*SIERRA*
Nun saßen wir in Bettinas Büro mit einer Tasse Kaffee und unterhielten uns. „Kinder, wie geht es euch? Ich habe euch so lange nicht mehr gesehen", strahlte Sie uns mit einem warmen Lächeln an.
„Wir waren letzten Monat hier. So lange ist es nicht her. Das nenne ich eher Liam mehr vermissen, als Sierra." Ich stupste Liam mit meinem Ellenbogen an seiner Hüfte, während er und Bettina lachten.
„Du meinst eher andersrum. Du wurdest vorher rausgeschmissen aus dem Heim, als ich. Sie hat mich eher lieb, als dich", streckte ich Liam meine Zunge raus und zog eine Grimasse.
„Stimmt macht Sinn mit 18 nicht rausgeworfen zu werden, sondern mit 16. Stimmt, Sie hat dich mehr lieb als mich", argumentierte er belustigt.
„Bettina?", fragend schaute ich Sie an. „Ja Kind?", schaute sie mich erwartungsvoll an.
„Macht sich Liam etwa lustig über mich?", fragend schaute ich Liam mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Lange konnte ich auch nicht mehr meine Belustigung zurückhalten, weil Bettinas Blick zu verzweifelt ausschaute.
„Ich glaube es lag nicht am Alter. Ich glaube es lag daran, dass wir zusammen echt nervenaufreibend waren", lachte Liam.
„Kinder ihr sollt doch aufhören mich hier zu veräppeln", schmunzelte Bettina. „Wie geht es euch so? Gibt es etwas neues?", fragte sie uns.
„Uns geht es ganz gut. Wie geht es dir und die Kinder, wie geht es ihnen? Und....", fragte nun ich. „Uns geht es allen sehr gut. Die Kinder freuen sich immer wieder auf euch und den neuen Klamotten", antwortete Bettina.
„Bettina? Hast du...", brach Liam mit dem Gerede ab. Wir schauten ihn erwartungsvoll an. „Hast du... vielleicht Kekse gebacken?"
Liam schaute Bettina mit seinem besten bezaubernden Hundeblick an. „Natürlich habe ich das. Wie soll ich das auch vergessen? Du fragst jedesmal, wenn du hier auftauchst. Ein Glück, dass ich heute morgen welche gemacht habe und noch nicht eingefroren habe."
Bettina zeigte amüsiert mit ihrem Finger auf Liam. „Da habe ich etwas mehr gemacht, damit ihr was mitnehmen könnt."
Liam stand energisch auf und umarmte Sie. Er zerrte Sie zum aufstehen, wirbelte sie herum und fing furchtbar an, Weihnachtslieder zu singen.
„Liam! Wir haben Ende Sommer und noch nicht Weihnachten!" Wir fingen alle an zu lachen. In solchen Momenten, bin ich glücklich im Kinderheim aufgewachsen zu sein. Wegen solchen Menschen, die mein Leben so liebevoll gestalten.
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Er liebte mich schon bevor er mich kannte
ChickLitEin Gespräch, ein Vertrag und ein Versprechen, der für die Familie Gonzalez alles veränderte. Nicht wissen, wen man zum Vater hat und eine Welt, in die Sierra hineingerät und nicht so einfach verschwinden kann.