Eine Berührung an meiner Schulter ließ mich aufschrecken. Sofortriss ich meine Augen auf und blickte Ophelia direkt ins Gesicht.Diese lächelte mich an. „Wir sind da", sagte sie mit sanfter,leiser Stimme.
Ich grummelte und streckte mich etwas, bevor ich mich verschlafenumsah.
Ronin hatte uns mit der Kutsche abgeholt und ich war fast soforteingeschlafen, nachdem ich mich hingesetzt hatte. Es warüberraschend, wie sehr ich den Anwesenden vertraute. Normalerweisehätte ich nicht so gut geschlafen.
Es fiel mir immer schwer, in der Nähe von anderen, auch nur ein Augezuzumachen. Zumindest dann, wenn ich mir nicht ganz sicher seinkonnte, dass sie mir nichts taten.
Dass ich Ophelia und Achanox vertraute, wusste ich, doch, dass ichmittlerweile auch Asara und Ronin nicht mehr als Gefahr wahrnahm, warüberraschend.
Ein Gähnen verließ meine Lippen, bevor ich mich müde erhob.
Mein Körper hatte die Erholung wirklich gebraucht. Noch fühlte ichmich etwas träge und schwer, doch ich wusste, dass es bald vorbeisein würde.
„Während der Fahrt hat Ronin erzählt, dass es wohl einige Schülergab, die nicht auf die Schule konnten", erklärte Ophelia, bevorsie plötzlich flüsterte. „Er sagte, dass Magister Revoniusangedeutet hat, dass es ihm lieber wäre, wenn wir nicht hier wären."
Ich hob eine Augenbraue, schwieg allerdings erst einmal dazu.Magister Revonius. //Glaubst du, er wäre in der Lage dazu, unsauszusperren?//, wollte ich von Achanox wissen.
//Bei ihm wäre ich mir nicht sicher, aber sein Dämon vermutlichschon//, erwiderte Achanox angespannt.
Ich runzelte meine Stirn. //Sag mir nicht, dass du auch ihn kennst//,bat ich. Eigentlich war es gar nicht so unwahrscheinlich. Achanoxkannte vermutlich die gesamte Hölle.
//Doch, wenn auch nicht so gut//, bemerkte Achanox, was meine Launegleich wieder senkte.
Daher zog ich auch eine düstere Miene, als ich Ophelia aus derKutsche folgte.
Mein Blick wanderte suchend umher, doch ich entdeckte MagisterRevonius oder seinen Dämon nicht.
Stattdessen stand dort ein neuer Lehrer. Nur zu erkennen an seinerRobe, die Magister Revonius Robe ähnelte.
„Ihr seid zu spät", begrüßte er uns nicht begeistert. Ichöffnete gerade meine Lippen, um etwas zu sagen, als er mir über denMund fuhr. „Ich will keine Ausflüchte hören", fuhr er michsofort an.
Ich spürte, dass meine Wangen vor Wut heiß wurden.
„Wer seid Ihr überhaupt?", fragte Achanox kampfbereit. Ihmschien es ähnlich stark zu stören, dass dieser Mann so unfreundlichwar.
„Ich bin Magister Levius Dravon. Euer neuer Lehrer", stellte ersich mit brummiger Stimme vor. „Natürlich kennt ihr mich nicht,weil ihr zu spät seid. Darauf steht Strafarbeit."
Ich ballte meine Hände zu einer Faust, spürte aber, wie Ophelia mireine Hand auf die Schulter legte, um mich zu beruhigen. Am liebstenwürde ich ihm das Gesicht einschlagen! Wo kam denn diese Wut schonwieder her?
//Glaubst du, er weiß, dass ich Achat verprügelt habe?//, fragteich angriffslustig an Achanox. Mir war jedoch klar, dass er genausodarauf aus war, sich zu prügeln, wie ich. Er würde mir also keinegute Stütze sein. Ich sollte mich vermutlich eher an Ophelia halten.
//Vermutlich nicht, aber wenn er so weiter macht, lernt er meineFaust kennen//, erwiderte Achanox, der bereits einen Schritt auf denLehrer zu machte.
„Magister Dravon, hat Direktor Digin Euch nicht informiert?",fragte Ronin höflich, schien sich aber nicht wirklich einmischen zuwollen. Er wirkte vorsichtig und irgendwie schüchtern.
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Ephemera und das Amulett der Schatten (Band 2) BEENDET
FantasyEphemera Band 2 Das zweite Schuljahr steht an, doch vorher gönnen sich Ophelia und Ephemera noch einen kleinen Ausflug durch Mana. Dabei bemerken sie etwas, das nicht normal scheint und als sie dann nicht einmal mehr durch die Tore der Mana Traeta k...