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*XAVIER*

„Sierra ist eines der schönsten Menschen, die ich kennenlernen durfte. Sie ist sehr hilfsbereit und immer freundlich. Sie kommt mich öfter besuchen. Öfter als meine Familie es je getan hat." Rafa lächelte mich traurig an und fuhr mit dem Gespräch fort.

„Nicht nur weil sie ein Stockwerk über mir wohnt. Nein! Wenn sie mich ein paar Tage nicht sieht, klopft sie an meiner Tür, um zu schauen ob es mir gut geht. Ich habe manchmal nicht das Bedürfnis alleine zu essen, da kann ich jederzeit bei ihr klopfen und sie würde mit mir zusammen essen. Meist kommt sie zu mir und isst mit mir Abendbrot, bevor ihre Schicht in der Bar beginnt. In dieser Bar verdient sie dank ihrem Leiter genug Geld, um gerade so über die runden zu kommen. Manchmal steckt sie mir in meine Jackentasche auch mal Geld ein. Sie denkt zwar, dass ich es nicht weiß, aber das tue ich. Sie lässt sich von nichts und niemanden etwas sagen", Rafa scheint etwas nachdenklich zu sein, lehnt sich zurück und schaut an die Decke.

Sie ist in einer Gesellschaft aufgewachsen, wo das Leben nur aus Kochen, Arbeiten und Sparen besteht.

„Sie ist ziemlich stur. Das habe ich an ihrer letzten Beziehung gemerkt", schmunzelte der alte Mann.
„Ihre erste und letzte Beziehung hielt nicht lange. Sie hätten ein Date an dem Tag gehabt. Vorher war sie bei mir, um mit mir gemeinsam Abendbrot zu essen. Er hat bei mir geklingelt, weil ihm Sierra bescheid gegeben hat an meiner Tür zu klingeln. Liam ist Sierras Familie. Er ist auch hier aufgekreuzt, um sich ihr Date genauer anzusehen", Rafa fing an zu grinsen.

„Naja, als er Liam kennenlernte und er erfuhr, dass sie nicht Blutsverwandte sind, wollte er das Sierra den Kontakt zu Liam abbricht. Der Streit passierte vor unseren Augen und nicht hinter unserem Rücken. So bekamen wir natürlich alles mit. Sie fing an ihn auszulachen und hat ihn dann gesagt, er könne jetzt gehen und sich nie wieder melden. Der junge Mann schaute dann dumm aus der Wäsche. Die letzte Antwort zu all seinen Fragen, die Sierra gab war: ‚Niemand verbietet mir den Kontakt zu meiner Familie.'
Danach habe ich nie wieder etwas von dem jungen Mann gehört oder gesehen", genau wie Rafa, fing auch ich an zu lachen.

Er liebte mich schon bevor er mich kannte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt