09

76 4 0
                                    

*SIERRA*

Die Schulklingel ertönt. Ich packte meine Sachen in meine Schultasche und machte mich auf dem Weg nach Hause. Ich fühle mich ausgelaugt. Auf dem Weg denk ich an diese fünf Jungs, die am Café nach meinen Eltern gefragt haben.

Wo Sie sind? Ob es Ihnen gut geht? Die Frau, die mich an der Türschwelle in einem Tuch gewickelt hat. Tat es ihr später leid mich dort gelassen zu haben? Hat Sie nach mir Ausschau gehalten? Wo ist mein Vater? Hat er sie verletzt und hat mich vielleicht deshalb hier gelassen? Wusste er von mir? Denken Sie an mich?

Viele Fragen, die ich gerne selbst stellen, aber nie eine Antwort erhalten würde. Sie waren nie da, doch genau deswegen habe ich gelernt Menschen um mich herum mehr wertzuschätzen.

———

Liam, der immer Sturm klingelte, schaffte es immer und immer wieder, mich von meinem Schlaf zu wecken. Dabei ist es irrelevant,  wie tief mein Schlaf ist.

Ich machte die Tür auf und dort stand schon ein grinsender Liam. „Zieh dich an. Wir müssen uns auf dem Weg machen. Ich habe einiges zu erzählen."
Ich nahm meine Klamotten zur Hand, die ich heute morgen für die Schule anzog. Ich ging in mein Badezimmer, zog mein Pyjama aus und die Klamotten, die ich mit nahm ins Badezimmer an. Zum Schluss wusch ich mir mein Gesicht, um mir nicht anzumerken das ich vor ein paar Minuten aufgestanden bin. Meine langen schwarzen Haare band ich zu einem hohen Zopf und putzte zuletzt noch meine Zähne. Raus aus dem Badezimmer, hielt ich nach Liam Ausschau.

„Sollen wir erst einkaufen oder erst zu Bettina?", fragte er nachdenklich, während er sich mein Kühlschrank anschaute.
„Erst zu Bettina und auf dem Rückweg können wir dann einkaufen gehen. Sonst kommen wir noch zu spät", antwortete ich ihm.

Ich nahm mir die Mülltüte, indem die Klamotten sind, mein Portmonee und meine Schlüssel. „Wir können los!" Ich freue mich immer wieder Bettina und auch die Kinder zu sehen.
Wir versuchen mit Liam zusammen Bettina oft zu besuchen. „Ich hoffe Bettina hat Kekse gebacken."

Bei unserem letzten Besuch, hatte Bettina keine Kekse, aber hat versprochen bei unserem nächstem Besuch welche zu haben. Ihre Kekse, wenn sie die einmal gemacht hat, kam der Geruch bis an das oberste Stockwerk. Sie hat diese Kekse, meist in der Winterzeit gemacht.
„Wir haben erst ende Sommer. Ich bezweifle, dass sie welche gemacht hat", zwinkerte ich Liam zu. „Was hast du mir zu erzählen?" Als ich die Tür aufgemacht habe, hat Liam erwähnt dass er mir einiges zu erzählen habe.

Er liebte mich schon bevor er mich kannte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt