Die letzten Tage ihrer Fahrt waren vergangen. Heute würde Claudia den Bus zurück Richtung Berlin steuern. Und in den vorherigen Tagen war noch einiges passiert, wie Claudia mitbekommen hatte. Annalena war relativ schnell aus dem Krankenhaus wieder zurück gekommen und ihr ging es erstaunlich gut. Claudia hatte erfahren, dass Linda da wohl so einigen Anteil dran hatte. Die beiden Frauen waren mittlerweile zusammen, was Claudia immer noch ein riesiges Grinsen ins Gesicht legte. Annalena wirkte wirklich glücklich, als sie ihr das erzählt hatte. Und das machte auch Claudia ziemlich glücklich.
Auch von Robert hatte sie mitbekommen, dass Christian sich wohl von seiner Verlobten getrennt hatte. Jetzt scheint es so zu sein, als ob zumindest die Grundlage gelegt ist, dass auch die beiden glücklich werden könnten. Auch wenn Robert da noch etwas skeptisch war. Denn er wusste noch nicht so ganz, was er wollte. Aber Claudia war zuversichtlich, dass auch Robert und Christian zueinander finden würden. Auch wenn sie sich selber gerade noch nicht so ganz klar darüber waren.
Anders war es bei Lars und Kevin. Da gab es nicht wirklich eine Hoffnung, dass die beiden noch zueinander finden würden. Aber Claudia hatte von Lars heraus gehört, dass er definitiv nochmal das Gespräch mit Kevin suchen würde. Und Lars schien sich ziemlich sicher, dass sie das schon irgendwie meistern würden. Wenn Claudia jedoch Kevin so sah, dann war sie sich da nicht so sicher. Er war wirklich mitgenommen und das tat Claudia wirklich Leid. Sie hatte in den letzten Tagen versucht, das Gespräch mit ihm zu suchen, mindestens um sich bei ihm für diese Situation zu entschuldigen. Aber das alles hatte er abgeblockt. Irgendwie ja auch verständlich. Gut, vielleicht würde sie wann anders nochmal die Gelegenheit bekommen.
Eigentlich wollte Claudia den letzten Abend ihrer Fahrt noch einmal ordentlich mit allen zusammen ausklingen lassen, aber das hatte sie dann doch aufgegeben. Beziehungsweise hatte der Kanzler ihr da auch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er wollte nicht riskieren, dass sie nicht heil nach Hause kommen, wenn Claudia am Abend davor noch kiffte. Sie musste ja immerhin den Bus steuern. Und irgendwie hatte Olaf herausgefunden, was ihr Plan war. Mysteriös, der Mann. Aber letztlich hatten sie sich auf den Kompromiss geeinigt, dass sie einen Tag nach ihrer Rückkehr sich nochmals Abends alle zusammen treffen wollten, um die 10 Tage abzuschließen. Damit war Claudia auch zufrieden. Und so kamen sie dann auch ohne Drogenkonsum hoffentlich gesund nach Hause.
Es war mittlerweile früher Mittag, als Claudia den Bus vorfuhr und ihren eigenen Koffer in diesen brachte. Eigentlich sollten die anderen auch so langsam kommen. Aber irgendwie war noch niemand in Sicht. Legten die anderen nicht alle wert auf Pünktlichkeit? Als sie das dachte, kam der Kanzler auf sie zu und hievte seinen kleinen Koffer in den Bus. Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich auf den Platz hinter dem Fahrersitz und war sofort mit seinem Handy beschäftigt. Bestimmt wichtige Amtsgeschäfte. Von daher ignorierte Claudia ihn einfach mal. Als nächstes kamen Marco und Kevin aus ihrem Haus und steuerten den Bus an. Sie schienen sich nicht zu unterhalten und beide mehr oder weniger schlecht gelaunt. Marco zog Claudia allerdings nochmal zur Seite, bevor er in den Bus stieg.
"Hast du es noch geschafft, mit Kevin zu reden?", fragte er sie.
"Nein, aber ich werde mich in der nächsten Zeit nochmal bei ihm entschuldigen. Abgesehen davon glaube ich, dass unser Verkupplungsteam gescheitert ist.", seufzte Claudia und war ein wenig enttäuscht. Sie dachte, sie hätte endlich jemanden gefunden, mit dem sie den ganzen Bundestag verkuppeln konnte. Hat irgendwie nicht so geklappt.
"Da hast du wahrscheinlich Recht. Naja, dich wird man wahrscheinlich eh nicht davon abhalten können, weitere Menschen zu verkuppeln. Aber da bin ich jetzt raus. Das war nicht die beste Erfahrung."
Damit machte sich auch Marco vom Acker und ließ Claudia enttäuscht zurück. Das war es dann wohl mit dem Verkupplungsteam Rothmann. Hatte sie sich auch anders vorgestellt. Aber dann musste sie eben ohne Marco weiter machen. Davon würde sie niemand abhalten können. Denn eins war ja wohl klar, der Bundestag muss harmonischer werden und wie funktionierte das besser, wenn man dort etwas Liebe verbreitete?! Oder die Afd verbannte. Aber das konnte Claudia weniger beeinflussen. Also lieber ersteres. Und vielleicht würde sie ja doch bald ein neues Team finden, in dem sie verkuppeln könnte. Wer auch immer dafür geeignet wäre...
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Fahrt ins Ungewisse
FanfictionZehn Tage. Die Führungsspitzen der Ampel-Koalition. Eine Idee des Kanzlers. Das Ziel: die Gemeinschaft in der Koalition stärken, abseits der politischen Debatten. Deshalb fährt eine Gruppe der Spitzenpolitiker der Ampel Parteien an die Ostsee, um di...