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Wir haben es uns mit einer Packung Ben and Jerrys sowie einer Tüte Chips auf Santinos Sofa gemütlich gemacht. Jacob war so lieb, vorher noch einkaufen zu fahren. Er hat sogar noch ein paar Lebensmittel für das Frühstück morgen besorgt. 

Santino hat sein Zimmer immer noch nicht verlassen. Zumindest habe ich es nicht mitbekommen.  Und eines ist jawohl so sicher wie das Amen in der Kirche, du hättest es definitiv bemerkt. Höhnt mein Unterbewusstsein.

"Ich hole uns noch ne' Cola," verkünde ich und verschwinde  in der Küche. Zufrieden stelle ich fest, dass der Basilikum bereits seine ersten Blätter wieder aufgerichtet hat. Mit einer weiteren Flasche Cola bewaffnet will ich gerade die Küche verlassen, als ich die Weißweinflasche in der Tischmitte erspähe. Es überrieselt mich eisig. "Offensichtlich ein fester Bestandteil seiner Masche," murmle ich vor mich hin und kehre zurück ins Wohnzimmer.

" Du bist echt ganz schön verfressen Loni," angewidert verzieht mein Freund das Gesicht, als ich den letzten Löffel Cookie Dough Eis voller Genuss in meinem Mund verschwinden lasse. "Blödmann," ich stosse ihm den Ellbogen in die Seite. Er packt mich spielerisch und lässt die Fingerspitzen über meinen Körper wandern um mich auszukitzeln. Wie gut das er nicht weiß, wo ich am kitzligsten bin. Trotzdem kichere ich wild drauflos. Wahrscheinlich bin ich in einen Colarausch verfallen. Wie kindisch von dir, höhnt das verhasste Unterbewusstsein. Aber es ist  die Wahrheit, ich bin ein liebeskranker Teenager, der hoffnungslos in einen Macho verknallt ist und sich mit Cola betrinkt, um dann mit dem Jungen zweiter Wahl auf dem Sofa herumzualbern.  Meine Gedanken haben dem Kicheranfall ein jähes Ende bereitet. " Was ist?" Jacob hört augenblicklich mit seinen Kitzelversuchen auf. Sein Gesicht ist meinem ganz nah. Der forschende Blick seiner hellen Augen dringt nicht weiter vor als bis zu der Fassade geheuchelter Unbeschwertheit. Nur ein einziger vermag diese Schicht zu durchbrechen, aber für ihn ist es nur ein Spiel gewesen. Seine Liebe gehört ohnehin einer anderen Frau, seiner Ex, deren Sachen er nicht entsorgen kann, weil er sie immer noch verehrt.

"Küss mich," fordere ich. Jaocb runzelt die Stirn, legt seine Lippen aber auf meine. Unbeholfen klettere ich auf seinen Schoss. Er erstarrt. Aber ich bin entschlossen, das Gefühl zwischen uns zu erzeugen, das nur ein einziger Blick von Santino in mir ausgelöst hat. Ganz zu schweigen von dem warmen Kribbeln, als er wenige Stunden zuvor meine Wange berührte und mich küssen wollte. 

Ich nehme Jacobs Hände und lege sie an meine Taille. Sie verharren dort. "Loni. Ich weiß nicht..." Ich beginne mein Becken zu bewegen. "Whou..Loni. Was ist los mit dir?" Er hebt meinen Körper an und setzt mich neben sich aufs Sofa, als wäre ich ein kleines Kind das etwas Dummes getan hat.

"Aber..."stammle ich. Schamesröte steigt mir in die Wangen. "Du wolltest doch selber wissen, ob ich dich attraktiv finde...ich wollte dir das nur...ich weiß nicht ..zeigen."

 Ihm oder dir? Fragt das streitsüchtige Unterbewusstsein,

" Loni. Ich glaube ich schlafe besser zuhause." Er mustert mich fassungslos. "Ich meine...das hätte sich sowieso getan . Aber ich war ehrlich gesagt kurz davor, hier in der WG zu übernachten. Aber jetzt halte ich das für keine gute Idee mehr."

"Wir sind zusammen, verdammt!" Rufe ich viel zu laut.

Jacob hat sich bereits vom Sofa erhoben." Ich dachte es wäre wieder alles normal zwischen uns. Aber ich glaube du brauchst erstmal etwas Ruhe. Vielleicht ist es einfach das Gefühl der Freiheit, das dir zu Kopf steigt, oder was weiß ich." Er kommt zum Sofa und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Mit dem Zeigefinger deutet er auf den Bildschirm. "Erzähl mir wie es ausgeht. Ich rufe ich  morgen früh an." 

"Aber du kannst doch jetzt nicht einfach gehen! Bleib bitte noch!" Ich mache auch nichts mehr okay?" Flehe ich immernoch viel zu laut. 

" Nein,Loni. Ich bin auch nur ein Mann, okay?" 

PromiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt