55. Logan

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Nachdem mich Christian angerufen hatte, rief ich Ash zu mir und wir machten uns auf den Weg. Unterwegs machte ich mir so meine Gedanken.  Von unseren Wölfinnen wurde niemand vermisst und Dylan hätte mich sofort informiert. Genauso wie Leon. Wir hatten eine genaue Vorgehensweise in diesen Fällen und reagierten sofort. 

Wie vermutet, war die Wölfin nicht aus meinem Rudel. Christian war außer sich, als wir eintrafen und ich konnte seinen Wolf in den Augen sehen, auch wenn das Weibchen nicht von unsern Rudeln war, nahm es doch schon einen arg mit.

Sie lag jetzt auf Jaspers Station und wir konnten in meinem Büro darüber reden. Ich schaltete Leon und Dylan mithilfe von FaceTime dazu. Sowie auch Alessio und Ian. Wir sprachen lange und einigten uns alle Rudel in der Umgebung nach der Wölfin zu fragen.

<Logan. Ich muss zurück. Ich hab leider noch einen wichtigen Termin, den ich nicht absagen kann. Ich würde lieber noch hier bleiben, aber ich kann nicht.> sagte Christian und ich konnte sehen, wie er sich quälte. 

< Alles gut. Ich halte dich auf dem Laufenden und wenn du wieder frei bist, kannst du gerne wieder herkommen. Bring doch deinen Bruder mit und wir trinken einen zusammen. > sprach ich und gab ihm die Hand.

Ich ließ ihn von einem Krieger nach Hause fahren, denn es war schon ein gutes Stück bis zu ihm nach Hause. Ich freute mich schon auf ihn, denn dann konnte ich ihm Claire vorstellen. Sie war mit Selina im Spa und ließ sich dort verwöhnen.

Der Nachmittag ging schnell um. Die Mädels waren auch zurück und trösteten sich im Wohnzimmer gegenseitig auf der Couch. Selina hatte es total mitgenommen, was ihr aber auch nicht zu verdenken war. Sie hatte es selbst nur knapp überlebt und ich versprach alles in meiner Macht zu tun, um ihn zu schnappen.

Ich stand vor dem Rudelhaus und gab meinen Leuten Anweisungen, als ein schwarzer Geländewagen auf die Auffahrt fuhr. Christen und zu meiner Freude auch Ezra stiegen aus. Wir begrüßten uns, als plötzlich Christian knurrte. Seine Augen waren schwarz und fixierten jemanden hinter mir. Ich folgte seinem Blick und sah Sybille, einer meiner Kriegerinnen, die ihn überrascht anstarrte. 

Langsam ging er auf sie zu und blieb vor ihr stehen.

< Gefährtin. > brachte er vor und strich ihr über die Wange. Ich freute mich für sie und war aber auch gleichzeitig traurig, einer meiner besten Kriegerinnen zu verlieren. Sie würde eine starke Luna geben. Also ging ich auf sie zu.

< Glückwunsch, Christian. Ich gratuliere dir. Sybille wird die perfekte Luna geben. > sagte ich und sah meine ehemalige Kriegerin an. Sie lachte, hatte aber auch Tränen in den Augen. Sie warf ihren Zopf nach hinten, mit dem sie vor Verlegenheit gespielt hatte. Ich würde die rothaarige Amazone vermissen, doch als Luna würde ich sie auf jeden Fall öfters sehen.

Amüsiert sah ich zu, wie er sie an die Hand nahm und mit ihr Richtung Rudelhaus zog. Ich war mir sicher, dass sie jetzt lieber alleine wären, doch Christian zwinkerte mir zu und wir folgten ihm.

Trotz all dem hatten wir etwas zu feiern und stießen auf die neue Verpaarung an. Dies würde auch das Bündnis unserer Rudel stärken, obwohl es schon durch Jasper gestärkt war. Ich war mir nicht sicher, ob er es wusste, aber ich hatte damals mit Christian ein Gespräch, wo es ihm herausrutschte.

< Ezra. Schön, dass wir uns mal wieder sehen. Wir müssen das öfters machen und auch schade, dass ihr nicht beim Sommerfest wart. Vielleicht hätte sich das schmusende Pärchen schon früher gefunden. > sagte ich und wir lachten.

< Ja. Das ist uns auch schon bewusst geworden. Christian ist schon die ganze Zeit am Fluchen. Ich hatte vor, mit deiner Erlaubnis öfters mal mit Rudelmitgliedern dein Rudel zu besuchen. Genauso Leon und die zwei Raubvögel Clans, die jetzt zu eurem Bündnis gehören. Wann kann ich deine Luna kennenlernen? Wir sind schon ganz gespannt auf die. Ich habe gehört, es ist die Schwester von Leon. Ich freue mich für euch. > sagte er lächelnd und in diesem Moment kamen Claire und Selina etwas schüchtern in den Raum.

Die Schüchternheit verflog schnell und bald saßen wir gemeinsam am Tisch und nahmen das Abendessen ein. Trotz allem, was heute passiert war, feierten wir die Paarung und das Treffen mit unseren Nachbarn. Es war ein toller Abend. Christian und Sybille verabschiedeten sich und verschwanden. Wahrscheinlich um bei ihr ein paar Sachen zu holen. Ezra blieb über Nacht und freute sich, ein wenig Zeit mit uns zu verbringen. Er wollte unbedingt mehr über die Wölfin und die Sache mit Selina wissen. Somit begaben wir uns auf den Weg zur Krankenstation, um der Wölfin einen Besuch abzustatten. Als ich die Tür öffnete, zog Ezra tief die Luft ein und seine Augen wurden schwarz.

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