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Jetzt saß ich mal wieder in Jasons Auto. Es ist erbärmlich immer wieder zu meinem Ex zu rennen ich weiß, aber naja kann man jetzt auch nicht mehr ändern. Meine Augen sind nach draußen gerichtet aus dem Fenster, gleichzeitig liefen mir Stumm die Tränen. Wie konnte er mir das antun? Kein Mensch hatte mich  so gebrochen wie du gerade Matteo.. 

und trotzdem liebe ich dich.

Jason hatte bis jetzt nichts gesagt und ist direkt losgefahren als ich einstieg. Er räusperte sich. "Willst du mir sagen was passiert ist?" fragte er mich. Sollte ich es Ihm erzählen? Ich meine er hatte ja auch recht mit Matteo gehabt.

"Matteo war es die ganze Zeit." sprach ich leise. Jason nickte nur, er verstand also was ich meinte.

Wie konnte ich bloß auf Ihn reinfallen? Ausgenutzt hatte er mich. Wir haben miteinander geschlafen, er hat mir gesagt das er mich liebt. Alles war eine Lüge. Eiskalte Lüge. Ich verstand es einfach nicht. Er hatte mich so gebrochen und trotzdem liebe ich Ihn? Ich hasse Ihn.

Ich hätte es einfach wissen müssen, er hatte sich so oft versprochen bei diesem Thema. Ich war zu dumm um es zu wissen.  Ich war zu Blind. 

Jason fuhr in seine Einfahrt und parkte das Auto. Stumm stiegen wir aus und gingen in sein Haus. Ich war so fertig mit meinen Nerven, dass ich einfach hoch ging in das Gästezimmer und mich schlafen legte, da ich einfach zu große Kopfschmerzen hatte wegen dem ganzen geheule. Ich habe gar nicht so lange gebraucht um einzuschlafen, aber dafür war der Schlaf schlimm. Meine Erinnerungen kamen zurück, als ich mich vor Matteo versteckt hatte. Es war der Horror damals. Ich hatte tagelang kaum was gegessen oder geschweige etwas getrunken. Matteo selbst hatte mich nie gesucht, sondern seine Männer. Ich hatte in meinem Leben noch nie so eine Angst wie damals verspürt. Ich dachte das mein Leben jeden Moment vorbei sein könnte, jeden Moment konnten mich seine Männer finden und zu Ihm bringen oder mich direkt töten. Das war einfach die schlimmste Zeit in meinem ganzen Leben. 

Verschwitzt wachte ich auf. Es war nur ein Traum. Ich bin hier und nicht im Wald. Mir liefen die Tränen und leise weinte ich. Ich hasste Ihn so sehr. So viel schmerz war wieder in mir, wie damals. Ich hatte es so gut verdrängen können, doch jetzt.. Jetzt ist alles wieder da. Der ganze schmerz, die ganzen Erinnerungen. Ich hasste mich dafür, dass ich es zu gelassen habe, das man mich wieder so gebrochen hatte. Meiner Schutzmauer um mich herum ist eingestürzt, die ich 2 Jahre lang versucht habe aufrecht zu erhalten. Damals habe ich alles nur mit 2 Sachen verdrängen können. 

Alkohol und Drogen.

TW hier geht es um SVV wer sowas nicht lesen kann bitte überspringen!

Ich schwor mir sowas nie wieder anzufassen. Aber ich wusste nicht ob ich jetzt noch stark genug war um zu widerstehen, um meinen inneren Druck zu widerstehen, mich, meinen Körper zu zerstören. Der Druck baute sich wieder auf. Dieses Gefühl ich hasste es. Mein Blick ging zu meinem Arm. Narben. Ob ich den Druck eventuell damit erlösen könnte? Es war besser als sich mit Alkohol oder mit Drogen abzuschießen. 

Sollte ich es tun? 

Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es 3:23 Uhr war. Jason müsste schon schlafen, also öffnete ich leise meine Türe und ging genauso leise ins Badezimmer schloss zur Sicherheit auch ab. Wo könnte eine sein? Ich suchte die einzelnen Schränke ab doch nichts. Ich öffnete die Letzte Schublade. Endlich. Rasierer mit einer Tüte voller Ersatz Klingen. Ich nahm mir eine in die Hand und setzte mich an den Badewannenrand. Sie war scharf. Ich seufzte. War ich wirklich wieder an dem Punkt angelangt, mich zu verletzen? Fast 2 ganze Jahre war ich clean. Clean von allem. Sollte das alles umsonst gewesen sein? Aber mein Druck war so stark. Es gab keine andere Lösung oder eine Möglichkeit. 

Hass mich nicht.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt