Da ich jetzt Caldra wiederhatte, machte ich mich mit schnellen Schritten auf den Weg nach draußen, um Dorian zu helfen.
Als ich hinaustrat, konnte ich ihn zuerst nicht finden. Das Monster war jedoch noch immer da und die verdrehten Arme mit den riesigen Klauen, schlugen um sich. Manchmal erklangen Laute, die Schreien ähnelten, als Feuerbälle vom Himmel auf das Wesen krachte.
Ich sah auf und spürte Anspannung von mir abfallen, als ich Dorian entdeckte. Er hatte fledermausartige Flügel und hielt sich weit von dem Ding entfernt, während er es mit Feuerbällen bombardierte. Das war gut. So war er hoffentlich nicht in Gefahr.
Allerdings brachte es kaum etwas. Das Wesen schrie zwar, doch Schaden schien es nicht zu nehmen.
Da ich jetzt Caldra wiederhatte, würde ich es hoffentlich besiegen können. Zumindest, sofern uns niemand störte.
Ich sah mich um, doch die Schüler waren alle aus dem Hof verschwunden. Das war gut. So würde hoffentlich niemand zu Schaden kommen.
Ich erkannte Magistra Drya, die an einer Wand lehnte und nach Luft rang. Blut rann aus ihrem Mund und ihre Hand hatte sie auf ihre Brust gelegt. Dort erkannte ich das silbrig blaue Schimmern von Magie. War sie getroffen wurden und heilte sie sich jetzt?
Mein Blick wanderte weiter, bis ich auch Magister Revonius und seinen Dämon entdeckte. Sie standen mit anderen Lehrern zusammen und hielten ein Schutzschild aufrecht. Hinter ihnen erkannte ich Direktor Digin, der gerade einen Zauber vorbereitete.
Sollte ich mich einmischen oder die Lehrer machen lassen? Wussten sie überhaupt, was sie hier taten? Irgendwie hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass diese Sache schiefgehen würde. Allerdings war ich nur eine Schülerin.
Unruhig biss ich mir auf die Lippen, als mir wieder einfiel, was Achanox gesagt hatte. Es musste ein Amulett geben, das für das ganze Chaos zuständig war. Vielleicht konnte ich es finden.
Tief durchatmend ließ ich Caldra wieder vor mir erscheinen. Langsam ließ ich meine Magie hineinwandern, bis der Kern förmlich glühte. Dann versuchte ich, mir vorzustellen, wie sich das Amulett wohl anfühlte. Es wäre leichter, wenn ich einen Anhaltspunkt hätte, denn Suchzauber ohne einen Anker waren kompliziert.
Ich spürte Wärme, die mich durchdrang und dann ein leichtes Ziehen an meinem Körper. Scheinbar hatte ich etwas gefunden.
Als ich meine Augen öffnete und in Richtung des leichten Zugs blickte, verzog ich unwillig den Mund. Es führte mich direkt in die Richtung des Monsters. Scheinbar war ich nicht präzise genug gewesen oder das Wesen war zu stark.
Sollte ich vielleicht versuchen, Achanox zu befreien?
In letzter Zeit war ich viel zu unschlüssig. Dabei spürte ich sehr deutlich die Dunkelheit, die von diesem Wesen ausging. Es wär ähnlich der Dämonen, die keinen Pakt hatten. Vermutlich stärkte Achanox Anwesenheit das Ding auch noch. Seine Magie musste auch auslaufen, die Umgebung zerstören und ihn schwächen.
Dieses Mal entschied ich mich dazu, auf mein Herz zu hören, weshalb ich erneut meine Sinne ausstreckte. Auf der Suche nach Achanox, der sicherlich hier irgendwo war.
Ohne Pakt war es schwer ihn zu finden, doch ich würde es dennoch versuchen. Seine Aura war mir sehr gut bekannt, weshalb ich die Magie in meine Augen lenkte. Diese glühten auf und um mich herum änderte sich meine Umgebung. Bauwerke und alles Unbelebte wurde grau. Dafür erschienen farbige Schleier, welche mit der Aura zusammenhingen. Einige davon konnte ich Dorian zuordnen. Damit war es mir möglich seine Bewegungen nachzuvollziehen.
Allerdings waren wir hier auf einer Schule. Es gab also viele dieser Schlieren. Sie alle fühlten sich anders an, rochen anders und hatten andere Farben. Jetzt musste ich nur noch Achanox Auraspur finden.
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Ephemera und das Amulett der Schatten (Band 2) BEENDET
FantasyEphemera Band 2 Das zweite Schuljahr steht an, doch vorher gönnen sich Ophelia und Ephemera noch einen kleinen Ausflug durch Mana. Dabei bemerken sie etwas, das nicht normal scheint und als sie dann nicht einmal mehr durch die Tore der Mana Traeta k...