Till und Martha - Feindschaft, Freundschaft oder Liebe

Kapitel 14

Till:

Nach zwei Stunden Netflix gucken und einer Doku über einen Profisportler fährt der Zug endlich in Erfurt ein. Ich packe meine Sachen zusammen, nehme meinen Rucksack aus der Gepäckablage und steige aus dem Zug. Es ist erstaunlich gutes Wetter, aber auch die Sonne verbessert meine Laune nicht grade. Dieser verdammte Stieftrottel und seine nervigen Kinder, wenn die nicht wären, wäre ich zuhause, statt auf den Weg ins Internat. Bevor ich den nächsten Wutanfall bekommen kann, gehe ich über die Straße zur Bushaltestelle, stelle meinen Rucksack ab, hole meine Kopfhörer raus und Stöpsel sie mir in die Ohren. Musik regt ab, wenn ich nicht grade laufen gehen kann.

Martha:

Ich setze mich auf den Hof und versuche etwas produktives für die Schule vorzubereiten. Auf einmal hatte ich das Gefühl Tills Stimme zu hören und sah mich sofort verwirrt um, aber ich sah ihn nirgends. Wow was ist denn nun los mit mir? Habe ich wirklich so wenig Schlaf abbekommen? Ich dachte nach und entscheide mich tatsächlich dafür joggen zu gehen, vielleicht hilft es ja tatsächlich.

Till:

Als dieser verdammte Bus nach einer halben Stunde Verspätung immer noch nicht da ist fluche ich. Was hab ich eigentlich für ein Pech? Ich schnappe mir meinen Rucksack und beginne loszulaufen. Jetzt werd ich auch noch zum Wanderer, lächerlich. Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass mein Blick grade töten könnte, ist ja auch kein Wunder.

Martha:

Nachdem ich mir meine Sportsachen angezogen habe begann ich durch den Wald zu laufen. Immer wieder änderte ich meine Strecke und auch immer wieder änderten meine Gedanken ihre Wege. Ich biege gerade um die Kurve und kann es nicht glauben. In einigen Metern Entfernung sehe ich Till direkt in meine Richtung kommen. Okay jetzt bin ich eindeutig verrückt. Erst bilde ich mir seine Stimme ein und jetzt anscheinend auch ihn komplett... Ich versuche ihn aus meinem Kopf zu verdrängen und verdränge dabei auch wie geschafft ich schon längst war. Nach ein paar Schritten merkte ich nur noch wie mir schwarz vor Augen wurde und ich zu Boden stürzte.