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Und so saß ich mit Matteo wieder auf seiner Couch und erzählte Ihm was passiert war. Auch wenn es mir viel Überwindung gekostet hatte. Erzählte ich Ihm einfach alles. Wie er mich geschlagen, gedemütigt oder auch gewürgt hatte, wie er mich tagelang nichts essen ließ oder dass ich nicht nach Hause durfte, sogar das ich anfangs seine 2. Hand war in der Gang. Als letztes erzählte ich Ihm unter Tränen, dass ich von Ihm sexuell missbraucht wurde. 

Warum ich das tat? Ich wusste es nicht.

Du vertraust Ihm

Ich wusste nicht, ob es ein Fehler war oder nicht. Aber in diesem Moment fühlte ich mich erleichtert, als währe eine große Last von mir abgefallen. Als währe ich befreit. 

Es sind 10 Minuten vergangen als ich Matteo alles gebeichtet hatte. 10 Minuten sind vergangen wo er nichts sagte und mich nur Stumm anschaute. 10 Minuten sind vergangen, wo ich dachte es währe falsch gewesen es Ihm zu erzählen. 

Bis seine Mundwinkel zuckten und seine Lippen begannen sich zu bewegen. Endlich. "Das tut mir leid, ich wusste es nicht. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich dich nicht dazu gedrängt es mir zu erzählen." Ich hob meinen Blick und traf auf seinen. "Schon okey. Früher oder später hättest du es eh herausgefunden.." beendete ich meinen Satz. 

"Und was war heute Nacht los?" fragte er mich sanft. "Jason ist aufgetaucht und zu mir gekommen als ich spazieren war." Ich sah wie sich Matteo anspannte trotzdem fuhr ich fort. "Er hat die ganze zeit mich nur angegrinst. Ich bin laut geworden und habe Ihn angeschrien dass er mich endlich in ruhe lassen und sich verpissen soll..." ich machte einen kurzen stopp und fuhr dann weiter. "Er ist daraufhin sauer geworden und... und er.. hat mein Gesicht in seine Hände genommen und.. mich geschlagen.." beendete ich endlich meinen Satz.

Matteo sagte nichts und stand einfach auf, Ich somit auch. "Was hast du vor Matteo?." Er sagte immer noch nichts und zog sich seine Schuhe an und seine Jacke. Matteo ging zur Türe und wollte sie grad öffnen. "Matteo was hast du vor". wiederholte ich meine Frage nun jetzt lauter.

Er hob seinen Blick und schaute mich endlich an. Aber was ich sah schockierte mich. Er war sauer, beinahe schon Aggressiv. Jeder seiner Gesichtsmuskeln, wie auch sein ganzer Oberkörper waren angespannt. "Matteo?" fragte ich vorsichtig nach.

"Ich werde Ihn umbringen." meinte er Kalt.

Ich sah Ihn geschockt an. Ich dachte erst ich hätte mich verhört, aber nein. So wollte Matteo grade aus der Türe stürmen, doch ich stellte mich schnell vor Ihm und die Türe viel wieder zu.

"Nein wirst du nicht!" rief ich aufgebracht.

"Wie bitte?. Ich soll diese Missgeburt einfach laufen lassen, nachdem er dir das alles angetan hat?!" wurde er sauer. "Ja" meinte ich nur. "Du tickst doch wohl nicht mehr richtig! Lass mich vorbei". Matteo versuchte mich wegzudrücken, doch vergeblich. "Nein lass Ihn einfach in ruhe!" meinte ich. "Michelle was ist falsch mit dir?! Er hat es heute Nacht wieder getan! Also hau ab und lass mich es endlich beenden!" schrie er mich an. 

Ich bekam etwas Angst vor seinem Geschrei, aber er würde mir nie etwas tun. Da war ich mir sicher. 

Man konnte merken das Matteo kurz vorm ausrasten war. Doch ich blieb bei meinem Nein. "Michelle ich warne dich..." wollte er ansetzen. Doch das was ich jetzt tun werde, hätte ich niemals von mir gedacht. 

Ich küsste Ihn. Ich küsste Matteo.

Er war sichtlich geschockt, aber er erwiderte meinen Kuss. 

Mein ganzer Körper war am kribbeln, doch ich hörte nicht auf Ihn zu küssen. Er hörte nicht auf. Ich wusste nicht wie ich Ihn beruhigen konnte, also küsste ich Ihn. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren war, aber es half.

Matteo legte seine Hände an meine Taille und zog mich somit näher an sich ran. Es war kein stürmischer Kuss. Nein. Er war so sanft und voller Gefühl. Er küsste traumhaft. Er drückte mich gegen die Türe und hörte nicht auf mich zu küssen. Sein griff fest um meine Taille und meine Hände um seinen Nacken. 

Man hörte nichts, außer wie wir uns Küssten. Doch plötzlich klopfte es an der Türe und Matteo entfernte sich erschrocken von mir. Wir schauten uns an. Keiner sagte was, man konnte nur unser schnelles Atmen hören. 

"Matteo ist Michelle hier? Ich kann sie nicht finden." Scheiße das war die Stimme von Leon. Ganz tolles Timing. Ich versuchte mich etwas zu beruhigen und öffnete dann die Türe von Matteo.

"Michelle? Gott sei Dank. Was machst du hier??" sagte Leon aufgebracht als er mich erblickte. Somit schaute er auch zu Matteo, der wie auch vor 3 Minuten so Stand und sich nicht bewegte. Sein Blick ruhte nur auf mir. Das konnte ich spüren.

"Ich.. ehm" begann ich meinen Satz aber wusste nicht Ihn zu beenden. 

"Sie wollte einfach mal raus, ich bin Ihr draußen begegnet und hab sie zu mir mit genommen, weil es schon zu spät war alleine nach Hause zu laufen." unterbrach mich Matteo. Ich war Ihm dankbar. Leon nickte "Okay. Ich nehme sie wieder mit nach Hause. Wir sehen uns" sagte Leon und nahm mich mit. Ich blickte aber bevor ich ging zu Matteo der mich nur stumm anschaute. 

.

Ich schaute auf die Uhr. Es war jetzt schon 20 Uhr, den Tag über habe ich mich mit Leon hingesetzt und geredet, zwar nicht was vorgefallen war mit Jason, sondern über andere Dinge. Wir haben dann zu Abend gegessen und jetzt sitze ich hier in meinem Bett und warte sehnlich auf eine Nachricht von Matteo, doch sie kam nicht.

Ich hatte ein komisches Gefühl. Aber ich bereute den Kuss nicht. Er war wunderschön und ich bekam schon wieder dieses Kribbeln im Bauch wenn ich nur daran dachte. Matteo hatte es wahrscheinlich nur so hingenommen. Weil ich meine er hat ständig eine andere.

 also währe ich auch nur eine von vielen. Und dieser Gedanke schmerzte und das sehr.

 Ich konnte trotzdem immer noch seine Lippen auf meinen spüren. Ich vermisste das Gefühl. Ich vermisste seine Nähe. Und an diesem Abend wurde mir eins bewusst,

Ich liebe Matteo.


..

Doch wünschte ich es währe nie passiert, als ich das über Ihn erfuhr.. 

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heyy. so das war das 10 Kapitel hoffe es hat euch gefallen:)

Hass mich nicht.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt