Ich saß in meinem Büro über dem Papierkram und hatte definitiv keine Lust zu dem unnützen Zeug. Gelangweilt nahm ich mein Handy und kontrollierte zum xten mal meine E Mails.
Nichts!
Wie konnte das sein? Wofür bezahlte ich so viel Geld und es passierte nichts. Mein Mann vor Ort sollte sie schon längst gefunden und zurückgebracht haben.
Aber nichts war geschehen. Wir waren so dicht daran, sie endlich zu finden. Noch einmal würde sie mir nicht entkommen.
Ich nahm mein Handy und warf es wütend an die Wand. Es zersprang in gefühlt tausend Einzelteile, aber mich interessierte es nicht.
Ich wollte sie! Und zwar jetzt sofort!
Ich griff nach meinem Zweithandy und wählte eine Nummer.
"Komm in mein Büro! Sofort!": sagte ich und legte auf. Keine drei Minuten später kam Chris in mein Büro gestürmt.
"Was gibt es?": fragte er mich und ich sah ihm an, das er genau wusste um was es ging.
"Gibt es was neues von dem Typen? Er braucht doch das Geld! Warum bring er mir Selina nicht?": fragte ich wütend.
Gelassen sah er mich an. Er kannte mittlerweile meine Wutausbrüche und er ließ sie einfach über sich ergehen.
"Nein! Noch nichts! Er hatte sich nicht mehr gemeldet! Leider wissen wir nur ungefähr, wo sie ist! Ich hoffe, das er sich in den nächsten Stunden meldet!:" sagte er und spielte mit meinem Brieföffner.
Ich stöhnte. Warum konnte nichts richtig laufen. Ich wollte Selina wieder bei mir haben. Der Tag, an dem sie verschwand, war der schlimmste in meinem ganzen Leben. Ich tat alles um sie wieder zurück zu holen.
"Vergiss den Typen! Hattest du nicht noch jemand anderes? Schick denjenigen zu den letzten Koordinaten! Ich will endlich Ergebnisse sehen!": sagte ich lauter als ich wollte.
Chris nickte und holte sein Handy aus der Tasche. Er tippte eine Weile darauf herum und nickte mir lächelnd zu.
"Alles klar! Sie ist auf dem Weg!": sagte er und ich war halbwegs zufrieden. Eine Sie. Vielleicht bringt Sie ja was zustande. Ich lehnte mich zurück und sah auf das Bild, das neben meinem Bildschirm stand.
Es zeigte Selina, wie sie schlief. Es war ein wunderschönes Bild. Sie sah darauf aus, wie ein Engel.
Als sie damals zu uns kam, war ich drei Jahre älter als sie. Ich verstand nicht, warum sie im Keller wohnen musste. Zumindest war das Zimmer eingerichtet und kein Kerker.
Dad hat mir immer gesagt, das ich es irgendwann verstehen würde. Sie sah kaum das Tageslicht. Ich hatte mir immer vorgestellt, das ich sie irgendwann retten würde.
Ich durfte damals nicht in den Keller. Trotzdem hatte ich mich immer wieder runter geschlichen. Es gab ein Fenster durch das man schauen konnte und ich tat es oft. Sie war so wunderschön.
Ich hatte Dad oft gelöchert und mit Fragen bombardiert. Er hatte mir nie richtige Antworten gegeben.
Nur das ich es irgendwann verstehen würde. Damit konnte ich nichts anfangen. Sie bekam Privatunterricht, also durfte sie auch nicht in die Schule.
Als ich dann älter wurde, wollte ich nicht, das sie aus dem Zimmer kommt, denn ich wusste, sie könnte weg gehen oder jemanden anderes finden.
Sie gehörte mir. Ich liebte sie und wusste immer, das Dad sie für mich bestimmt hatte.
Ich kam erst hinterher auf den Trichter, was er bezweckte. Bis dato wusste ich nicht, das sie ein Werwolf war. Ich war schockiert, aber es änderte nichts an meinen Gefühlen für sie.
Er wollte, das ich sie schwängere. Er wollte eine kleine Armee von Hybriden. Ich war dagegen. Sie sollte keine Gebährmaschine sein. Vor allem wusste ich nicht mal, ob sie Kinder mit einem Menschen bekommen konnte.
Ich bekam mit ihm einen riesen Krach wegen ihr. Er ließ mich daraufhin in Ruhe.
Kurz darauf konnte sie fliehen und seitdem war sie verschwunden.
Dad machte eine riesen Szene, aber ich konnte ihn damit beruhigen, das ich sie wieder zurückholte.Chris sah mich fragend an.
"Was hast du gesagt? Tut mir leid, ich hatte nicht zugehört!": sagte ich entschuldigend. Doch er grinste nur."Was ist? Warum grinst du so dämlich?": fragte ich sauer und suchte etwas, womit ich ihn bewerfen konnte.
"Ich hatte gefragt, warum du sie nicht selbst suchst? Du würdest eine Menge Geld sparen!": sagte er und fing doch tatsächlich an, seine Fingernägel mit meinem Brieföffner zu säubern.
"Es ist ja nicht mein Geld! Wenn deine Söldnerin scheitert, werde ich selbst gehen! Mir langt es langsam! Ich habe keine Lust mehr zu warten! Ich will Selina sicher bei mir haben! Aber diesmal kommt sie nicht in den Keller! Da kann sich Dad auf den Kopf stellen!": sagte ich wütend und nahm ihm den Brieföffner aus den Händen.
Er setzte sich und sah mich jetzt prüfend an.
"Ich kann es immer noch nicht glauben, das sie ein Werwolf sein soll! Man trifft sie selten! Sie sind sonst unter sich!": erklärte er.
"Wie kam dein Dad an einen?": fragte er und die Frage war eine gute Frage. Er hatte sie mir nie beantwortet.
"Ich weiß es nicht! Er hatte mir diese Frage nie beantwortet! Wir müssen sie finden! Es kann doch nicht sein, das alle verschwinden, die wir auf ihre Suche schicken!": sagte ich und raufte mir die Haare.
Ich hoffte, das wenigsten die Söldnerin sie finden und zurückbringen würde.
Meine Uhr gab Alarm, denn es war Zeit für meine Medikamente. Ich holte die Tabletten aus meiner Tasche und spülte sie mit einem Glas Wasser hinunter.
Ich musste die Tabletten schon seitdem ich denken kann nehmen. Meine Krankheit hatte einen Namen, der unaussprechlich war. Die Tabletten wurden speziell für mich hergestellt und ich hatte keine Ahnung, was da eigentlich drin war, ich wusste nur eins, das es mir ohne ziemlich schlecht ging.Ich beschloss mit Chris etwas Essen zu gehen. Der Grieche sollte gut sein. Er war einverstanden, also machten wir uns auf den Weg.

DU LIEST GERADE
LITTLE WOLF
WerewolfDas Moon Lake Rudel findet auf seinem Territorium eine Fremde Verletzte Wölfin. Sie versuchen alles daran zu setzten um herauszufinden, wer das getan hat und warum! Wer ist die Wölfin? Wo kam sie her? Wer wollte ihren Tot? Denn das jemand ihren Tot...