-das hier ist...naja irgendwie genieße ich diesen Luxus" Sie sprach so leise und schnell, dass es beinahe unmöglich schien sie zu verstehen, doch trotzdem zauberte mir ihr Eingeständnis einen kleinen Glücksrausch.
"Sollen wir uns unterwegs etwas zu essen mitnehmen, oder darf ich die Lady zum frühstücken einladen?" versuchte ich vom Thema abzulenken, weil ich ihr so schon ansah wie unangenehm es ihr gewesen wäre darüber zu sprechen und schlang besitzergreifend meinen Arm um sie.
"So wie ein Date?"
Grinsend nickte ich und glaubte für einen Augenblick einen leicht rötlichen Touch auf ihren Wangen zu entdecken ehe sie nickte und in ihre Schuhe schlüpfte.
"Ich komme irgendwann die Tage zurück Maja...Grüß die anderen und Danke nochmal!" war das letzte was Lucy im gehen noch rief und auch schon die Treppen hinunter huschte, mich an der Hand hinter sich herziehend.
Erst im unteren Treppenhaus angekommen stoppte mein kleiner Wirbelwind überraschend und nur ein einziges Blinzeln später presste sie ihre Lippen auf meine und drückte mich mit ungewohnter Bestimmtheit gegen die raue Betonwand.
Gierig erwiderte ich ihren dringlichen Kuss und zog sie noch näher an mich, sodass wir dicht aneinandergepresst dastanden und fast zu einem einzigen verschmolzen.
"Du bist perfekt Luis...Danke" hauchte sie atemlos und genauso schnell wie der Kuss begonnen hatte fand er sein Ende.
Überrascht sah ich ihr in die Augen und erkannte wirkliche Dankbarkeit darin. "Ich danke dir für dein Vertrauen Lillifee...ich bin so unendlich froh darum" Einen Kuss auf die Nasenspitze später ließ ich sie endgültig los und hielt ihr die Haustür auf.
"Irgendwelche speziellen Wünsche was das Frühstück angeht oder darf ich entscheiden?"
"Mir vollkommen egal, Hauptsache es ist nicht zu edel oder so...einfach nur gemütlich mit leckerem Essen"
Allein bei dem Gedanken an etwas essbares knurrte mein Magen hungrig und so fuhr ich gar nicht lange sondern hielt bereits ein paar Straßen weiter an einem kleinen gemütlichen Café an, in dem Jake sich manchmal morgens einen Kaffee holte.
"Ich habe hier zwar noch nie gegessen, aber Jake geht hier oft hin, also lass es uns mal probieren" Auffordernd streckte ich "meinem" Mädchen die Hand hin und lies ihre zarten Finger zwischen meine gleiten, wollte ihr und der Welt deutlich zeigen, dass sie zu mir gehörte.
Ganz der Gentlemen hielt ich ihr die gläserne Eingangstür auf und sah mich gleichzeitig schon mal nach einem gemütlichen Plätzchen irgendwo am Rande um. Zufrieden wies ich auf einen kleinen Ecktisch mit zwei gemütlich wirkenden Vintage Stühlen und einer Blumenvase auf dem Tisch.
Schulterzuckend legte Lucy ihre Tasche neben einen der Stühle und krallte sich sogleich eine der zwei bunt gestalteten Speisekarten.
Ausgehungert bestellte ich mir einen riesigen Teller mit Pancakes und dazu noch ein Sandwich und einen Kaffee, während Lucy sich lediglich ein Frühstücksei bestellte und mich damit etwas stutzig machte.
Hatte sie nicht vorhin noch erzählt welch großen Hunger sie hatte?
Einen kurzen Blick später beschlich mich so eine Ahnung und ich versuchte durch skeptische Blicke herauszufinden ob ich Recht hatte. Als dann das Essen kam und ich ihre hungrigen Blicke sah wusste ich endgültig was los war und schob ihr wortlos meinen Teller zu.
"Hör auf dir einfach das billigste zu bestellen Lucy! Ich will nicht, dass du so dämlich reagierst. Ich habe dich zum Frühstück eingeladen und ein verfluchtes Ei ist nun wirklich nicht allzu hungerstillend" brummte ich und sah wie sie ertappt zur Seite schaute.
"I-ich...Tut mir Leid, ich wollte nur...alle haben mir von Olivia erzählt und naja, ich will nicht so wirken, als wäre ich auf dein Geld oder so scharf" druckste sie herum und ich versteifte mich augenblicklich bei Erwähnung des Namens, den ich am liebsten gelöscht hätte.
"Sie...Olivia ist Vergangenheit Lucy und ich wäre ganz sicher nicht auf die Idee gekommen, dass du auf Geld aus bist Lillifee, dafür bist du viel zu eitel und selbstständig. Ich bin ja schon froh, dass du nicht schon protestiert hast, weil ich dich zum Frühstück einladen wollte.
Natürlich will ich dich verwöhnen, immerhin bist du mir unglaublich wichtig und ich will dir alles geben was ich kann, aber ich weiß genauso, dass du nie etwas verlangen würdest"
Verlegen strich Lucy sich das Haar aus dem Gesicht und sah zu mir auf. Unsicherheit lag in ihrem Blick, doch gleichzeitig schienen meine Worte sie bewegt zu haben, denn es wirkte, als würde alles in ihr rotieren.
Zögerlich schnitt sie sich noch immer wortlos ein Stück Pancake ab und stellte mich damit mehr als zufrieden. Letzten Endes lief es darauf raus, dass wir noch eine zweite Portion Pancakes bestellten und hinterher -bloß weil die Dinger so verdammt lecker waren- sogar noch eine dritte Portion nach der ich mir pappsatt die Lippen leckte und hoffentlich nicht allzu verschmiert im Gesicht war.
"Willst du sonst noch irgendwas, oder bist du auch so satt?" Lachend schüttelte Lucy den Kopf und tätschelte sich zufrieden den Bauch. "Fürs erste bin ich wunschlos glücklich Luis"
Ich wusste nicht warum, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Aussage sich nicht nur auf das Essen beschränkte und das brachte mein Herz umso stärker zum pochen...
Sie war glücklich...
Ich war glücklich...
Verdammt WIR waren glücklich!
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Ein bisschen kürzer wie sonst aber ich hoffe mal das stört euch nicht ^^
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Das Mädchen aus Eis
Teen FictionLucy ist kalt,kälter als Eis...niemand kennt sie näher,jeder hat Respekt vor ihr und nie kommt ihr jemand zu nahe, nie hat sie sich für andere interessiert bis zu jenem Tag,jenem Tag an dem sie Luis kennen lernte,jener Tag an dem sie ihn vor dem sic...