20.Kapitel

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LUCY

Ich erwachte greade noch rechtzeitig um zu sehen wie Luis das Zimmer verließ und ich zögerte keine Sekunde ihm zu folgen. Noch während ich mit meinem Gewissen um eine Entscheidung rang öffnete ich die Tür einen Spalt breit und linste auf den Flur. Es brannte kein Licht und fast wirkte es so als wäre dort niemand, doch mein geschärftes Auge konnte schließlich doch eine schemenhafte Gestalt ausfindig machen die ich zweifelslos als Luis identifizierte...was will er bitte mitten in der Nacht erledigen?...fragte ich mich und ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit doch schnell verdrängte ich meine Gedanken wieder und schlich den Flur hinunter bis zu der Großen Treppe die nach unten in die Eingangshalle führte.

Ich hoffte wirklich das er einfach nur in die Küche wollte, doch wie ich es bereits geahnt hatte huschte er zur Haustür und wollte diese greade öffnen als das Licht plötzlich angeschaltet wurde und alles in beisend helles Licht tauchte, das mich für einen Moment erblinden lies...was zum Teufel...dachte ich noch als Maria's Stimme die Stille durchschnitt. Ich konnte nicht genau verstehen was sie sagte, doch sie sah verdammt wütend dabei aus und baute sich bedrohlich vor Luis auf, der reuevoll zur Seite schaute.

Als Luis sprach verstand ich jedes Wort und bei dem was er sagte lief es mir eiskalt den Rücken herunter. "I-ich habe nicht viel Zeit,...ich habe einen neuen Auftrag und muss ihn erledigen ich komme bald wieder Maria es ist wichtig ich muss jetzt los aber ich komme in ein paar Stunden wieder...versprochen"plapperte er drauflos und ich starrte ihn verwirrt an...von was für einem Auftrag redet er bitte und warum muss er dafür mitten in der Nacht irgendwo hin??...fragte ich mich und dachte weiter über das gesagte nach sodass ich überhaupt nicht mitbekam wie Maria ihn scheinbar laufen lies und er eillig das Haus verlies.

Erst als die Tür ins Schloss fiel und ein Klicken von sich gab erwachte ich aus meinen Gedanken und starrte fassungslos auf die Tür...er ist einfach so gegangen...stellte ich ungläubig fest und stand kurz davor mich heftig in den Arm zu kneifen um zu sehen ob dashier nicht vielleicht nur ein Traum ist. Ich spürte einen Schmerz in meiner Brust, von dem ich geglaubt hatte ihn nie wieder verspüren zu müssen, den Schmerz der kam wenn ich erkannte das ich benutzt und verlassen worden war...

Ich wollte greade die Treppen herunter stürzen und losrennen -wobei ich mir nicht sicher war ob ich nachhause rennen würde oder ihm hinterher...- als ich mich eines besseren besann und zurück ins Zimmer lief um mich anzuziehen. So leise wie möglich schlich ich durch die nun leere Eingangshalle und zuckte zusammen als ich Marias bohrenden Blick spürte, der mich durch die offene Küchentür verfolgte. "Gehst du?"fragte sie nur und ich fühlte mich unwohl....will ich wirklich gehen?...fragte ich mich und nickte leicht doch noch immer nahm die rundliche Frau ihren Blick nicht von mir und seufzend gab ich mich geschlagen, schlurfte zu einem der Hocker und lies mich darauf fallen.

"Ich weiß nicht sollte ich nicht vielleicht besser gehen, es ist komisch hier zu sein ohne einen wirklichen Grund zu haben..außerdem ist er doch auch einfach so abgehauen warum sollte ich also bleiben?"fragte ich und Maria stellte mir unaufgefordert eine Tasse dampfenden Tee vor die Nase. "Natürlich hast du einen Grund hierzubleiben immerhin hast du ein Anrecht darauf ihn dafür das er abgehauen ist anzuschnauzen"meinte sie empört und ich grinste." du kannst warten bis er zurück kommt, du könntest auch was weiß ich schwimmen gehen -das magst du ja scheinbar- oder noch ein wenig schlafen....du musst und vorallem sollst du nicht gehen, ich fühle mich immer schrecklich wenn ich nachts weiß das er sich weggeschlichen hat und seit dem Vorfall vor kurzem wo er fast ertrunken ist mache ich mir nur noch mehr Sorgen, aber gib ihm noch eine Chance er ist vollkommen vernarrt in dich!" grinste sie und versuchte ihre Sorge zu übertünschen. Ich wurde rot und sah auf die Tischplatte während ich mich gleichzeitig freute über das was sie mir greade erzählt hatte und der leisen Stimme rechtgeben musste das es falsch war bei ihm zu sein.

"Er schleicht sich öfter raus?"versuchte ich das Thema zu wechseln und sie nickte knapp. "Ich weiß nicht was er da treibt aber ungefährlich ist es ganz sicher nicht, aber mach dir nicht zu viele Sorgen, er kriegt das schon auf die Reihe, immerhin hat er einen Grund wiederzukommen, oder willst du immernoch gehen?"fragte sie mich und reflexartig schüttelte ich den Kopf, denn auch wenn ich sonst vor allem und jedem flüchten musste so wollte ich dieses mal bleiben,...egal was für Folgen es haben würde

Fast zwei Stunden saßen ich und Maria in der Küche und unterhielten uns über einige lustige Geschichten aus Luis Kindheit, doch immer wenn sie versuchte das Thema auf mich zu lenken blockte ich ab und wich ihr geschickt aus, und lenkte die Themen wieder in ihre Bahn. Irgendwann jedoch hatte ich schließlich ganz still und heimlich die Entscheidung getroffen so zu tun als wäre ich nie aufgewacht und ging deshalb wieder zurück in sein Zimmer. Ich wollte ihm eine zweite Chance geben und wollte deshalb erst einmal abwarten was passieren würde ehe ich ihn zur Rede stellte. Mühselig erkämpfte ich mir meinen Weg ins Reich der Träume und schief in den frühen Morgenstunden ein...

....ich befand mich in einem engen dunklen Raum ohne einen einzigen Funken Licht und alles was ich hörte war mein rasselnder Atem und mein eigener Herzschlag. Panisch versuchte ich zu entkommen kratzte mit den Händen über die rauen Steinwände und schrie laut. Krampfhaft drängte ich die Tränen zurück und hörte ständig eine mir wohl bekannte Stimme in meinem Kopf sagen..."Wer weint ist schwach, weine und ich werde dich bestrafen Lucia!" drohte der Mann in meinem Kopf und ängstlich schlang ich meine Arme um meine Beine. Meine Kleider waren zerrissen und waren ganz starr vor Dreck. Ich wusste nicht wie lange ich dasaß in die Dunkelheit starrte und meinem Atem lauschte doch als sich plötzlich eine Tür öffnete zuckte ich vor Schreck zusammen und starrte den Mann vor mir mit großen ängstlichen Augen an. "Es ist soweit komm Lucia es geht los!" rief er leise und kam mit schweren Schritten auf mich zu. Ich zwang mich dazu aufzustehen und stellte mich greade hin -so wolte er es haben, so was es richtig. Ich unterdrückte alle meine Gefühle und tapste mit kleinen Schritten auf ihn zu...es geht los...

Plötzlich spürte ich ein Rütteln, das mich schmerzhaft in die Realität zurückholte und meine Alpträume verdrängte. "Ist ja gut...alles ist gut Lucy"flüsterte eine raue Stimme in mein Ohr und ehe ich begriff was passierte zogen mich zwei starke Arme nach oben und ich wurde an eine angenehm warme Brust gedrückt."Luis?"fragte ich irgendwie erleichtert und er bejahte leise, sein Kinn auf meinen Kopf gelegt und langsam kam ich zur Ruhe...

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Huhu meine kleinen Ostereier :*

Naa was denkt ihr so von Lucy's Alptraum????

Ich wünsche euch allein ein schönes Osterfest und denen die kein Ostern feiern ein paar schöne freie Tage :D

ALG Nicki :*

Das Mädchen aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt