Martha:
Ich sehe ihn an und warte. Ich will ihn nicht drängen. Wir sind allein und diesmal würde uns niemand stören
Till:
Und mit einem Mal platzt alles aus mir heraus: „Nachdem mein Vater uns verlassen hat, hab ich alleine mit meiner mom gewohnt. Wir waren das perfekte Dreamteam. Und aus dem nichts ist auf einmal Lutz aufgetaucht. Er ist ihr neuer geworden, hat gleich zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht. Da habe ich schon gestört. Aber dann wurde sie schwanger und sie haben zusammen beschlossen mich aufs Internat zu schicken, damit ich nichts anstellen konnte. Ich wäre ein Klotz an ihrem Bein und ein Hindernis ihres ach so perfekten Familienbildes gewesen. Es hieß ‚es ist ja nicht für immer'. Gegen Ende letzten Jahres wollte ich dann zurück nach Hause. Ich hab das hier einfach alles nicht mehr ausgehalten. Keine Staffel, keine Freunde, dich und Kasimir direkt vor meiner Nase. Gott habe ich oft versucht die anzurufen, aber da ist natürlich auch nie jemand ran gegangen und wenn, dann hatten die auch kaum wieder Zeit. Aber irgendwann hat mom zurück gerufen, mir gesagt ich könne über die Ferien kommen. Es sei ja nur über die Ferien. Aber ich hab gehofft für immer zurück zu kommen. Als ich dann zu Hause war, hatten wir sogar eine echt schöne Zeit. Zum größten Teil zumindest. Bis mich dieser Stieftrottel eines Abends zusammen mit meiner Mutter aufgesucht hat und sie mir verkündet haben es sei schön gewesen, dass ich mal wieder vorbei geguckt habe, aber es wäre alles perfekt so wie es grade ist. Und dementsprechend sicherlich besser für uns alle, wenn ich wieder her komme. Sie haben mich wieder raus gekickt. Aber ich raff einfach nicht warum! Was mache ich denn falsch? Was ist an mir falsch, dass meine eigene Mutter mich nicht bei sich haben will!" erschöpft verstecke ich mein Gesicht hinter meinen Händen. Martha muss nicht sehen, dass mir grade die Tränen kommen
Martha:
Wow... Dass es so schlimm war habe ich nicht erwartet... Wieso ist seine Mutter plötzlich so obwohl damals alles gut war? Ich verstehe es nicht. Ja ich habe mit meiner Familie auch oft Stress, aber wir raufen uns immer wieder zusammen...Als ich sehe wie fertig er ist kommen mir fast selber die Tränen. Genau wie in der letzten Nacht lege ich vorsichtig meine Arme um ihn und ziehe ihn in eine Umarmung
Till:
Ich bewege mich nicht, halte einfach weiter die Hände vor meinem Gesicht und gebe mein bestes möglichst lautlos zu weinen, damit sie es nicht mitbekommt
Martha:
Ich streiche ihm leicht über den Rücken "Gefühle machen dich nicht schwächer" sage ich leise zu ihm
Till:
Das gibt mir endgültig den Rest. Ohne darauf zu achten, dass ich jetzt alles andere als stark wirke, fallen in mir alle Mauern gleichzeitig zusammen. Die Tränen rinnen nur so mein Gesicht runter und ich schluchze. Wirklich ich schluchze. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann das das letzte Mal der Fall war. Aber in diesem Moment fallen einfach alle Hemmungen und ich bin froh, dass Martha mich festhält.
Martha:
Ich drücke ihn etwas fester an mich "Ich weiß zwar nicht wie ich dir helfen kann, aber ich bin für dich da... Immer... Okay..?"
Till:
Ich bekomme bloß sein leichtes Nicken zustande und hoffe, dass sie es überhaupt merkt. Dann drücke ich mich noch etwas näher an sie, um einfach ihre Nähe noch mehr spüren zu können. Ich fühle mich grade so verlassen, so leer von meiner Familie, dass ihre Nähe mir so viel mehr Halt gibt, als ich es je für möglich gehalten hätte
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Till und Martha - Feindschaft, Freundschaft oder Liebe
FanfictionTill und Martha - zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch so viele Ähnlichkeiten haben. Wofür werden sie sich entscheiden? Feindschaft, Freundschaft oder doch die Liebe?