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Die Schule war ziemlich anstrengend und ich bin fertig mit meinen Neven. Ich habe kaum geschlafen, weshalb ich mich fast garnicht beteiligen konnte.
Normalerweise bin ich eine Niete im schriftlichen, aber dafür umso besser im mündlichen. Ich gebe mein bestes, um gute Noten zu schreiben, aber manchmal ist es einfach schwer. Ich bin manchmal so übermüdet, dass ich mich direkt schlafen lege und die Hausaufgaben in der Pause erledige. Das Glück liegt, aber heute auf meiner Seite, da ich heute keine Hausaufgaben auf bekommen habe.
Ich muss jedoch fürs Kellnern in die Bar, die ich zu Fuß erreiche. Dazu muss ich raus aus der Schule, an meiner Wohnung vorbei und zur Bar.

Am Abend ist es manchmal schwer durch die ganzen betrunkenen Menschen durch zu laufen. Sie schauen einen schief an oder versuchen dich, in Ihr Auto zu zerren. Angekommen an meiner Wohnung lege ich meine Schultasche ab und nehme mir ein Apfel.
Auf dem Weg zur Bar, esse ich meinen Apfel und schaue mir währenddessen die Gegend an.

*ANONYM*

Ich sitze hier am großen länglichen Tisch. Meine Ex-Frau hat mich verlassen und seitdem habe ich auch keine neue Frau mehr gehabt. Ich werde oft von meinen Neffen und Brüder besucht. Kinder habe ich keine. Es ist schwer von der Frau los zu kommen, die ich eins für die Mutter meiner zukünftigen Kinder hielt. Sie ist an einem Autounfall gestorben.
Ich konnte mich nicht bei ihr verabschieden. Sie hat mich betrogen, mit einem anderen Mann, was ich durch Zufall herausfand. Ich habe mir die Videoaufnahmen von Zuhause angeschaut und entdeckt, wie Sie sich leidenschaftlich küssen.
Nicht nur ich, sondern auch meine Brüder haben Ihre Zärtlichkeiten mitbekommen. Daraufhin habe ich Sie angerufen, um Ihr zu sagen, Sie solle sofort hier her kommen.
Sie kam nie an.
Ich bekam nach einer Stunde ein Anruf, um mitgeteilt zu bekommen, dass die Frau, die ich einst vergötterte, jetzt tot ist. Ich habe weder Ihre Beerdigung gemacht, noch bin ich bei Ihrer Beerdigung gewesen.
Ich habe dem Polizisten die Nummer weitergeleitet an dem Mann, mit dem Sie mich betrog. Natürlich hätte ich mich um die Beerdigung gekümmert, wenn er das nicht gemacht hätte. Wir sind nicht verheiratet gewesen, aber dennoch habe ich Sie als meine Frau angesehen.

Es klingelt an der Tür und Marie, meine Haushälterin machte die Tür auf. „Kommen Sie rein, Herr Gonzalez." Mein Bruder Hugo erscheint durch die Tür und wirkt ziemlich angespannt. Er hat uns zusammen gerufen und uns versammeln lassen. Es muss ziemlich ernst sein, wenn er selbst auf mich so angespannt wirkt. „Hugo, Mike und Juan kommen noch. Sie sind auf dem Weg."

Ich bin der älteste der Familie. Für viele wirke ich einschüchternd und kalt.

Der zweitälteste ist Hugo. Er ist ziemlich aufmerksam, hört dir gerne zu und merkt sich alles, selbst kleine Dinge. Dinge, die für uns vielleicht nicht wirklich wichtig erscheinen, die er sich jedoch sofort merkt. Er hat zwei Jungs und eine Frau. Seine Frau heißt Lucia und ist sehr stur. Die Jungs, Javier und Pablo sind hingegen nicht anders. Diese Eigenschaft haben die Jungs von ihrer Mutter geerbt. Wenn Sie sich mal wieder streiten, kommt Hugo zu mir. Mein Zuhause ist groß genug, dass meine Brüder und Ihre Familien alle einziehen könnten.

Mike ist nicht der jüngste, aber manchmal kommt es uns so vor. Er ist sehr aufbrausend und auch auffallend. Er schließt sich jeder Gruppe sofort an und harmoniert mit Ihnen. Eine Eigenschaft, die nicht immer gut ist. Er ist jeden Monat in eins unserer Bars und schaut sich die Gewinne an. Das ist auch eines der Gründe, warum er noch keine Frau gefunden hat. Er ist noch in seiner rebellischen Phase geblieben.

Juan, der jüngste aus unserer Familie ist sehr provokant und spielt bewusst mit der Psyche des Gegenübers. Seine Frau Sofia ist eine temperamentvolle. Wenn ihr etwas nicht passt, wird es passend gemacht. Sie haben zwei gemeinsame Jungs, Sergio und Miguel.

Zusammen bilden wir eine Familie, die zusammenhält und bei der wir uns gegenseitig halt geben.

So tief, wie ich in Gedanken war, habe ich nicht Mike und Juan bemerkt, die sich geradewegs zu uns ans Tisch setzen. „Hugo, erzählst du uns warum du uns alle versammelt hast oder warten wir auf jemanden?" Mike schaut Hugo Stirnrunzelnd an. „Ich war heute bei den Da Silvas und- " Hugo bricht mitten im Satz ab. Er scheint nervös zu sein. So habe ich Ihn zuletzt bei der Geburt gesehen, als seine Söhne zur Welt kamen. 

Er schaut mich geradewegs an. „Riccardo hat erzählt, du hättest nicht ganz die Wahrheit erzählt." Ich lehne mit meinen Armen am Tisch und schaue Hugo nachdenklich, genauso wie meine anderen anderen Brüder an. „Was meinst du damit? Womit habe ich nicht die Wahrheit erzählt?"
„Du hast den Vertrag der Da Silva unterschrieben. Du hast deine Tochter für seinen Sohn versprochen."

Jetzt schauen wir alle Hugo stirnrunzelnd an. „Hugo, ich habe keine Tochter. Ich habe keine Kinder. Falls du dich daran erinnerst, ist die letzte Frau mit der ich etwas hatte, tot. Ich habe ihm vor Jahren versprochen, dass wenn ich eine Tochter habe, seinem Sohn zu versprechen. Ich habe keine Tochter, also ist der Vertrag nichtig."

Hugo schaut mich bemitleidend an, „Das habe ich auch gedacht, bis ich am Tisch mitbekam, wie Riccardo ein Bild in einem Ordner gezeigt hat. Das Mädchen hat deine Augen. Sie ist nicht nur dir, sondern auch ihr ähnlich."
Wir schauen nur noch Hugo schockiert an. Das kann er nicht ernst meinen. „Ich habe es auch nicht geglaubt, bis ich ein Vaterschaftstest gemacht habe. Hier ist das Ergebnis. Ich wollte es nicht vor dir öffnen."

Er liebte mich schon bevor er mich kannte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt