Reise und Angriff

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Danke an Nagise für dieses wunderbare Cover. Mir gefällt es auf jeden Fall und passt definitiv besser zu der Geschichte als ein Bild von einem Wolfsrudel. ----------------------------------------------------------------------------

Einige Tage später war alles zur Abreise fertig und in die Reisewagen verladen. Auch die Sklaven wurden in zwei Reisewägen verladen. Innerhalb dieser Wägen wurde der Platz nochmal in kleine Kammern für genügend Platz für ein bis zwei Personen unterteilt. Draco und Sanjo waren die letzten beiden, die in eine der Kammern gebracht wurden. Aus Platzgründen und wegen der bisherigen guten Freundschaft der beiden beschloss Harry, die beiden zusammen in den kleinen Raum zu sperren. Während der Reise wurden die Sklaven eingesperrt und zu den Essenszeiten durch kleine Essensluken versorgt.

Bevor Sanjo in den Wagen stieg, zog ihn Harry noch kurz beiseite und drückte ihm einen kleinen Trinkbeutel in die Hand. Außerdem befahl er ihm: " Lass Draco einen Schluck davon drinken, sobald wir losfahren, Ich habe in das Wasser einen Schlaftrunk gemischt. Versorge ihn ausreichend." "Ja, Herr." Eine der Wachen packte Sanjo am Arm und brachte ihm in die Kammer. Sanjo hörte nur noch, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und eine Feldflasche mit Wasser durch die Luke geschoben wurde. 

Sanjo schaute sich in der Kammer um und sah seinen kleinen Bruder in einer Ecke sitzen. Der Ältere setzte sich neben den anderen auf den Boden und nahm ihn in den Arm. Draco lehnte sich automatisch an ihn und wurde gefragt: "Wie geht es Lucius und Narzissa ?" Draco war ziemlich überrascht, dass der andere Sklave die beiden kannte. Trotzdem antwortete er: " Wie es ihnen aktuell geht, weiß ich leider nicht. Beim letzten Mal war mein Vater etwas verletzt, da er mit mir und meinem Paten von Auroren durch den Wald gejagt und festgenommen wurde. Wahrscheinlich sitzt er immer noch in einer Zelle im Palast. Meiner Mutter ging es ganz gut. Woher kennst du die beiden?" 

"Die beiden sind meine Eltern. Ich wurde aber früh von dem Dunklen Lord aufgenommen und einige Zeit vor deiner Geburt von den beiden getrennt. Vor einigen Jahren wurde ich von Auroren gefangen genommen und verurteilt. Einige Tage  später kam der Kaiser nach Asbakan und suchte mich aus. Ich wurde dann von ihm zum Sklaven erzogen und schlussendlich an seinem Thronerben verschenkt. Die Verschenkung ging aber bisher ziemlich gut für mich aus. Harry ist ein guter Besitzer." "Das heißt, dass du mein großer Bruder bist?" "Ja. Ich durfte dich leider nie richtig kennenlernen und hatte auch alles andere als eine schöne Kindheit. Die hätte ich gerne mit dir verbracht." 

Auf diese Aussage sagte Draco nichts mehr, kuschelte sich aber weiterhin an seinem Bruder. Dieser legte lächelnd seinen Arm um den anderen und genoss die Nähe zu seinem Verwandten. Beide schreckten hoch, als der Wagen ruckelte. Sie waren losgefahren. Sanjo entkorkte die Flasche mit dem Schlaftrunk und hielt die Öffnung an die Lippen seines Bruders. Dieser trank einen Schluck und schlief nur kurz danach ein. Der Ältere legte den anderen in eine durchaus bequemere Position und legte sich neben ihn. Die verschlossene Flasche lag mittlerweile neben der Wasserflasche. Sanjo breitete noch eine Decke über ihn und sein Geschwisterchen aus und driftete langsam in einen leichten Schlaf.

Derweil saß Harry mit seinen Eltern einen Wagen weiter und las in einer Schriftrolle. Er hatte im Moment Freude an den Kaisern der Vergangenheit gefunden und las eine nach der anderen. Im Moment war er in eine Schriftrolle über den ersten Kaiser Augustus vertieft. Neben ihm saß in einem Stuhl sein Vater, der sich über den Leseeifer seines Adoptivsohnes freute. Der Kaiser griff zu einer Wachstafel und machte sich einige Notizen zu dem kommenden Unterricht sowie über einige Schriftrollen, die er seinem Sohn noch zukommen lassen wollte. Seine Frau saß gerade neben Harry und betrachtete ihre beiden Männer, die sich jeweils mit ihren Sachen beschäftigten. Auch sie hatte einige Schriftrollen bei sich liegen und hatte sich diese für den Urlaub mitgenommen. Drei Wochen wollten sie in der Nähe von Neapel in einer ihrer Villa verbringen und die Ausgrabungen der bei einem Vulkanausbruch verschütteten Stadt Pompeji besichtigen.

Nach rund zwei Stunden Fahrt hielt der Wagen ruckartig an und es kamen Kampfgeräusche zu den Ohren der Kaiserfamilie. Anscheinend waren die vier Zenturien, die sie bei ihrer Reise begleiten und beschützen sollen, in einem Kampf verwickelt. Automatisch zog sich Livia in den hinteren Teil des Wagens zurück, wo sie besser geschützt war, während Harry und Augustus ihre Schwerter zogen und sich von ihren Sitzmöglichkeiten erhoben.  Die Schriftrollen sowie die Wachstafel lagen jetzt vergessen auf zwei kleinen Tischen. Nach und nach legten sich die Kampfgeräusche wieder und einer der Legionäre steckte seinen Kopf durch die Tür. "Eure Majestäten, eure Hoheit, ihr könnt jetzt rauskommen. Die Angreifer sind besiegt." Harry und Augustus steckten erleichtert ihre Schwerter wieder in die dazugehörigen Scheiden und auch Livia traute sich wieder aus dem hinteren Teil des Wagens heraus.

Außerhalb des Wagens sahen sie erst die Ausmaße des kleinen Gefechts. Am Straßenrande knieten mit auf dem Rücken gefesselten Armen einige Todesser und ganz in der Nähe wurden einige Soldaten von ihren Kameraden versorgt. Glücklicherweise gab es unter den Truppen keine Toten. Anders sah die Statistik bei den Gefangenen aus. Sie hatten drei Kameraden verloren, die man in ein hastig gegrabenes Loch warf. Harry ging auf einen der Todesser zu und zog diesem unsanft die Maske vom Gesicht. Darunter kam Rodolphus Lestrange zum Vorschein, der dem Prinzen vor die Füße spuckte und gleich darauf von einem der Legionäre einen Tritt in die Rippen bekam. Zwar brachen keine, aber trotzdem krümmte sich der Todesser vor Schmerzen und brauchte etwas, um sich wieder aufzurichten.

Der Kaiser gab  dem Befehl, die Gefangenen in die Hauptstadt zu bringen und dort sicher zu verwahren, bis die Herrscherfamilie wieder aus ihrem Urlaub zurück sei. Anschließend soll ihnen der Prozess gemacht werden. Während eine Abteilung der Soldaten sich um die Gefangenen kümmerte, begaben sich die anderen wieder auf ihre Position und die Kaiserfamilie in ihren Reisewagen. Anschließend setzten sie ihre Reise fort.


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