*SIERRA*
„Ich habe hier meine Familie, Schule und auch meine Arbeit. Wie soll ich die Miete zahlen? Wenn ich wo anders leben sollte? Ich finde nicht so schnell einen Job", stellte ich ihm die Fragen, die mir spontan einfielen.
„Das Haus ist auf deinem Namen. Dein Onkel hat dir das Haus gekauft. Du und dein Opa Rafa müssen keine Miete mehr theoretisch zahlen. Der Kaufvertrag ist auch im Ordner."
Ich war geschockt und ich kriege keine Worte raus. Mein Onkel hat mir das Haus gekauft? Er gab mir die Papiere und es stimmte wirklich. Es ist die Wahrheit. Das Haus ist auf meinen Namen.
„Ich habe mit deiner neuen Schule gesprochen und Sie waren einverstanden mit dem Schulwechsel, weil es ja relativ am Anfang des Schuljahres ist und du die Themen schnell nachholen könntest. Eigentlich bräuchtest du nicht arbeiten, aber wenn du es wirklich tuen willst, kann ich dir eine in meiner Firma anbieten. Wir suchen immer wieder neue Leute", sprach Xavier.
Ich hätte nicht viel sagen können, außer ihm eine Umarmung geben.
Die Familie weiß seit einem Tag dass ich existiere und hat sich schon um vieles in dieser kurzen Zeit gekümmert. Meine Tränen konnte ich nicht halten. Wie sollte ich? Wie hätte mein Leben ausgesehen, wenn er vorher von mir wusste? Hätte ich ein gutes Verhältnis mit Ihnen? Die Familie ist mir so fremd und doch so nah. Er umarmte mich zurück. „Ich will nicht ohne meinen Bruder leben. Ich will ihn nicht verlieren", flüsterte ich. Seine Hand auf mein Hinterkopf schenkte mir Trost. Sie streichelten meine Haaren und beruhigten mich.
„Ich habe auch die Vaterschaft anerkennen lassen. Wenn dir etwas zu schnell geht, dann sag mir bescheid. Ich verstehe es natürlich vollkommen", flüsterte er. Ich ließ ihn los und er zog ein Dokument aus dem Ordner die, die Vaterschaftsanerkennung zeigen lies.
Nachdem ich mir sicher sein konnte, dass die Papiere nicht gefälscht sind fing ich an zu schluchzen. Er nahm mit seinen Händen meinen Kopf, wischte mir mit seinen Daumen meine Tränen weg und gab mir einen Stirnkuss. Ich schmiegte mich in seine Hand.
Ich sah seine Tränen und wischte Sie auch mit meinen Daumen weg. „Papas weinen nicht", sprach ich lächelnd.
Wir lösten uns und er wischte sich die Tränen weg, genauso wie meine, die noch vereinzelnd aufgetreten sind. „Das wir hier geweint haben, wird niemand erfahren."
Er zeigte mit seinem Zeigefinger auf mich und bewegte ihn hin und her, während ich mein grinsen nicht halten konnte und auf meine Unterlippe biss. „Wer sollte es nicht wissen?", fragte ich frech nach.
„Deine Onkels und deine Cousins. Zwar wissen deine Cousins noch nicht dass du die Cousine bist, aber das werden sie ja noch früh genug erfahren. Du hast sogar deine Cousins kennenlernen dürfen, bevor deine andere Onkels es tuen konnten", grinste er frech zu.
„Wie meinst du das? Sind die in meiner Klasse?" Ich schaute ihm verwirrt an. Er hielt seine Hand vor meinem Gesicht. „Fünf Jungs. Davon sind vier deine Cousins und einer davon der beste Freund der Jungs und der Sohn meines Geschäftspartners", sprach er. Während er mit seinen Finger, die Anzahl an Jungs verdeutlichte, kam mir eine Erinnerung ins Gedächtnis.
Meint er vielleicht diese Idioten? „Du meinst doch nicht etwa, die fünf Jungs, die mich versucht haben zu verschleppen?" Er grinst mich immer mehr an.
„Genau diese fünf Jungs, die dich in der Bar verfolgt, in dem Café angesprochen und du sie verprügeln lassen hast. Du weißt nicht wie stolz ich auf dich war, als die Jungs dein Onkel angerufen und ihm die Situation geschildert haben und Sie noch erklären mussten, warum Sie jetzt kein Auto mehr haben." Wir fingen an beide zu lachen.
DU LIEST GERADE
Er liebte mich schon bevor er mich kannte
ChickLitEin Gespräch, ein Vertrag und ein Versprechen, der für die Familie Gonzalez alles veränderte. Nicht wissen, wen man zum Vater hat und eine Welt, in die Sierra hineingerät und nicht so einfach verschwinden kann.