Kapitel 24

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Till:

Überforderung macht sich in mir breit. Nie hat auch nur irgendwer versucht mich verstehen zu wollen. Noch nie hat es auch nur einen wirklich interessiert was mit mir ist. Es hieß immer nur ‚ist halt Till' oder ‚so ist er eben'. Sätze wie ‚ego Till braucht niemanden' kenne ich, verletzen mich. Es hat also schon einen Grund, warum ich die Schutzmauern um mich herum so hoch errichtet habe.

„Wieso bin ich dir auf einmal so wichtig?", frage ich grade heraus

Martha:

Ja warum eigentlich? Der Streit letztens Schuljahr hat spaß gemacht, aber das lachen mit ihm macht mir jetzt auch spaß. Diese Art hassgefühl was ich damals für ihn hatte ist weg... Vielleicht hatte Kasimir mich in diese Richtung geschubst, aber ich mag Till inzwischen... Sehr... Er gefällt mir. Martha du machst es schon wieder! Du bist doch mit Kasimir zusammen! "Weil du auch anders sein kannst als alle anderen denken und ich mag diese Seite wirklich an dir" platzt es plötzlich aus mir heraus, ohne dass ich meine Worte kontrollieren kann

Till:

Mein Herz fühlt sich an, als würde es aus meinem Körper rausspringen wollen. Ich vergesse alles um mich herum. Ich vergesse die Leute, ich vergesse die Tatsache, dass Martha mit Kasimir zusammen ist. Ich vergesse sogar mich selbst. Denn in diesem Moment zählen einfach nur ihre Worte. Ohne nachzudenken gehe ich einen Schritt auf sie zu, lege meine Hand an ihre Wange und drücke meine Lippen gegen ihre. Ein Feuerwerk entfacht sich in meinem Körper.

Martha:

Ich fühle mich plötzlich komisch. Komisch, aber gut. Mein Kopf schaltete sich plötzlich auf standby und ich erwidere den Kuss instinktiv. Eine wohlige Wärme durchzog meinen Körper und ich fühle mich, als würde ich in einer Traumwelt hängen

Till:

Mein Herz beginnt zu rasen, als ich spüre, wie sie den Kuss erwidert. So viele Gefühle prasseln auf mich ein. Der Kuss erfüllt mich mit einer Mischung aus Verlangen nach mehr und Scherz durch das Wissen, dass dies vermutlich das erste und letzte Mal sein wird. ‚Sie ist mit Kasimir zusammen' geht es mir durch den Kopf. Sofort ziehe ich sie mit meiner freien Hand an der Hüfte noch näher zu mir, intensiviere den Kuss und vertreibe den Gedanken somit erfolgreich aus meinem Kopf. Da ist nur noch sie und ich. In diesem Moment gibt nur noch uns.

Till und Martha - Feindschaft, Freundschaft oder LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt