Zeremonie und Asbakan

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Eine Woche später stand Harry in einer Gruppe von drei Sklaven vor seinem Spiegel und wurde für die offizielle Vorstellung als Thronfolger vorbereitet. Hierbei trug er eine weiße Tunika und eine goldene Bulla um den Hals. Über die Tunika trug er eine Toga mit einem purpurnen Streifen, der mit einer Brosche an der Tunika befestigt und gesichert wurde. An den Füßen trug er Sandalen und um die Handgelenke hatte er vom Kaiser goldene und silberne verzierte Armreife geschenkt bekommen. Zudem kam als ein weiteres Geschenk der Familienring sowie ein weiterer Ring, der den jungen Kaisersohn als ein Mitglied der Kaiserfamilie auswies und zugleich als Siegelring diente. Um das Ganze noch abzurunden,  hatte der Kaiser irgendwo her einen Goldreif herbeigeschafft, den der Thronfolger tragen würde. Nach nicht weniger als eineinhalb Stunden, drei Nervenzusammenbrüche bei den Sklaven und drei erfolglose Versuche die Haare zu bändigen später saßen die Kleidung und der Schmuck und eine weitere halbe Stunde später begann die Zeremonie.

Während Harry in der Begleitung von einem Sklaven vor einem Saal stand,  hielt Augustus in dem Raum eine kleine Ansprache ab. Als zwei der Wachen die Türen öffneten, hielt Harry den Kopf hoch und stolzierte in Begleitung seines Sklaven Richtung Kaiser. Seine Frau stand neben ihm und beobachtete mit Stolz ihren Sohn. Sirius und Snape standen in der ersten Reihe.  Vorne angekommen kniete Harry nieder und ließ sich von seinem Vater den Reif aufsetzen. Dann stand er auf, stellte sich neben seinen Vater und drehte sich zu der Menschenmenge um. Als er sich umdrehte, kniete Reihe um Reihe vor der Kaiserfamilie nieder und auch die Wachen neigten leicht ihre Köpfe. Das Ganze wiederholte sich noch einmal, als die kaiserliche Familie sich auf den Palastmauern zeigte und danach wieder in das Innere des Gebäude zurückzog. Um sich ein wenig von dem ganzen auszuruhen, setzten sich die drei mit Sirius und Snape in den Garten und genießten die Sonnenstrahlen auf der Haut. Dies hielt für einige Minuten, bis Augustus das Wort ergriff. "Harry, was hältst du davon, wenn wir beide mit Sirius morgen nach Asbakan reisen und uns zusammen mit Kingsley einige neue Sklaven aussuchen?" "Eine gute Idee. Da läge mein Augenmerk besonders auf den Malfoys." "Sehr gut." Nun legte Livia ihren Arm um ihre beiden Jungs und schmunzelte. "Aber, aber Jungs. Nun aber langsam. Plant nicht gleich eure ganze Zeit voll. Und Severus bleibt morgen bei mir. Dann kann er sich weiter erholen und ich glaube nicht, dass du große Lust aufs Gefängnis hast, Severus." Der Angesprochene nickte düster und knetete ein wenig am Rande seiner Tunika. Livia hatte es geschafft ihn zu überzeugen, mal etwas anderes als Schwarz zu tragen. Und dabei hatten die beiden nebenbei auch herausgefunden, dass dem zumeist grimmig wirkenden Zaubertrankmeister auch Weiß stand. Deshalb trug er zurzeit eine weiße Tunika mit leichten Goldfäden, welche er von der Kaiserfamilie zusammen mit Sandalen und etwas Schmuck geschenkt bekommen hatte.

Sirius trug eine ebenfalls weiße Tunika, die ebenfalls an den Rändern mit einigen Goldfäden durchzogen war. Zum Vergnügen der Kaiserfamilie trieben er und Severus sich immer öfters zu zweit an verschiedenen Orten herum, egal ob es der Garten oder in den Gängen des Palastes waren. Livia, Augustus und Harry hatten sogar schon einige Wetten untereinander abgeschlossen, ob die beiden ein Paar werden würden oder nicht. Um auf den neuesten Stand zu bleiben, hatten Augustus und Harry einigen Sklaven befohlen, die Kaiserfamilie auf dem neuesten Stand zu halten.  Zu Harrys Freuden hatte sich Severus bisher sehr gut von seinem Aufenthalt in Asbakan erholt und überlegt nun, ein Angebot von Augustus anzunehmen und im Palast einzuziehen.

Die fünf verbrachten noch einen schönen Nachmittag und Harry bekam im Laufe des Tages von führenden Offizieren der Armee sowie der Kaiserfamilie, des Senats sowie von reichen Bürgern und den Beratern viele Geschenke. Von Augustus und Livia bekam er einige Pferde und zwei nagelneue Streitwägen, von den Bürgern einiges an Schmuck und Bücher und die Berater überhäuften ihn regelrecht mit Büchern von berühmten Autoren und über Verteidigung gegen die dunklen Künste. Auch waren viele Schreibsachen dabei. Von den Offizieren und der kaiserlichen Leibgarde bekam er mehrere Dolche und Schwerter sowie einen kleinen und einen großen Schild. Passend dazu bekam er seit einigen Tagen von dem Anführer der Prätorianer Unterricht im Schwertkampf und bekam Nachhilfe in Latein. Der Kaiser und seine Frau hatten die Haupterziehung übernommen und stellten zufrieden fest, dass Sirius in der kurzen Zeit mit seinem Patensohn gute Vorarbeit geleistet hatte.

Am nächsten Morgen wurde Harry sehr früh von den Dienern geweckt und angekleidet. Pünktlich um 9 Uhr standen er und Augustus mit Sirius und einigen Mitgliedern der Leibwache vor dem Kamin und reisten per Flohpulver mit einem Abstecher über das Britische Ministerium nach Asbakan. Dort wurden sie vom Minister und einigen Auroren  empfangen, die sich beim Eintreffen des Kaisers kurz verbeugten. Nach ein paar Formularien gingen sie an den Zellen entlang und schauten sich die Gefangenen an, die zum Tode oder zum Verschenken verurteilt worden waren. Hierbei wurden die Zellen der Gefangenen, die ausgewählt wurden, mit einem Band versehen und die Gefangenen am Ende gefesselt und nach Rom in den kaiserlichen Palast gebracht. 

Als sie an der Zelle von Draco ankamen, schaute Harry durch ein kleines Fenster in die Zelle hinein. Draco saß auf seiner Pritsche und schaute auf seine Hände. Neben ihm lagen drei Bücher und über seine Schulter hatte er eine Decke gelegt. Der junge Prinz erkannte sie als die wieder, die er vor einiger Zeit in das Gefängnis mitgebracht hatte. Er nickte und einer der Auroren befestigte das Band an der Zellentüre. Draco würde noch heute mit nach Rom kommen. Ebenso Lucius. Dieser schien eine andere Beschäftigung als sein Sohn gewählt zu haben. Das diese aber das Beschimpfen von so ziemlich allen, die ihn ins Gefängnis gebracht hatten,  war, schien ein großes Thema bei den Wachen zu sein. Als Harry auch dort nickte, wandte sich Augustus zu seinem Sohn und fragte: "Warum willst du auch den mitnehmen? Er scheint einen ziemlichen Groll gegen dich zu hegen?" "Deswegen wird er auch in unseren Kerkern bleiben und als Druckmittel für uns gegen Draco dienen. Dann ist uns gesichert, dass Draco sich nicht gegen uns stellen wird. Ansonsten könnten wir seinen Vater töten lassen. Außerdem können wir Lucius immer bestrafen, wenn Draco etwas falsch gemacht hat. Das wird den jungen Malfoy eine härtere Bestrafung sein." Augustus nickte verstehend und gab dem wartenden Auroren ein Zeichen, dass auch er ein Band an der Tür anbringen soll.

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