32.Kapitel

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LUIS

Lachend folgte ich der Dunkelhaarigen Schönheit und betrat mit ihr gemeinsam, den stickigen Hausflur. "Wir sollten hochgehen" knurrte ich in ihr Haar und presste sie trotzdem gegen die Wand. Gierig wanderten meine Lippen über ihren Hals hoch zu ihrem Mund, entlockten ihr ein kleines Keuchen und füllten sich sogleich mit der Hitze die sie ständig und überall ausstrahlte, sogar wenn Lucy schlief war sie ein wahrer Heizofen.

"Luis!" kicherte sie und schob mich leicht widerwillig von sich. "Was denn?" fragte ich verspielt und fuhr ihr über die Lippen. "dafür sind wir nicht hier...ich wollte dir etwas mehr von naja...meinem Leben zeigen" meinte sie leicht verlegen und ich grinste nur noch mehr. "Das hatte ich mir erhofft" bemerkte ich leise und ergriff bereitwillig ihre Hand.

"Aber sei leise, ich will nicht, dass die anderen uns bemerken" befahl sie mir und ich schüttelte grinsend den Kopf -sie war wirklich kein Menschenfreund! Unsicher folgte ich ihr durch den Flur bis hin zu einer Tür, die verschlossen war. Mit ein paar geübten Griffen schloss Lucy die Tür auf und lies mir den Vortritt.

Langsam und alles musternd betrat ich den schlicht in hellem blau gehaltenen Raum. Ein großes mädchenhaftes Bett mit weißen verschnörkelten Gitterstäben stand an der Wand und ich war erstaunt, denn so etwas hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Einzig der Boxsack in der Mitte des Raums und einige Sportutensilien passten genau auf die Lucy die ich kannte und wieder mal wurde mir bewusst wie wenig ich von ihr wusste.

Ständig lernte ich neues und auch wenn ich es kaum erwarten konnte alles zu erfahren hatte ich in gewisser Weise auch Angst davor, was sie noch alles hinter ihrer Fassade verbarg... sie wirkte so unglaublich geheimnisvoll und verschlossen...

"Unerwartet oder?" fragte sie spöttisch und warf Schuhe und Jacke in eine Ecke des Raums. "Ja, es passt so überhaupt nicht zu dir" gab ich zu und sie zuckte mit den Schultern. "Naja, ich wollte eben einmal das was ich nie bekommen habe...den ganzen Kitsch eben und heraus kam das da" erklärte sie leise und legte sie rücklings aufs Bett, den Kopf auf die Hand gestützt um mich besser beobachten zu können.

"Darf...darf ich mich umsehen?" fragte ich unsicher und sie nickte lächelnd. Zögerlich lief ich auf die Kommode zu, betrachtete die wenigen Bilder, die darauf standen allesamt aus den letzten zwei Jahren, lächelte beim Anblick ihres Streber Abschlusszeugnisses und blieb bei einer kleinen Schmuckschatulle hängen, starrte auf den kleinen herzförmigen Anhänger und berührte ihn zaghaft mit den Fingerspitzen, versuchte die eingravierten Buchstaben zu entziffern traute mich allerdings nicht ihn in die Hand zu nehmen.

Unbemerkt hatte Lucy sich hinter mich geschlichen und griff nun nach dem Anhänger. "Ein Geschenk von einem Freund" erklärte sie mit ungewohnt brüchiger Stimme und ich sah Tränen in ihren Augen schimmern. "Was ist mit ihm?" fragte ich unsicher und schluckte. "gestorben, als ich ungefähr 14 war" meinte sie nichtssagend und ich nickte stumm, hakte aus Angst sie könnte sich wieder verschließen nicht weiter nach.

"Du weißt, dass ich jedes Wort ernst gemeint habe vorhin oder?" flüsterte ich ihr ins Ohr und sie nickte zögerlich. "Ich weiß, und es macht mir Angst...es macht mir Angst weil es mir gefällt" gab sie zu und ich lächelte leicht ungläubig, wusste Momente der Ehrlichkeit wie dieser hier waren viel zu selten, als das ich sie verschwenden wollte.

 "Du magst Fehler haben, Geheimnisse und Probleme aber ich vertraue dir, ich will dich so wie du bist Lilifee und selbst wenn du noch tausend Mal flüchtest ich würde dir ewig nach jagen, wenn ich nur weiß, dass es irgendeine Art von Gefühlen zwischen uns gibt. Du machst mich so lebendig wie lange nicht mehr" hauchte ich ihr ins Ohr und küsste mich ihren Haaransatz entlang.

Grinsend merkte ich die leichte Gänsehaut, die sich breit machte, das Schaudern das sie durchlief und den heftiger werdenden Atem. "Jeder Zentimeter deiner Haut ist perfekt" hauchte ich und küsste ihr Schulterblatt, liebkoste ihr Schlüsselbein und spürte ihre vibrierende Haut unter meinen Lippen. "Deine Lippen sind so perfekt, dass ich sie nie von meinen trennen will" murmelte ich und leckte mit meiner Zunge über ihre Unterlippe, saugte an ihr, knabberte leicht daran und wanderte weiter über ihre Wangen, zu ihrer Nase.

"Auch wenn sie unglaublich spitz ist, ist deine Nase perfekt" machte ich weiter und rieb meine eigene an ihr. Immer weiter spielte ich dieses Spiel, lies meine Lippen über ihre Haut wandern ,genoss ihre Reaktion auf mich, all die kleinen Geräusche die sie zu unterdrücken versuchte und das pulsieren ihres Körpers in meiner Nähe und fühlte mich ein weiteres mal darin bestätigt, dass nicht nur ich so reagierte, sondern auch sie.

"So perfekt" grummte ich und streifte ihr bereitwillig das Shirt ab, musterte ausgiebig ihre Bauchmuskeln, ihr Dekolleté und ihren weißen Spitzen BH. Mit leicht geöffnete Lippen drehte ich sie um, schob ihr Haar bei Seite und küsste ihren Nacken, fuhr die weiche Haut nach unten und stockte. "Was...was ist das Lucy?" fragte ich geschockt und zog mich von ihr zurück.

Ungläubig und andächtig berührte ich die unebene Haut ihres Rückens, fuhr über die schartigen tiefen Narben, die sich in verschiedenen helleren Tönen von dem Rest der Haut abhoben, wenn man denn ein Stückchen normale Haut an ihrem Rücken fand. Fast von den Schultern abwärts legten die Narben sich in längs, quer und diagonal Streifen über ihre Haut, doch bevor ich sie genauer begutachten konnte wurde mir auch schon der Blick darauf verwehrt.

Hastig, fast schon panisch fuhr Lucy herum, warf ihr Haar über den Rücken und begegnete mir mit ihrem wie so oft verschlossenen Blick. "Nichts!" fauchte sie hastig und wollte ihr Shirt wieder überstreifen, doch ich riss es ihr aus der Hand. "NEIN! Du weißt mich nicht ab Lilifee nicht schon wieder nicht hierbei" zische ich warnend und fahre mir durchs Haar. "Woher hast du diese Narben?" fragte ich ein weiteres Mal nach, auch wenn ich bereits wusste, dass sie es mir nicht erzählen würde.

"Das...geht dich nichts an Luis, lass es gut sein...bitte" setzte sie hinterher und ich schnaubte, als ob ein Bitte alles besser machte!..."Verdammt Lucy, diese Narben sie- sie sind beängstigend und ich mache mir Sorgen um dich, bitte sag mir woher du sie hast" flehte ich weiter und wurde gleichzeitig wütend.

Es machte mich wütend, dass sie nicht darüber reden wollte, dass sie mir nicht vertraute und dass ich mir vorkam wie ein verdammter Entdecker in einer unbekannten Galaxie. Seufzend fuhr ich mir übers Gesicht und lief unruhig auf und ab.

"Sag mir Lucy, wenn du irgendwelche Gefühle für mich hast, warum setzt du dann alles daran das zwischen uns unnötig zu verkomplizieren?" fragte ich aufgebracht und sie seufzte. "Ich habe nie behauptet, dass das zwischen uns leicht wird aber bitte wenn du aufgeben willst dann geh doch! Ich brauche dich nicht Luis Kensington" schrie sie mich an und entriss mir ihr Oberteil. "Vielleicht ist es wirklich besser wenn ich gehe, ich habe ständig das Gefühl, dass ich keine Ahnung habe wer du bist und das du alles tust um zu verhindern das ich es rausfinde!" warf ich ihr vor und verschränkte trotzig die Arme.

"Weil du mich in Wirklichkeit gar nicht kennen lernen willst Luis! Glaub mir das willst du nicht wirklich..." deutete sie an und ich schnaubte. Schon wieder warf sie mit irgendwelchen Andeutungen um sich über die ich mir später den Kopf zerbrechen würde, doch dieses Mal wollte ich nicht der sein der nachgibt. Fest entschlossen hob ich meinen Blick begegnete ihren wachsamen Augen und funkelte sie an. "Machs gut Lilifee, wenn du dich entschieden hast was du willst kannst du dich ja nochmal melden!" zischte ich bitter, griff mir meine Jacke und hastete aus der Wohnung ohne das Lucy auch nur Anstalten machte mir zu folgen....

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Und wieder Drama :D

Was glaubt ihr woher kommen die Narben???

ALG Nickii



Das Mädchen aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt