Mir ging es von Tag zu Tag besser. Ich hatte auch die beste Pflege und ich war nie alleine. Denn warum auch immer, hatte ich Angst vor dem alleine sein.
Ash kam sehr oft. Er schien etwas schüchtern zu sein. Aber denoch war er da. Als seine Hand meine berührte, kribbelte diese und eine Wärme durchflutete mich. Es war ein wunderbares Gefühl, aber ich hatte immer noch nicht ganz verstanden, was es für mich bedeutete.
Logan zeigte mir das Rudelhaus und sein Büro. Überall standen Bilder von der Familie. Ich wusste jetzt das er mein Bruder war und ich war froh darüber, zu jemanden zu gehören. Ich sah Mum wirklich ähnlich.
Mir kamen die Tränen, denn ich konnte mich nicht an sie erinnern. Sie war wegen mir gestorben. Weil sie und ihr Wolf mich so schrecklich vermisst hatten.
Ich konnte mich nicht beruhigen. Es war schrecklich, was meine Familie wegen mir durchmachen musste und meine Mum hatte ihr Leben dabei verloren.Ich schluchzte und sank zu Boden. Die Tränen flossen. Ich hörte wie die Tür aufgerissen wurde und spürte jemanden hinter mir. Derjenige nahm mich ich die Arme und wiegte mich. Es war Logan. Er flüsterte mir leise ins Ohr, doch ich verstand ihn nicht.
Logan hob mich hoch und ging mit mir auf den Armen zur Couch. Er setzte sich und ich lag wie ein kleiner Welpe an seiner Brust. Ich spürte wie etwas hinunter tropfte.
Logan weinte. Er drückte mich fest an seine Brust.
"Es tut mir leid!"
"Es tut mir leid, das ich nicht da war!"
"Das ich nicht auf dich aufgepasst hatte, wie ich es als großer Bruder tun hätte sollen!": flüsterte er weinend.
Ich drehte mich und saß rittlings auf seinem Schoß. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wischten mit meinen Daumen seine Tränen weg.
"Du bist nicht schuld, keiner ist es! Hörst du?
Es kann keiner von euch dafür, nur derjenige, der mich damals mitgenommen hat!": sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.Er zog mich an sich und schlang seine Arme um mich. So blieben wir für einige Minuten sitzen.
Ich lehnte mich etwas zurück um ihn anzuschauen.
"Werde ich mich je wieder an alles erinnern können?": fragte ich und wartete gespannt auf seine Antwort.
"Nun ja! Du konntest dich auf jeden Fall an meinen Spitznamen erinnern!": sagte er und ich sah ihn mit großen Augen an.
"Was? Echt? Lass mich überlegen!": sagte ich aufgeregt und überlegte fieberhaft.
Doch mir fiel es nicht ein.Logan muss es mir im Gesicht angesehen haben, denn er legte seine Hand an meinen Kopf und zog mich näher.
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte mich an."Ja! Du hattest mich beim einschlafen Logi genannt! Als du ...... ": er stockte.
"Kurz vor deinem Verschwinden, hast du mich angefangen Logi zu nennen! Du konntest meinen Namen damals nicht richtig aussprechen!": erzählte er.
Ich sah, das ihm wieder Tränen in die Augen stiegen und ich lehnte mich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.
Plötzlich hörten wir hinter uns ein räuspern.
Ash stand etwas verlegen in der Tür und sah uns an."Selina! Ich wollte dich fragen ob du mit mir spazieren gehen möchtest!": sagte er und wurde leicht rot.
Ich sah Logan an und wir mussten beide lachen.
"Warum lacht ihr jetzt? Was war daran jetzt so witzig?": fragte Ash irritiert und sah von Logan wieder zu mir.
"Alles gut! Geht spazieren! Aber ich würde noch einen Moment warten, sonst fragt sich jeder warum du ein tomatenrotes Gesicht hast!": brüllte Logan vor lauter Lachen.
Ash schaute beleidigt zu Logan und half mir von Logan runter zu klettern.
Logan lachte noch, da waren wir schon im Flur. Es war schön ihn lachen zu sehen und zu hören. Er hatte mit Sicherheit nicht viel zu lachen, seit meinem verschwinden.
Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen, wenn ich daran dachte, was ich alles verpasst hatte.
Ash musste es gemerkt haben, denn er blieb stehen und drehte sich zu mir um. Er kam einen Schritt auf mich zu und nahm mich in seine Arme. Fest drückte er mich an sich und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab. Er war vorsichtig, denn er achtete genau darauf, wo meine Wunde sich befand.
Es tat gut. Ich fühlte mich so wohl bei ihm. Mein Körper kribbelte immer leicht, wenn ich ihn berührte.
Ich zog seinen Duft ein, denn er roch verführerisch gut.
Ich weiß nicht wie lange wir dort gestanden hatten. Er seufzte und sah zu mir runter. Er lächelte und seine Augen strahlten."Warum habt ihr beide geweint?": fragte er mich und sah mich abwartend an.
"Wir haben nicht geweint!": sagte ich und sah woanders hin.
Er nahm mein Kinn uns zog es zu sich, das ich ihm in die Augen schauen musste.
"Also! Warum die Tränen? Bitte sage es mir!": flüsterte er.
Ich schluckte und sah ihn an. Er strahlte eine Ruhe aus, die mich beruhigte und entspannte.
"Ich hatte mir die Familienbilder angesehen. Wenn ich nicht verschwunden wäre, würde Mum noch leben! Aber Logan gibt sich die Schuld, das ich entführt wurde! Wir haben uns gegenseitig beruhigt, dass wir beide nicht Schuld daran sind. Sondern nur die Entführer!": erklärte ich traurig und mir stiegen wieder die Tränen in die Augen.
Ash wischte mit der Hand meine Tränen weg und zog mich wieder an sich.
Ich schluchzte und vergrub mein Gesicht in seinem Shirt. Ich spürte wie er mit seiner Hand meinen Rücken streichelte.Ich atmete tief durch und sah zu ihm auf.
Ich weiß nicht was über mich kam, denn ich nahm sein Gesicht in meine Hände, zog ihn zu mir und setzte meine Lippen vorsichtig auf seine. Ich wartete was passierte.
Ich hörte seinen Herzschlag. Er beschleunigte sich gefühlt um das Hundertfache.Er erwiderte den Kuss und zog mich noch näher zu sich. Unsere Lippen verschmolzen und ich wünschte der Kuss würde niemals zu Ende gehen.
Wir ließen voneinander und mussten beide Luft holen. Unsere Blicke trafen sich und seine Augen leuchteten vor Freude. Er nahm meine Hand und wir gingen in den Garten.
Die Sonne strahlte warm auf meine Haut. Ich liebte die frische Luft und zog sie gierig ein. Wir gingen ein paar Schritte, kamen aber nicht weit. Er ließ mich los und setzte sich an einen Baum. Ich setzte mich vor ihn und lehnte mich mit meinem Rücken an seine Brust.
Er legte seine Arme um mich und ich legte meine Hände auf sie und streichelte sie sanft.
"Ich war schon lange nicht mehr so glücklich!": sagte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
Ich kuschelte mich noch weiter an ihn und er hielt mich noch fester.
So blieben wir eine ganze Weile und schwiegen. Wir brauchten nicht reden. Wir hielten uns einfach nur fest.Ich wollte ihn nie mehr loslassen.

DU LIEST GERADE
LITTLE WOLF
WerewolfDas Moon Lake Rudel findet auf seinem Territorium eine Fremde Verletzte Wölfin. Sie versuchen alles daran zu setzten um herauszufinden, wer das getan hat und warum! Wer ist die Wölfin? Wo kam sie her? Wer wollte ihren Tot? Denn das jemand ihren Tot...