Die beiden Adligen setzten sich auf die Decke und kuschelten sich aneinander. Dabei sahen sie zu, wie die beiden Sklaven ein bisschen Gebäck und kühle Getränke vorbereiteten. Anschließend knieten sich die beiden an eine Seite der Decke und senkten die Köpfe. Ludica lege ihren Kopf auf die Brust von Harry und schloss die Augen. In der Position fragte sie:
"Weißt du, wo Lucius Malfoy jetzt arbeiten muss? Er ist ja nun in der Sklaverei."
"Er wird in den Pferdeställen arbeiten. Die Wachen haben ihn in eine kleine Kammer direkt neben den Boxen untergebracht und sperren die Kammer über die Nacht ab. Ich hörte, dass dein Vater den Befehl gegeben hat, auch eure Pferde in den Palaststall zu bringen?"
"Ja. Er will dadurch unsere Sklaven ein wenig entlasten und außerdem wohnen wir sowieso schon im Palast. Der bisherige Stall lag ja fast am anderen Ende der Stadt. Wollen wir morgen ein wenig ausreiten?"
"Sehr gerne. Mein Vater hatte mich gebeten, wegen den neuen Schulgebäuden nach einem geeigneten Standort Ausschau zu halten. Besser gesagt, nach mehreren Plätzen. Der aktuelle Plan sieht eine Grundschule, eine normale Schule und eine Eliteschule vor. Eine Universität gibt es ja schon etwas außerhalb der Stadt."
"Ich denke wir könnten morgen in Richtung Meer reiten. Am Tiber können wir für die Schulen zum Schwimmen ein Stück Fluss bewachen lassen, damit vor allem die jüngeren ihre Schwimmversuche unternehmen und die Älteren ihre Schwimmkünste verbessern können."
"Stimmt. Außerdem sollte irgendwo in der Nähe eine halbwegs ebene Fläche sein, damit unsere zukünftigen Schüler in Ruhe Schwertkampf und Bogenschießen üben können. Und für die Gebäude mit den dazugehörigen Stellen muss auch genügend Platz sein."
Den restlichen Nachmittag verbrachten sie im Garten und Harry machte sich am frühen Abend auf den Weg in seine Gemächer. Draco und Sanjo entließ er bereits jetzt schon mit dem Befehl, falls er sie rufen würde, sie direkt kommen müssten.
Am nächsten Tag sattelten er und Ludica ihre Pferde und sahen noch kurz zu, wie Lucius einige Boxen weiter eine Mistgabel voller Pferdeäpfel in eine Schubkarre beförderte. An den Stalleingängen standen einige Wachen, welche aufpassten, dass die Sklaven, welche die Ställe ausmisteten und sich um die Pferde kümmerten.
Als Harry Ludica auf ihren Schimmel geholfen hatte und nun selber auf seinen Rappen gestiegen war, wandte er noch einmal kurz seinen Blick Lucius zu. Dieser griff kurz an seinen Sklavenhalsring und griff dann wieder zu der Mistgabel. Harry trieb sein Pferd an und ritt mit Ludica an seiner Seite in Richtung Tiber. Die Satteltasche hatten Sanjo und Draco schon eine Stunde vorher gepackt.
Langsam ritten sie am Tiber entlang, bis sie zu einer riesigen Fläche kamen. Harry gefiel es schon auf dem ersten Blick und automatisch fiel ihm ein, dass diese der richtige Platz für den Schulkomplex mit den dazugehörigen benötigten Fläche sein könnte. Auf dem Rückweg machten sie noch einen Abstecher zu einer Tal inmitten einiger Hügel.
Auf einem der Hügel setzten sie sich hin und breiteten die Picknickdecke aus. Aus seinen Satteltaschen holte Harry etwas Kuchen und einige Äpfel hervor. Ludica schnappte sich schnell einen Apfel und pfiff ihren Schimmel zu sich. Das Pferd gehorchte und bekam den Apfel ins Maul geschoben. Harry konnte ein Lächeln nicht verkneifen und warf seinem Rappen nach einem Pfiff einen Apfel zu.
Das Pferd stieg auf die Hinterbeine und fing den Apfel mit seinem Maul. Als er wieder auf allen vieren stand, lief es zu seinem Besitzer und ließ sich hinter den Ohren kraulen. Anschließend suchte es die Decke nach etwas Fressbaren ab und fand noch einen Apfel, den Harry nicht rechtzeitig verstecken konnte. Ludica verpasste dem schwarzen Hengst einen Klaps gegen den Hals und der Rappe verzog sich nach einem ordentlichen Schnauben zu der Stute und versuchte, sie zu befruchten. Zum Glück hatten Harry und Ludica ihren Pferden die Sättel abgenommen. Die Stute ließ es auch zu, da sie anscheinend schon länger in den durchaus prachtvollen Hengst verliebt war.
Während die Pferde dabei waren, ein neues Leben zu erschaffen, machten sich die beiden Jugendlichen über den Kuchen her. Die Küchensklaven kannten anscheinend schon die Vorlieben der beiden und hatten daher einen durchaus gelungenen Apfelkuchen gebacken. Nach einigen gegessenen Kuchenstücken halbierte Harry zwei der übrig gebliebenen Äpfel und gab seiner Freundin eine Apfelhälfte. Anschließend pfiff er leise und die beiden Pferde galoppierten zu ihm. Anscheinend waren auch sie schon fertig mit ihrer Beschäftigung.
Harry gab den beiden jeweils eine Apfelhälfte, konnte aber zu seinem Bedauern nicht verhindern, dass die Stute sich noch seine Apfelhälfte schnappte und damit davon galoppierte. Der Prinz schnitt seufzend noch einen weiteren Apfel auf und gab davon eine Hälfte seinem Rappen. Dieser drehte schmatzend ab und jagte seiner Freundin hinterher.
Harry und Ludica lachten und beobachteten aneinander gekuschelt ihre Pferde, wie diese über den Hügel jagten und versuchten, sich gegenseitig zu fangen. Hierbei war der Hengst ein klein wenig im Vorteil, da er ein klein wenig schneller war. Allerdings machte es ihm die Stute nicht gerade einfacher, da sie etliche Haken schlug und öfters die Richtung wechselte. Dabei rannte sie öfters um die Picknickdecke herum und dann wieder auf die andere Seite des Hügels zurück.
Irgendwann blieb der Hengst neben der Picknickdecke stehen und drückte schnaubend seine Nüstern gegen seinen Besitzer. Dieser lachte und meinte: "Yang macht es dir nicht ganz so einfach, Yin." Yin schnaubte nur noch einmal und schaute zu Yang, welche einige Meter entfernt stand und nur noch auf ihren Hengst wartete. Dieser ließ sich auch nicht lange bitten und trabte zu seiner Freundin.
Rund eine Stunde später riefen die beiden Adligen ihre Pferde wieder zu sich und sattelten sie wieder auf. Während Ludica die Decke wieder zusammenfaltete und in ihre Satteltasche steckte, räumte ihr Freund die restlichen Äpfel in seine Satteltasche und gab den Pferden noch einmal jeweils einen Apfel zur Stärkung. Als die beiden Jugendlichen fertig waren, stiegen sie in die Sättel und gaben ihren Pferden die Sporen. Diese rannten los und so kamen die Kinder am späten Nachmittag wieder im Palast an. Am Stall warteten bereits Lucius und ein weiterer Sklave, um die Reiter in Empfang zu nehmen und die Pferde zu versorgen.
Kaum war Harry von Yin abgestiegen, griff Lucius nach den Zügeln und führte den Rappen zu einer Holzstange. Dort band er den Hengst an und begann, ihm den Sattel abzunehmen und das Pferd zu putzen. Harry beobachtete Lucius noch kurz und merkte, dass er anscheinend schon früher einiges mit Pferden zu tun hatte, da er seine Arbeit mit geübten Handgriffen erledigte und sich auch nicht über den Pferdegeruch und den Gestank der Pferdeäpfel beschwerte.
"Kommst du, Harry?"
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Harry Potter - Der Erbe des Römischen Reiches
FanfictionWährend Harry nach Buch 5 bei Sirius lebt, kommt kurz nach Ende des sechsten Schuljahres ein Brief aus Rom. Dabei wird auch klar, dass Sirius eine größere Rolle in der Gesellschaft spielt, als Harry glaubt. Ebenso werden ein Mitschüler, sein Vater u...