Harry rappelte sich grummelnd wieder auf und warf seinem Löwen einen vernichtenden Blick zu. Anschließend lief er in sein Zimmer in der Villa und ließ hinter sich die Tür in Schloss fallen. Der junge Thronfolger sah sich in dem Raum um. Das erste, was ihm auffiel, war, dass das Schlafzimmer nicht wie im Palast in Rom vom Studierzimmer getrennt war. Der Schlafraum der Sklaven war durch eine Tür abgetrennt und bot Platz für zwei Leute. Sanjo und Draco knieten nebeneinander auf dem Bettvorleger und hielten die Köpfe gesenkt. Ihre Handgelenke wurden für den Weg zwischen Reisewagen und dem Zimmer mit eisernen Handfesseln gefesselt und durften nur von einigen Offizieren und der Kaiserfamilie geöffnet werden.
Harry ging auf die beiden zu und holte einen Schlüssel hervor, welcher an einer Kette um seinen Hals baumelte. Bevor er bei Sanjo die Fesseln aufschloss, strich er bei ihm ein wenig über den Rücken, um ihn ein wenig Sicherheit zu geben. Dasselbe wiederholte er bei Draco. Kaum hatte er bei den beiden die Ketten abgenommen, rieben die beiden sich ihre wunden Handgelenke. Harry beachtete dies kaum und griff an seinem Schreibtisch angekommen nach Pergament und Feder. Das Tintenfass war so verzaubert, dass es sich nur von ihm öffnen ließ und sich automatisch öffnete, als er zu der Feder griff. Die Feder wurde in die Tinte getaucht und Harry fing an zu schreiben.
Rund zwanzig Minuten und zwei oder drei zerknüllte Pergamente später hatte Harry den Brief fertig geschrieben und ließ die Tinte noch kurz an der Luft trocknen. Anschließend ging er in die hauseigene Eulerei und sah sich nach den Vögeln um. Auf den Stangen tummelten sich unter anderem stolze Adler, durchaus freche Falken, die ihre Adlerfreunde ärgerten und auch einige Schneeeulen. Auch Hedwig saß zwischen einem Adler und einem Falken und war gerade dabei, dem Falken neben ihr die Leviten zu lesen. Der männliche Adler neben ihr sah belustigt zu und putzte ab und zu sein Gefieder. Anscheinend hatte er ein Auge auf die Schneeeule geworfen.
Harry musste schmunzeln und wusste jetzt schon, dass seine Vertraute sich als nächstes ihren anderen Sitznachbarn vorknöpfen würde. Hedwig sah kurz zu ihm und unterbrach kurz ihr Gekreische, worauf der Falke erleichtert sich ein wenig aufrichtete. Harry zeigte ihr kurz durch ein Handzeichen, dass er einen anderen Vogel wählen würde und sie in Ruhe weiter machen könnte. Gleichzeitig machte er sie auf den anderen Konkurrenten aufmerksam. Die Schneeeule nickte kurz und drehte sich wieder zu dem Falken neben ihr um. Dieser zog umgehend seinen Kopf ein und ließ die restliche Standpauke über sich ergehen.
Harry wandte sich einem anderen Adler zu und bat ihm, von seiner Stange herunterzukommen. Der Adler kam herunter und ließ sich den Brief ans Bein binden, bevor er aus dem Fenster Richtung Hauptstadt flog. Der Thronfolger schaute noch kurz zu seiner Eule, die mit dem Falken fertig war und sich nun dem Adler neben ihr zuwendete. Der Falke verzog sich umgehend eine Stange weiter nach oben zu seinen feixenden Freunden, während Hedwig sich um den Adler neben ihm kümmerte. Dieser zog auch schon den Kopf ein und rückte heimlich einige Zentimeter nach hinten.
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Harry Potter - Der Erbe des Römischen Reiches
FanfictionWährend Harry nach Buch 5 bei Sirius lebt, kommt kurz nach Ende des sechsten Schuljahres ein Brief aus Rom. Dabei wird auch klar, dass Sirius eine größere Rolle in der Gesellschaft spielt, als Harry glaubt. Ebenso werden ein Mitschüler, sein Vater u...