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*SIERRA*

„Wenn Sie mich töten wollen, würde ich mich gerne bei bei meiner Familie verabschieden", gebe ich monoton von mir. Er scheint nicht damit gerechnet zu haben, dass ich nicht in Panik gerate. Bei einer Panik hätte der Mann meine Angst, intensiv wahrgenommen. Etwas was ich vermeiden will.

„Wer ist deine Familie?", fragte der Mann neugierig. „Liam, Bettina und Opa Rafa", beantwortete ich ihm die Frage. Hat Opa Rafa nicht bemerkt, wie er den Flur durchgelaufen ist? War jemand bei ihm? „Deine Eltern?", fragte er mich leise. „Ich habe keine Eltern", beantwortete ich ihm die Frage.

Er ging zurück in mein Zimmer und nahm sich den Ordner, welches auf meinem Bett lag. Der Mann hielt mir den Ordner, ohne etwas zu sagen. Ich nahm ihm den Ordner ab. Ich schaute mir die Unterlagen an, immer und immer weiter. Ich durchblättere die Unterlagen. Mich verwirrte die ganze Situation immer mehr. Da sind Unterlagen über meine Vergangenheit, auch ein Vaterschaftstest ist drin enthalten und auch das Sorgerecht für mich. Der Name Xavier González ist laut den Dokumenten mein Vater.

„Wer ist Xavier Gonzalez und wie kamen Sie an meine Daten? Wie sind Sie an meine Speichelprobe gekommen? Wer sind Sie?"
Ich schaute den Mann zum teil mit Wut und zum teil mit Traurigkeit an, weil er weiß wer mein Vater ist und weil ich nicht weiß, ob ich bereit bin ihn kennenzulernen.

Kurz ist es still und er seufzt hörbar traurig aus. „Soy tan afortunado de haberte encontrado, mi hija (Ich bin so glücklich, dass ich dich gefunden habe, meine Tochter). Xavier Gonzalez. Ich bin dein Vater und habe erst heute morgen erfahren, dass du existiert. Mein Bruder bzw. Dein Onkel hatte heute ein Gespräch mit einem Geschäftspartner. Er hat ..., hat meine Ex-Frau schwanger gesehen gehabt vor einer sehr langer Zeit."

Er holte Bilder raus. Bilder, die vor dem Heim gemacht wurden, wo ich aufgewachsen bin. So wie Bettina es beschrieben hat. Die Frau auf dem Bild hat lange schwarze Haare, die zu einem hohen Zopf gebunden wurden. Ein verweintes Gesicht und ein schwarzer Pullover mit einer schwarzen Jeans angezogen.

Sie hat es so eilig gehabt mich abzugeben, weshalb ihr Gesicht nicht ganz zu erkennen ist. Ihr Gesicht ist verwischt und ist ziemlich rot und dadurch nehme ich die Erkenntnis, dass sie viel geweint haben muss.

„Mein Bruder bzw. dein Onkel ist dann an einem Tag zu dir, an deinem Arbeitsplatz aufgekreuzt und hat ein Glas mitgehen lassen, welches du vorher benutzt hast", seufzt der Mann. Er verschränkte die Hände und schien nervös zu sein. Ich erinnere mich zurück an die Zeit, die er ansprach.

Jetzt erinnere ich mich, warum Bruno sich zu mir ins Büro mit dem unbekannten Mann, der diesem Mann gegenüber ähnlich sah, sich gesetzt hat. Warum hat mir Bruno nichts gesagt? Warum hat mich niemand angesprochen?

„Ich soll dir ausrichten, dass du Bruno nicht sauer sein sollst. Er wollte nur das beste für dich", schien der Mann namens Xavier González meine Gedanken zu lesen.

„Wie kann ich mir sicher sein, dass Sie mein Vater sind? Vielleicht wollen sie mich einfach mitnehmen und dann in einem abgelegenen Wald töten", gab ich ernst von mir. Er schmunzelt über meine Aussage, während ich ziemlich ernst in seine Augen schaute.

„Sie sehen auch aus, als ob sie sich die ganze Stadt erkaufen könnten. Wie soll ich ihnen da vertrauen, dass sie nichts verfälscht haben? Heutzutage ist ja alles möglich. Außerdem waren heute diese Jungs, dessen Autos spurlos verschwunden ist, in unserer Stadt. Vielleicht wollen sie mich denen abgeben und die wollen sich dann, an mir rächen." Ich muss alles überdenken. Hier geht es um mein Leben.
Ich muss mir ja irgendwie sicher sein.

„Es más resistente de lo que imaginaba (Sie ist hartnäckiger, als ich dachte). Sind die Bilder nicht Beweis genug?", fragte er schmunzelnd nach.

Er liebte mich schon bevor er mich kannte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt