39.Kapitel

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LUCY

Ohne großartig zu widersprechen ließ ich mich von Luis umherkutschieren, und ließ aus dem Frühstücksausflug, der genauso gut als Mittagessen hätte durchgehen können, einen gemütlichen Nachmittag im Stadtpark werden.

Ich wusste nicht warum, doch irgendwie war es ein tolles Gefühl mich mit Luis an meiner Seite der Welt zu präsentieren, denn er verlieh mir das Gefühl unbesiegbar zu sein und vielleicht, vielleicht waren wir das auch gemeinsam?- unbesiegbar.

Er brachte mich dazu aus mir raus zu gehen und offener zu werden, er brachte mich zum lachen und herumalbern und er ließ mich immer wieder über mich selbst staunen.

Noch vor wenigen Wochen wäre ich stumm an einer Pfütze vorbeigelaufen, hätte sie vielleicht sogar noch missmutig angeschaut und jetzt gehörte ich scheinbar zu jenen verrückten Wesen, die hineinsprangen und das Wasser spritzen ließen.

Es war absurd, und auch ein wenig gruselig, wie sehr ein einzelner Mensch mich beeinflussen konnte, doch aus einem mir unbekannten Grund machte mir das nicht mal Angst. Ich akzeptierte es ohne darüber nachzudenken, nahm es hin und war einfach glücklich.

Ich mochte Luis, ich wollte Luis und auch wenn ich es mir ungern eingestand: Ich brauchte ihn...

Auf eine Weise, die man mit Worten nicht beschreiben konnte war ich von ihm abhängig. Er ließ mich leben, lachen, frei sein und ein klitzekleiner Teil von mir liebte ihn sogar schon.

Erst am frühen Abend machten wir uns auf den Weg zurück in die gigantische Villa, die ich immer noch leicht beunruhigend fand. Früher, früher als ich noch...Wir hatten auch Geld, nicht greade wenig, aber wir gaben uns nie reich, meine Familie, mein Clan agierte verdreckt im Untergrund und nicht in der Öffentlichkeit.

"Gehen wir noch schwimmen?" Rau drang seine Stimme an mein Ohr und sein heißer Atem streifte meine Wange, während mein Herz krampfte.

Verdammt er wusste genau was er tat!

Stumm nickte ich und betrat das Haus hastig, bevor Luis seine Spielchen noch weiter trieb. Weitläufig und kalt empfing mich wie immer die große Eingangshalle und ich dachte wieder daran, wie still es hier doch war. Kaum ein Ton war zu hören und fast konnte man glauben, dass hier überhaupt keine Menschen lebten.

Eigentlich lebten vier Personen hier: Maria, Luis und seine Eltern, doch wenn man ehrlich war, war es doch ehr ein zwei Personen Haushalt. Fast nie, so hatte Luis mir erzählt, waren seine Eltern zu Hause und wenn dann hauptsächlich um irgendwelche Feste auszurichten und ihrem Sohn Predigten zu halten, die er gar nicht verdiente.

Er hatte die klischeehaften reichen Eltern, das klischeehafte Haus und ging auf die klischeehafte Privatschule, doch trotz allem war er anders. Er entsprach keinem einzigen Klischee, war so besonders wie kein zweiter Mensch auf dieser Welt und so liebevoll und bodenständig, dass man all diese Klischees nicht erwartete.

"Kommst du?" Aufgeschreckt folgte ich ihm nach oben um meine Sachen abzustellen und versuchte mich von meinen Schwärmereien zu lösen.

Grinsend wartete der Dunkelhaarige bis ich ausgepackt hatte, ehe er mich abrupt an sich zog und anfing überall auf meinem Hals sanfte Küsse zu verteilen.


(Das Lied passt zu dem folgenden Abschnitt ganz gut so von der Stimmung her)

"Weißt du eigentlich wie wunderschön du bist Lillifee? Du hast so zarte, weiche Haut" brummelte er und seine Lippen kitzelten an meinem Hals, lösten gleichzeitig jedoch auch ein explosives Kribbeln aus, das meinen Körper unter Spannung stellte.

"So ein bildhübsches, malerisches Gesicht und so herrlich rote Lippen" Sanft strichen seine Lippen über meine, fuhren die Konturen nach und verhakten sich spielerisch in meiner Unterlippe, nur um Sekunden später wieder davon abzulassen.

Immer flacher und derber ging mein Atem und meine Augen schlossen sich wie von selbst, überließen ihm die Kontrolle, die Macht.

Zaghaft mit einem bestimmten Hauch von Erregung glitten seine Hände über meine Taille nach oben bis unter meine Rippen und an meinem Rücken wieder abwärts und überall wo seine Hände meine Haut durch das dünne Shirt berührten breitete sich eine Gänsehaut aus, die mich zum vibrieren brachte.

"Alles an dir ist atemberaubend, bringt mich zum kochen und zum pulsieren und es ist unglaublich schön zu sehen wie zartschmelzend deine Eisfassade unter meinen Händen ist, wie entspannt dein verspannter Körper auf einmal werden kann und wie anziehend du sogar mit Klamotten bist...so schön, so süß, so" er setzte eine Pause, zog mir mein Oberteil über den Kopf und ich ließ es breitwillig zu, benebelt von seinen Berührungen, seinen Küssen und seinen Worten.

"...so sexy" Ich erschauderte, als seine rauen Finger an den Kanten meines BHs entlang über meine Haut strichen, mich reizten und mir ein leises Stöhnen entlockten.

"All diese kleinen Geräusche, diese Tönen, dieser Blick mit dem du mich ansiehst, all das ist so verdammt heiß, dass ich gar nicht weiß wie ich genug von dir bekommen soll" knurrte er und lies meine Jeans zu Boden gleiten, während ich noch immer stumm dastand, überwältigt und verdammt erregt.

Er wusste was in mir vorging, denn genau in dem Moment, in dem mein inneres Feuer wirklich zu pulsieren begann und die Erregung auch die letzte Faser meines halbnackten Körpers erreichte, hörte er leicht lächelnd auf und legte mir sorgfältig ein Handtuch um die Schultern.

"Wir wollten schwimmen gehen"

Verdammt alles an ihm war pure Folter, denn allein sein Blick und der raue, ebenfalls bis ins letzte erregte Klang seiner Stimme brachten mich dazu mehr zu wollen. Ungewollt wanderte mein Blick über seinen Körper, seine ausgeprägten Muskeln und die schmalen Hüften, die seine Schultern noch breiter wirken ließen.

Mit einem Selbstvertrauen, dass ich ihm sonst gar nicht zugetraut hatte, führte er mich die Treppen runter, den Blick stets auf mich gerichtet und ich wunderte mich in diesem Moment nicht einmal darüber, warum er nicht stolperte, so versunken war ich in seinen hungrigen Blicken.

"Vorsicht Stufe" wisperte er grinsend, allerdings erst, als ich schon gestolpert war und quietschend landete ich, wie von ihm geplant, in seinen Armen.

Kurz spürte ich wieder wie seine Hände an meiner Taille auf und ab glitten, ehe er mich mit einem geschmeidigen Ruck hochhob, das Handtuch gleichzeitig festhaltend und die letzten Meter bis an das Schwimmbecken im untersten Geschoss trug.

Wie von selbst glitt mein Handtuch von meinen Schultern, rutschte leise, fast lautlos, zu Boden und blieb verwaist auf den rauen, warmen Kacheln liegen, während meine Hände sich bereits selbstständig machten und weitaus weniger geschickt, wie Luis' an seinem T-Shirt zerrten um zumindest einmal gleiche Verhältnisse zu schaffen.

Schmunzelnd half der Dunkelhaarige, der seine Sinne wohl noch besser beisammen hatte wie ich, nach und endlich spürte ich seine warme Haut direkt an meiner. In Windeseile wurden wir seine lästige Hose los und wieder hob er mich, als wäre ich leicht wie eine Feder, hoch.

Meine Beine schlangen sich um seine Hüfte, mein Becken berührte für einen Moment seins und mein Atem stockte, meine Lider flatterten und ein weiteres flüchtiges und atemloses Keuchen drang aus meinem Mund und als meine Haut dann auch noch mit dem angenehm kühlen Wasser Bekanntschaft machte verlor ich endgültig den letzten Rest meiner verbliebenen Selbstbeherrschung und diesmal war ich es, die unsere Lippen vereinigte...

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Wie fandet ihr es? Das Kapitel und vor allem der letzte Teil? Ist es okay wenn ich sowas schreibe oder wollt ihr es mehr so clean?

ALG Nickii

Das Mädchen aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt