Kapitel 13

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Als die Magie des Teleportzaubers nachließ, öffnete ich meine Augen und blinzelte in helles Licht. Einen Moment brauchte ich, bevor ich einen entsetzten Magister Dravon erkannte. Neben ihm Direktor Digin.

„Wie kann das sein", keuchte Magister Dravon. „Du ... Du ... Du kannst nicht wieder hierherkommen. Dieser Zauber ... Er hätte ich für immer verbannen müssen", rief er entsetzt und zeigte auf mich.

Direktor Digin blickte zu ihm und kam dann zu mir. „Geht es dir gut, mein Kind?", fragte er.

Als ich antworten wollte, hustete ich, weil ich noch immer die Asche der verbrannten Bäume im Rachen hatte. „Ja", japste ich schließlich. „Das war ... ein interessanter Ausflug." Ich versuchte die ganze Sache herabzuspielen, denn ich wollte persönlich mit Magister Dravon sprechen.

Dieser stützte sich am Schreibtisch ab. „Du! Wie kannst du nur! Du tust noch immer so, als wäre nichts", warf er mir vor, doch er tat nichts, um mich erneut zu verbannen. Hatte er etwas seine ganze Kraft hineingeleitet und war jetzt erschöpft?

Direktor Digin wandte sich zu ihm. „Erklär dich", sagte er ernst und mit rauer Stimme. Die Magie, die sie umgab, war einschüchternd. Zumindest für den Lehrer, denn dieser ließ die Schultern hängen.

„Ich hatte vor, sie zu verbannen, da ich mir sehr sicher bin, dass sie es ist, die Lord Barbados befreien wird", erklärte er und klang verzweifelt. „Ich will doch nur die Schüler beschützen."

Direktor Digin wandte sich ihm zu. „Ich habe dir bereits gesagt, dass sie dieser Schule nicht schaden will. Sie hat sie einmal mit ihrem Leben verteidigt. Warum sollte sie diese jetzt zerstören wollen?"

„Aber ... Aber alles deutet auf sie hin", rief Magister Dravon verzweifelt.

Ich räusperte mich und bekam seine Aufmerksamkeit. Beide sahen mich überrascht an. „Wenn ich vorhätte, Lord Barbados zu befreien, dann hätte ich das schon längst getan. Ich kann mich teleportieren. Überall hin. Meine Gabe Portale zu schaffen, hätte es mir erlaubt, ihn ohne großartige Anstrengungen hierherzubringen. Aber wer auch immer ihn befreit, nutzt die Schatten, um die Schüler zu manipulieren", begann ich zu erklären. „Warum tut er das? Wie will er den Lord so befreien? Außerdem solltet Ihr von den Schatten wissen. Einer davon war vorhin bei Euch im Raum."

Direktor Digin blickte entsetzt zu Magister Dravon, der aussah wie ein alter Mann, dem man gerade eine schreckliche Nachricht übermittelt hatte. Er war kurz davor, zusammenzubrechen. Irgendwie tat er mir leid. Wenn er wirklich nur die Schule schützen wollte, konnte ich es verstehen.

Direktor Digin schien das jedoch anders zu sehen. „Dafür werdet Ihr suspendiert, wenn ich Euch nicht sogar dem Rat melde", sagte er ernst. „Eure Beweggründe mögen edel gewesen sein, doch ich kann es nicht zulassen, dass Ihr einfach unschuldige Schüler verbannt. Was, wenn sie nicht hätte zurückkehren können? Ihr hättet einen Unschuldigen getötet", warf er ihn vor und trat auf ihn zu.

Magister Dravon wehrte sich nicht. Vermutlich war er einfach zu erschöpft und niedergeschlagen.

„Bitte wartet einen Moment, Direktor Digin", bat ich, worauf ich zwei verwirrte Blicke bekam.

Ich lächelte schief. „Ich würde gern mit Magister Dravon sprechen. Ich halte es für keine gute Idee, einen starken Verbündeten in so einer Situation wegzuschicken", erwiderte ich, wobei ich ein wenig Magie in meine Stimme legte.

Die Augen des Direktors wurden einen Moment dunkel, bevor sie wieder normal wurden. Ein Zeichen, dass er sich gegen meine Magie gewehrt hatte. Ob er das jedoch bewusst getan hatte, konnte ich nicht sagen.

Ephemera und das Amulett der Schatten (Band 2) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt