Ich spürte, dass mich jemand ein Glas an die Lippen hielt. Der Inhalt roch abartig und doch schluckte ich widerwillig. Es gefiel mir gar nicht, doch der Inhalt half meinem Körper, sich zu erholen.
„Ephemera", erklang eine bekannte Stimme und als ich blinzelnd meine Augen öffnen konnte, erkannte ich Drya, die bei mir saß und mir den Trank hinhielt.
Liese stöhnend versuchte ich, herauszufinden, was geschehen war. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Sobald ich es versuchte, klopfte mein Kopf so heftig, dass ich es kaum ertragen konnte und mir sogar Tränen in die Augen traten.
Hatte ich einen Zauber abbekommen? Das würde auch erklären, warum mein Körper so schwerfällig war. Das war wirklich nicht gut. Ich musste das schnellstmöglich beheben.
Drya musterte mich. „Wie geht es dir?", fragte sie vorsichtig.
Ich griff mir an den Kopf. „Kopfschmerzen, erschöpft und leichter Schwindel", fasste ich zusammen.
Das alles zusammen machte mich ein wenig nervös, weshalb ich die Augen schloss und meine Magie durch meinen Körper wandern ließ. Da waren keine inneren Verletzungen und an sich war mein Körper in Ordnung. Allerdings spürte ich, dass er sehr schwach war.
„Keine Sorge, das wird schon wieder", versicherte Drya beruhigend, wobei sie angespannt klang.
Als ich mich umsah, entdeckte ich Lord Lindburg. Was machte er denn hier? Überwachte er die Heilung persönlich? Aber warum.
„Kann ich zurück in mein Zimmer?", wollte ich mit belegter Stimme wissen. Ich musste dringend mit Ophelia sprechen.
Drya wirkte zuerst so, als würde sie mir davon abraten wollen, doch dann nickte sie. „Aber du musst wirklich vorsichtig machen", bat sie besorgt.
Ich nickte und erhob mich zitternd. Mein Körper gehorchte mir nicht ganz, was mich Angst machte. Dabei sollte er doch noch gar nicht so verschlissen sein.
Wenn ich darüber nachdachte, hatte ich weder zu viel Magie benutzt noch abbekommen. Oder lag es an der Magie, welche die Umgebung füllte? Störte diese die Zauber, welchen den Körper aufrechterhielt?
„Ophelia und Dorian warten draußen", sagte sie, wobei sie mir unter die Arme griff, sodass ich nicht fiel.
Ich schielte kurz zu Lord Lindburg, der mich genau beobachtete. Er war mir unheimlich, doch im Moment lag das vermutlich nur an meiner Verfassung.
Als Drya mich hinausführte, kam Dorian sofort auf mich zu. Ich löste mich von der Dryade und stolperte ihm in die Arme, wo ich mich sofort seufzend an seine Brust drückte. Er war so schön warm und gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Am liebsten würde ich die ganze Zeit so stehenbleiben.
„Du siehst echt schrecklich aus", bemerkte er, bevor er mich seltsam griff. Kurz darauf verlor ich den Boden unter den Füßen. Erschrocken gab ich einen leisen Schrei von mir, bevor ich verstand, dass er mich auf die Arme genommen hatte.
Schwer atmend versuchte ich, mich wieder zu beruhigen.
Dorian setzte sich in Bewegung. Ich konnte erkennen, dass er noch einen wütenden Blick in Lord Lindburgs Richtung warf.
„Was haben sie nur mit dir gemacht?", fragte Ophelia besorgt.
„Keine Ahnung", sagte ich rau, wobei mein Kopf wieder begann zu klopfen. Ich hatte das Gefühl, dass da etwas war, an das ich mich erinnern musste, doch ich konnte nicht.
„Du solltest wirklich mehr essen", bemerkte Ophelia ernst. An der Art, wie sie es sagte, verstand ich sofort, was sie meinte.
„Ich werde mich darum kümmern, dass sie isst", versicherte Dorian, der mich an sich drückte.
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Ephemera und das Amulett der Schatten (Band 2) BEENDET
FantasyEphemera Band 2 Das zweite Schuljahr steht an, doch vorher gönnen sich Ophelia und Ephemera noch einen kleinen Ausflug durch Mana. Dabei bemerken sie etwas, das nicht normal scheint und als sie dann nicht einmal mehr durch die Tore der Mana Traeta k...