34.Kapitel

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LUCY

Ein bitterer Geschmack machte sich in meinem Mund breit, als sich in meinem Kopf immer wieder jene Szene abspielte, die so vieles verändert hatte. Ein Schuss...ein Knall und alles war anders gewesen, die Welt war an jenem Tag aus den Fugen geraten und ich...ich zerbrach in tausend Teile.

"Meinst du nicht die Barillos würden sich sehr über deinen Besuch freuen Lucia? Oder könnte das vielleicht ein paar kleinere Probleme geben?" Er spielte auf die Blutrache an, die herrschte, doch ich ließ mich nicht von ihm verunsichern, starrte in seine Augen und war tatsächlich irgendwo froh, dass all das was ich einst hatte lernen müssen mir doch noch etwas brachte.

"Meinst du nicht die Wahrheit würde sie interessieren Tyler? Meinst du nicht ich habe eine Lebensversicherung? Etwas, dass euch mit meinem Tod zerstören wird? Glaubt ihr ich bin so dumm?" fragte ich scheinheilig, und verschränkte mutig die Arme. "Meinst du nicht wir hätten Mittel und Wege, deine "Versicherung" zu umgehen?" schoss er zurück und ich glaubte ihm sofort.

Diese...Monster waren zu allem bereit und auch wenn ich es verdrängen wollte, ich war es ebenfalls, wenn es sein musste. "Ich denke es ist jetzt der geeignete Zeitpunkt zu gehen Tyler, ich habe dich gewarnt lass verflucht nochmal Luis in Ruhe, einfach weil...keine Ahnung, weil ich es will" knurrte ich mehr oder weniger selbstsicher und war schon fast wieder am Auto, als Tyler mir noch etwas hinterherrief:

"Pass auf du kleine Lillifee, was dein Prinz so alles von dir erfährt oder nicht erfährt...Wir sind überall!"

Unbeirrt setzte ich mich auf den Fahrersitz, schnallte mich an und fuhr los, ohne auch nur die kleinste Regung zu zeigen. Auch als ich vor Luis Haus hielt, wieder ausstieg und fast schon sturmklingelte an dem eisernen Tor, wusste ich nicht wirklich was ich tat- war wie betäubt. Kurze Zeit später sah ich Maria aus dem Haus kommen, mein Herz schlug dreimal so schnell wie sonst und ich scheute mich vor der Antwort die sie mir geben würde, wenn ich nach Luis fragen würde.

"Ist er wieder da?" fragte ich hoffnungsvoll, obwohl ihr Gesichtsausdruck bereits alles sagte. "Nein, ich dachte er wäre noch bei dir? Wo soll er denn sein?" Verwirrt schaute sie mich an und ich fuhr mir durch die Haare. Jetzt durfte ich mich auch noch mit diesem Problem herumschlagen. "Er ist wieder zu irgendeinem scheiß Auftrag gefahren oder so, aber ihm wird nichts passieren" stellte ich klar und schluckte.

Sollte Luis etwas passieren, könnten sie ihn nicht mehr als Mittel gegen mich nutzen...Es war in gewisser Weise ein Teufelskreis. Mit mir würden sie ihn nie wieder gehen lassen und ohne mich...ohne mich würde er irgendwann wieder im Fluss landen.

"Oh Gott! Oh Gott! Komm erstmal rein, ich mache dir einen Tee und dann warten wir auf Luis" Energisch zog die rundliche Frau, die für Luis wie eine Mutter war, mich hinter sich her ins Haus und platzierte mich auf einem Küchenhocker. "Habt ihr euch gestritten oder warum ist er weg?" Wortlos nickte ich und sah auf meine Finger. Alles in mir brodelte und während ein Teil von mir weglaufen wollte und ans andere Ende der Welt gehen wollte, wollte der andere Teil, dass Luis endlich auftauchte, damit wir reden konnten...damit ich mit ihm reden konnte.

"Mach dir keine Sorgen Lucy. Er wird schon heil hier ankommen, und dann könnt ihr euch richtig aussprechen. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird" versuchte sie mich mit altklugen Sprüchen aufzumuntern, während sie den Tee aufgoss und sich anschließend neben mich setzte. "Ich habe Angst ihm das zu erzählen, was er wissen will...weil er mich dann verlassen wird" gestand ich ihr leise und drehte die Teetasse in meinen Händen.

Stumm betrachtete Maria mich und legte mir zaghaft ihren Arm um die Schultern. "Er wird dich ganz sicher nicht verlassen, immerhin habe ich ihn erzogen!" prophezeite sie und ich zuckte mit den Schultern, als ob. "Und jetzt trink deinen Tee und lass uns abwarten" seufzend befolgte ich ihren Rat und die Zeit verging so quälend langsam und immer noch war kein Luis in Sicht.

Was wenn ich mich am Ende doch irrte, wenn sie ihm doch etwas antun würden? Was wenn er-...Hastig verdrängte ich diesen Gedanken und versuchte mich auf andere Dinge zu konzentrieren und widmete mich daher meinen Gedanken über Maja, Jessi und Jayden...

Auch wenn ich es mir nicht wirklich eingestehen wollte, ich mochte die drei nur war es bei Tylers Warnung noch viel schwerer mich auf sie einzulassen. Ich mochte, dass Maja so offen war, dass Jayden sich nicht verstellte und Jessi einfach das war was der Gruppe fehlte. Unbemerkt schlich sich Olivia wieder in meine Gedanken, dass Mädchen von dem in letzter Zeit alle redeten.

Erst Maja, dann auch noch Jake und mir kam der Gedanken, dass ich vielleicht Maria über sie ausfragen konnte. "Maria? Was war eigentlich mit dieser Olivia? Was ist damals abgelaufen? Wie war sie?" sprudelten die Fragen mit einem Mal nur so aus mir heraus und sie zuckte bei Erwähnung dieses Namens kaum merklich zusammen.

"Was weißt du über sie?" Kurz trug ich in meinem Kopf die Infos zusammen und stellte fest, dass ich so gut wie nichts wusste. "Ich weiß ihren Namen, das sie mit Luis zusammen war und für Geld nach Europa ist" sagte ich und trank von meinem noch heißen Kamillentee. "Luis lernte sie in einem kleinen Café kennen, sie trafen sich, sie verliebten sich unsterblich...Es war die typische klischeehafte Story: reicher Junge liebt armes Mädchen, seine Eltern verbieten ihm den Kontakt ihm ist es egal...

Seine Eltern sind sehr eigenwillig, sie haben genaue Vorstellungen mit was für Mädchen Luis ausgehen sollte, doch Luis hatte seinen eigenen Kopf und Olivia nun...Olivia war ein wundervolles Mädchen. Sie war reizend, liebenswert und konnte keiner Fliege was zu Leide tun.

Ich glaube immer noch, das sie ihn wirklich geliebt hat nur- Sie hatte Träume und Mr. und Mrs. Kensington hatten das Geld diese zu verwirklichen. Eines Tages war sie weg...Sie hat ihre Sachen gepackt, Luis eine SMS geschrieben und ist nach Europa gegangen, mit dem Geld, dass Luis Eltern ihr gegeben hatte, damit sie ihn verlässt...Wir alle hatten uns in ihr getäuscht, doch am meisten getroffen hat es Luis.

Er wurde nicht nur von der Frau, die er liebte hintergangen, sondern auch von seinen eigenen Eltern, die die Beiden auseinander gebracht hatten und das nur, weil sie kein reiches einflussreiches Mädchen war, sondern eine einfache Kellnerin vom Land..."

Ich schluckte, wollte mir gar nicht vorstellen wie Luis gelitten haben musste und dachte nach, ob ich jemals so handeln könnte, doch ich konnte nicht. All das was ich wollte konnte man nicht mit Geld oder Macht verwirklichen, sondern nur mit Magie und viel, viel Glück.

Ehe ich noch weiter darüber nachdenken konnte, hörte ich mit einem Mal die Haustür aufgehen und fuhr auf der Stelle herum. "Luis" wisperte ich und sprang vom Hocker, noch bevor die Küchentür sich öffnete. Durchnässt betrat der Dunkelhaarige Sekunden später den Raum und ein Schaudern durchlief meinen Körper. Er sah erschöpft aus, niedergeschlagen und traurig, und ich fühlte mich nicht anders.

"Luis!" sagte ich, diesmal lauter, damit er auf mich aufmerksam wurde und straffte meine Haltung. "Was willst du hier?" Ich lachte hohl auf und tat einen Schritt auf ihn zu. "Erdbeeren pflücken, was glaubst du denn! Nein verdammt ich will mit dir reden, ich will dich anschreien, rumheulen und dir eine richtig mädchenhafte Szene machen, weil du uns schon wieder allen Angst gemacht hast!" fauchte ich aus unerklärlichen Gründen auf ein Mal wütend und warf die Arme in die Luft.

"Weißt du, dass Jake bei mir angerufen hat? Dass ich sogar bei Tyler war um dich zu finden? Dass ich seit zwei Stunden hier sitze und warte?" zischte ich und bereute in dem Moment wo ich Tylers Namen aussprach auch schon, dass ich es getan hatte.

Ich hatte ihm von vielem erzählen wollen aber ganz sicher nicht von Tyler, Sam oder den Rodriguez Angelegenheiten! Ich hatte keine Namen erwähnen wollen...doch jetzt war es dafür wohl zu spät.

"Was?!" kreischte Luis fast schon hysterisch und zog mich am Arm aus der Küche raus bis hoch in sein Zimmer. Mit einem lauten Rums knallte er seine Tür ins Schloss und begann zu fluchen. "Woher verdammt noch mal kennst du Tyler? Und wie bitte kamst du auf diese Schnapsidee zu ihm zu fahren?!" fragte er drauflos und ich schluckte...Was jetzt?....

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Wuhu ich habe es geschafft was vernünftiges zu Stande zu bringen :D auch wenn es echt nicht sooo gut ist

Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass es so naja, scheiße ist und so lange gedauert hat

ALG Nicki






Das Mädchen aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt