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Zuhause angekommen mit Liam, nehme ich mir eine kalte Dusche und ziehe mich in Windeseile, im Badezimmer um.
Eine einfache hellblaue Jeans mit einem weißen Top und dazu eine graue Sweatjacke in einem hellen Grauton. Die meisten Klamotten habe ich von den Mädels aus der Bar geschenkt bekommen.
Wenn die Klamotten ihnen zu klein waren oder auch wenn Sie ihren Schrank ausgemistet haben. Manche Klamotten wurden auch in der Bar vergessen und Bruno hat Sie mir gegeben, weil sich niemand gemeldet hat und das wochenlang. Manchmal kommt es auch vor, dass mir die Klamotten viel zu klein oder auch zu groß sind, dann bringe ich sie zum Heim.

Die Mädels und auch Jungs dort freuen sich. Auch für Jungs sind viele Sachen dabei, aber manche T-shirts kann ich auch nutzen, die eigentlich für Jungs gedacht sind.

Nachdem ich mich fertig gemacht habe, meine Schultasche geschultert habe, begleitet mich Liam zur Schule. „Du hast nichts essbares im Kühlschrank. Ich kann heute mit dir einkaufen und dir helfen beim tragen." Die Einkäufe tätige ich meist alleine und schleppe sie vom nahe gelegenen Einkaufsladen bis zu mir nachhause.

Manchmal kommt mir auch Liam zur Hilfe und hilft mir beim tragen. Wenn er dabei ist, mache ich meist ein etwas größeren Einkauf.
Ich weiß, dass er selbst viele Aufträge für die Gang erledigt und ich weiß auch, wenn es bei mir irgendwann finanziell garnicht mehr geht, er auf mich acht geben würde.

Oft hat er mir das auch angeboten von hier wegzuziehen, aber ich wollte nicht alleine weg. Vor allem nicht ohne Liam. Bei seinem Angebot ging es nicht darum zusammen wegzuziehen, sondern er durfte hier arbeiten für die Gang und ich in einer anderen Stadt. Ich wäre weg aus der Stadt und besuchen konnte ich ihn auch nicht immer, weil die Stadt weit weg war. Sowas will ich nicht. Entweder zusammen oder garnicht.

Das einzige was ihn aufhält ist die Gang, die er beigetreten ist und ich verstehe auch nicht warum. Oft habe ich mit ihm geredet, warum er diese Gang nicht verlässt, aber seine Argumente haben mich immer wieder zum nachdenken gebracht. Es stimmt ja! Wir brauchen Hilfe, weil wir es nicht alleine schaffen würden in dieser Gegend. Es ist einfach viel zu gefährlich und wir haben es auch heute wieder zu spüren bekommen.

Bei meinem Angebot an Liam, zu mir zu ziehen, hat er nur verneint. Er wolle mich nicht in Gefahr bringen und er versucht mich ja oft genug zu besuchen. 

Er kennt auch seine Eltern nicht, genauso wie ich. Genauso wie ich, wurde er an der Türschwelle des Heimes gelassen. Er ist zwei Jahre älter, also 20 Jahre alt. „Erde an Sierra", wedelt Liam seine Hand, vor meinem Gesicht.

„Tut mir leid, Ich wäre dir sehr dankbar. Ich muss heute nicht zur Bar, dann könnten wir auch mal wieder was zusammen unternehmen. Wir haben lange nichts mehr unternommen", sagte ich etwas traurig. Bevor er der Gang beigetreten ist, hatte er definitiv mehr Zeit. 

„Wir könnten heute Bettina besuchen gehen. Das haben wir lange nicht mehr gemacht", lächelte Liam. „Das klingt gut, dann könnte ich die Sachen dorthin bringen. Die Kinder werden sich bestimmt freuen!" 
„Haben wir das auch nicht getan? Immer wenn jemand mit einem Müllsack vorbeikam und ihre Sachen geschenkt haben", schmunzelte Liam über die Erinnerung an unsere Kindheit.

Bettina hat uns immer vorher sehen lassen, was drin war aus den Tüten. Die Klamotten, die uns am besten gefallen haben, haben wir raus genommen und erst dann haben die anderen geschaut, was es neues an Klamotten gab.

„Holst du mich von der Schule ab und wir gehen dann zusammen hin?", fragte ich Liam.  „Du wirst dich erst schlafen legen. Ich hole dich dann um 15 Uhr von zuhause ab." Das passt heute habe ich nur bis 12 Uhr Schule.

Auf meiner jetzigen Schule sind wenige Lehrer, weshalb die Schule fast kein Unterricht anbietet.
Es liegt wahrscheinlich daran, dass die Schule an einer nicht besonders schönen Gegend ist und deshalb Lehrermangel haben. Das Gebäude bietet nicht viel und auch die Rezension der Schule ist nicht besonders gut. Ich kann mir vorstellen, dass auch der Lohn nicht besonders hoch ist.

Er liebte mich schon bevor er mich kannte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt