LUCY
"Ich bin wieder zu Hause!" murmelte ich mehr zu mir selbst als dass ich es in die scheinbar leere Wohnung rief und wurde von einer äußerst fröhlichen Antwort überrascht. "Sehr schön, ich habe gekocht. Willst du mit essen?" rief Maya fröhlich aus der Küche und ich schnaubte abfällig.
Ich wusste nicht woher ihr Bedürfnis kam so plötzlich eine Freundschaft aufzubauen, doch ich war mir sicher das ich dieses Bedürfnis nicht teilte. Spätestens seit dem Abend in der Bar, an dem es wirklich mehr als eng geworden war wusste ich, dass mein Plan mich einfach von allem und jedem fernzuhalten eindeutig der beste war - mit Ausnahme von Luis.
Luis war ein Punkt, der mich verletzlich und angreifbar machte und die Tatsache, dass er gaaanz nebenbei illegale Spielchen mit meiner Vergangenheit spielte ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben wozu Ramiris und Tyler in der Lage waren war vielleicht nicht soo genial, doch ich wollte und konnte längst nicht mehr ohne ihn. Irgendwie hatte er es geschafft sich in mein Herz zu schleichen und ich mochte ihn von dem Augenblick an, in dem ich ihn damals aus dem Wasser gezogen hatte...
Flashback (dieses Mal auf Wunsch ausführlicher :p)
Seufzend lief ich durch die mir bekannten Straßen und war greade auf dem Weg zu meiner Schicht im Diner, als ein Wagen an mir vorbeirauschte. Er war schwarz, irgendein teuerer Sportflitzer mit getönten Scheiben und vielen Pferdchen unter der Haube -eine Angeberkarre eben. Schnaubend blickte ich dem Auto hinterher und sah wie es ganz plötzlich mitten auf der East-Side-Bridge anhielt. Angestrengt -jaa ich bin eben neugierig- versuchte ich einen Grund zu erkennen warum der Wagen angehalten hatte -denn solche Menschen hielten nicht mal eben an um eine zu quarzen- und erkannte nach einigen Augenblicken einen einsamen, dunkelhaarigen Kerl am Brückengeländer stehen, der jetzt auf den Wagen zulief, dessen Türen sich im gleichen Augenblick öffneten.
Zwei Kerle stiegen aus und prügelten ohne auch nur eine Sekunde zu zögern auf den Dunkelhaarigen Kerl ein. Ihre Schläge und Tritte gut gezielt brachten sie den Jungen auf den Boden bevor dieser sich auch nur annähernd wehren konnte. Kurz schien es so als würden sie auf ihn einreden, ehe einer der Beiden -ein ziemlich kräftig gebauter Kerl mit finster drein blickendem Gesicht- den Jungen am Kragen packte und mühelos über das Brückengeländer hob. Kurz baumelte der scheinbar bewusstlose über dem Wasser ehe der Mann ihn los lies. Absichernd sahen die beiden sich noch einmal um und schnell verschwand ich hinter einem Müllcontainer. Als sie wenig später davonbrausten zögerte ich nicht nicht wirklich lange und stürzte selbst ans Flussufer.
Suchend wanderte ich am Wasser entlang und entdeckte den dunkelhaarigen Jungen kurze Zeit später im Fluss treibend. Ich zog meine Jacke aus, meine Schuhe und meine Socken bevor ich mich dämlicherweise selbst ins Wasser stürzte um Retterin zu spielen. Anders als man es immer in Filmen sieht schwamm ich jedoch nicht elegant auf den reglosen Körper zu sondern verharrte einen Moment um laut aufzukreischen "FUCK ! Ist das Kalt!" fluchte ich und stand kurz davor wieder zum Ufer zu schwimmen und berappelte mich wieder.
Hastig versuchte ich den Fremden Jungen zu packen und scheiterte bei den ersten Versuchen bevor ich es schaffte sein Bein zu erwischen und ihn hinter mir her zu ziehen . Nach schier einer Ewigkeit erreiche ich keuchend das Ufer und hievte mich mit dem Jungen gemeinsam an Ufer. Ich beuge mich über ihn, starre in sein blasses Gesicht und fühle seinen Herzschlag. Sein Gesicht sieht heftig aus, seine linke Braue aufgeplatzt, die Nase blutig, die Lippe ebenfalls aufgerissen. Kopfschüttelnd strich ich dem Jungen das dunkle Haar aus der Stirn und begann damit mich an den 1-Hilfe Kurs zu erinnern, den ich im letzten Jahr besucht hatte .
Plötzlich vollkommen in meinem Element versuchte ich sämtliche Maßnahmen anzuwenden an die ich mich erinnerte und tatsächlich schien es zu wirken, denn er begann erst zu husten und bewegte sich ein wenig. Als er seine Augen aufschlug konnte ich nicht anders als in seine azurblauen Augen zu starren auch wenn ich es gar nicht wollte ....
Flasback Ende
Kopfschüttelnd riss ich mich von der Erinnerung an jenen Tag los und lief den Flur entlang. Ohne Maya auch nur den Hauch einer Antwort zu geben verschwand ich in mein Zimmer und lies das Türblatt mit einem lauten Rums gegen den Rahmen knallen. Seufzend warf ich mich auf mein Bett und war fast schon dabei über meine Gedanken hinweg einzuschlafen als mein Handy ein leises "Ping" von sich gab und meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Fast schon neugierig entsperrte ich den Display und erkannte sofort das es Luis war der mir geschrieben hatte.
Hii Lillifee stand dort und ich spürte ein freudiges Pochen, das fast meinen ganzen Körper durchzog...er hatte mir wirklich geschrieben...stellte ich zum mit Sicherheit 1000. Mal fest und überlegte fast schon fieberhaft was ich ihm antworten sollte. Hii Vollidiot schrieb ich schließlich und schickte es ohne noch einmal darüber nachzudenken ab. Kurz wartete ich auf eine Antwort, doch dann kam ich mir doch etwas zu klischeemäßig vor und schaltete mein Handy aus. Ich atmete noch einmal tief durch, zog Jeans und Shirt aus und legte mich ins Bett um zu schlafen, doch ich schlief einfach nicht ein...
Zu viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf und jeder einzelne drehte sich hauptsächlich um Luis. Ich beschloss schließlich doch noch mein Zimmer zu verlassen, um mir in der Küche etwas zu essen zu holen. Unglücklicherweise war ich scheinbar nicht die einzige, die nachts um...halb zwei noch Hungergelüste hatte, denn kaum betrat ich die Küche, da wurde ich auch schon von einem plötzlichen "Hi" überrascht und fuhr erschrocken herum.
Am Küchentisch saß niemand anderer als Jayden und tippte im Halbschlaf auf seinem Handy herum, während er eine Art Sandwich-Döner in sich reinfutterte. Ich beschloss ihn gekonnt zu ignorieren und lies mir nichts anmerken. Scheinbar vollkommen auf den Kühlschrank fokussiert starrte ich in das Metallding, das vor sich hin vibrierte und lies meinen Blick über das darin befindliche Essen gleiten.
Hungrig griff ich nach einem Joghurt und kramte nach einem passenden Löffel als Jayden von hinten an mich herantrat und mich gegen die Theke drückte. "Was wird das?" fragte ich angespannt und schaffte es mich so zu winden das ich ihm wenigstens ins Gesicht schauen konnte. Alles in mir schrie Alarm, doch ich zwang mich dazu ruhig zu bleiben und kniff lediglich wütend die Augen zusammen.
"Was soll dein dämliches Verhalten Lucy? Wir leben hier in einer verdammten Gemeinschaft klar? Du kannst dich nicht ständig so ausgrenzen, das verletzt Maya!" fauchte er mich mit anklagender Stimme an und schnaubte. "Wieso sollte es mich kümmern was mit Maya ist? Ich habe ein zwei Mal etwas mit euch gemacht na und? Der einzige Grund warum ich in dieser Gemeinschaft lebe ist weil ich kein Geld für eine eigene Bude habe" fauchte ich kalt zurück und rammte ihm meinen Ellbogen in die Seite, damit ich mich an ihm vorbei quetschen konnte.
Mein Plan ging auf und so fiel wie eigentlich meistens wenige Sekunden später meine Zimmertür mit einem lauten RUMS! ins Schloss. Grinsend schaltete ich meinen Fernseher ein, da ich sowieso nicht schlafen konnte und suchte nach einer vernünftigen Serie, mit der ich mir die Zeit vertreiben konnte. Ich stieß auf einen Serienmarathon von The Walking Dead und lehnte mich gegen die Wand.
Vollkommen in die Serie vertieft merkte ich gar nicht wie es draußen bereits wieder hell wurde und als ich das nächste Mal einen Blick auf die Uhr warf war es bereits so spät/früh, dass es sich gar nicht mehr lohnte schlafen zu gehen. Um halb sieben dann, noch bevor meine Mitbewohner sich zu regen begannen, stand ich auf und ging schnell duschen.
Fix und fertig verließ ich schließlich um Punkt sieben -ich bin ziemlich schnell beim Duschen und so- die Wohnung und machte mich zu Fuß auf den Weg zum College. Ich hatte heute nur zwei Kurse, wollte jedoch anschließend noch trainieren....
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Endlich habe ich es geschafft zu updaten...
Es tut mir so krass leid das ich euch in letzter Zeit so vernachlässige :( aber manchmal ist es bei mir einfach zu stressig zum schreiben...
Ich hoffe ihr verzeiht mir Nickii
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Das Mädchen aus Eis
ספרות נוערLucy ist kalt,kälter als Eis...niemand kennt sie näher,jeder hat Respekt vor ihr und nie kommt ihr jemand zu nahe, nie hat sie sich für andere interessiert bis zu jenem Tag,jenem Tag an dem sie Luis kennen lernte,jener Tag an dem sie ihn vor dem sic...