Streichezeit und ein neuer Palastbewohner

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Dies hatte nun zur Folge, dass Augustus ihm einen Löwen geschenkt hatte. Und um der gesamten Kaiserfamilie etwas Erheiterung zu schenken, hatte eben genannter sich mit der Hilfe des jungen Prinzen und des Kaisers in die Gemächer von Sirius geschlichen und dem Schlafenden um sage und schreibe 4:30 die Bettdecke weggezogen. Kaum war die Decke weg, war der Löwe - auch Liones genannt - auf die Matratze gesprungen und sein Pfoten so platziert, dass der unter ihm liegende nicht so schnell aus dem Bett flüchten konnte. Zum Glück trug Sirius einer seiner abgetragenen und schon älteren Tunikas. Kaum hatte der Black seine Augen geöffnet, sah er in große Löwenaugen und eine Schnauze, die seine Nase fast berührte. Da Sirius noch nichts von dem neuen Palastbewohner wusste, ließ er einen lauten Schrei los, welcher wiederum die noch nicht wachen Palastbewohner drang und sogar seinen Weg in die Kerker fand. 

Dort hatte Lucius sich auf seinen Strohhaufen begleitet von dem Klirren seiner Ketten ein wenig geräkelt, als der Schrei auch diese Ecke des Palastes erreichte. Dadurch wurde ein Dalmatiner, der eigentlich dem Kaiser gehörte und seine Runde durch die Kerker drehte, so erschreckt, dass er mit seinem Hintern sich ruckartig zu den Gitterstäben und ein Strahl Hundepisse durch die Gitterstäbe schoss. Dadurch bildete sich eine kleine Pipilache circa zehn Zentimeter hinter den Stäben. Und nur einen kleinen Moment später zog der Hund seinen Schwanz ein und machte sich auf dem schnellsten Weg raus aus den Kerkern.

Lucius, der während des Schreis in die Senkrechte geschnellt war, sah die Lache und ließ sich wieder auf sein Lager fallen. Einschlafen konnte er dank Sirius ohnehin nicht mehr. Schon mal schönen Dank an den Köter. Grob fünf Minuten nach der Reaktion des Blacks stellte eine Wache einen Eimer mit Spülwasser und einem Lappen darin in die Zelle. Lucius grummelte missbillig und legte seine Decke zusammen. Natürlich sollte er die Scheiße wegmachen. Was ihm nicht sehr gefiel, war die Aussicht auf die Strafe, die auf Verweigerung geschehen wurde. Das letzte Mal, als er sowas gewagt hatte, ließ ihn der junge Prinz so sehr auspeitschen, dass Lucius den Rest des Tages den Schmerz unterdrückend auf seinem Lager gelegen war. Auch wurde der Blonde gewarnt, dass wenn sein Sohn eine seiner Aufgaben als Sklave nicht zufriedenstellend erledigen würde, er bestraft werde. 

Während Lucius seufzend die Pfütze in seiner Zelle aufwischte. amüsierten sich Harry und Augustus prächtig in dem Gang für dem Zimmer von Sirius. Liones hatte seinen Kopf der Schulter seines Herrchen abgelegt, als dieser in die Hocke gegangen war. Im nächsten Moment kam Severus aus dem Nebenzimmer. Durch den Schrei seines Kameraden war er aus dem Bett gesprungen und etwas unsanft auf dem Marmorboden gelandet. Zum Glück war er auf seinen Hintern gelandet, was aber nicht groß was an seiner Neugierde änderte. Mittlerweile hatte Harry die andere Seite seines Lehrers herausgefunden und war ziemlich überrascht gewesen, als er erfahren hatte, dass Snape mit den anderen Lehrern gerne Streiche spielte. Als der junge Thronfolger genauer überlegte, was in den letzten Jahren so komisches passiert war, fielen ihm auch einige Sachen ein.

So ist zum Beispiel Sirius am letzten Weihnachten laut fluchend aus dem Badezimmer mit pink glitzernden Haaren gekommen und hatte das Haarfärbemittel für ziemlich genau 24 Stunden nicht mehr losgeworden. Auch das goldene Trio war nicht unverschont geblieben. So hatte irgendwer die Besen in Angorakaninchen verwandelt und die gesamte Quidditchmannschaft war einen ganzen Abend damit beschäftigt, sie wieder einzufangen und zurück zu verwandeln. Ron und Harry sowie die anderen Jungs in ihren Schlafsaal hatten irgendwann auch statt rot-gelbe Bettwäsche grün-silberne und mussten ihre Hauslehrerin bitten, die Wäsche wieder in ihre Ursprungsfarbe zurückzusetzen. Kaum hatte Harry dies herausgefunden, hatte er sich schon einen Streich überlegt und wartete im Moment nur noch darauf, dass Snape mal wieder Haare waschen ging. Und dann könnte er mal sehen, ob ihm rot-gelbe Haare standen oder nicht. Ob er davon begeistert sein würde, wäre mal nebensächlich. Harry hatte es ihm gestern in einer unbeobachteten Minute in sein Shampoo gemischt und hoffte, dass es bald genutzt wird. 

Als Snape zu ihnen trat, kraulte Harry seinen hinter den Ohren. Dieser schloss dabei genüsslich seine Augen und schnurrte ein wenig. Severus zauberte der Anblick ein leichtes Schmunzeln aufs Gesicht und hoffte, dass er nicht irgendwann von dem Tier geweckt wurde. Auch wenn dieser noch jung und kurz vorm Erwachsen werden stand, hatte er schon eine beachtliche Größe. Kurz bevor Sirius zur Tür stürmte, verzogen sich die vier kichernd  in ihre Räumlichkeiten zurück. Als Harry drei Stunden  zum Frühstück erschien, sah Severus auch ganz blöd aus der Wäsche. Er musste in der Zwischenzeit geduscht haben, da Liones die Zunge über sein Maul leckend erwartungsvoll zu ihm schaute und er nur auf den Geruch von Zitronen, Kaba, Eiern oder Weintrauben so reagierte. 

Aber dass der Löwe erwartungsvoll zu dem Zaubertrankmeister schaute, hatte wohl nicht für seine Laune zu tun. Dies hing eher damit zusammen, dass die Haare in den Gryffindorfarben leuchteten und er nur froh sein konnte, dass heute nicht besonderes anstand. Neben Snape schob Sirius missmutig gelaunt eine Weintraube quer über seinen Teller. Er hatte sich wahrscheinlich schon notiert, am nächsten Morgen erst einmal nachzuschauen, ob er nicht unter einer Raubkatze lag. Vor allem weil er deren Sprache nicht sprechen konnte und er nicht unbedingt Lust darauf hat, sein Patenkind holen zu lassen. Und vor allem hatte dessen Haustier Mundgeruch!

Eben genanntes lag  zufrieden neben Harrys Stuhl und ließ sich seine Mahlzeit schmecken. Neben rohen Fleisch waren die Sklaven auch angewiesen, einige entkernte Weintrauben sowie Lachsöl, Vitamine und ein klein wenig Zitronensaft hinzuzufügen. Als der junge Löwe eine kleine Pause beim Essen machte und zu Snape schaute, sah dieser so aus, als würden er und Sirius sich so schnell wie möglich bei dem Löwen zu rächen. Schnell drehte Liones den Kopf zu seinem Herrchen und begegnete seinem Blick. Dieser sah liebevoll aus und er war sich sicher, dass sein Besitzer sich rächen würde, wenn jemand seinem Löwen etwas antuen würde. Und wenn es nur ein grün gefärbtes Fell wäre. Liones wendete sich wieder seinem Futter zu und fraß weiter, während einen Meter weiter oben ebenfalls weiter gefrühstückt wurde.


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