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Mein Kopf dröhnte als ich meine Augen öffnete. Diese Nacht war hart, sehr hart. Nachdem ich diese Pillen geschluckt hatte, ging es mir nach einiger Zeit besser. Ich fühlte mich glücklich und frei, ich konnte in diesem Moment meine Probleme vergessen. Ich bin jetzt nicht süchtig danach, aber ich hatte dieses Gefühl in mir so vermisst. Dementsprechend sah ich auch so aus. 

Scheiße

Augenringe bis was weiß ich wohin, meine Augen rot. Vielleicht brachte ja Duschen etwas, also stieg ich aus meinem Bett und setzte mein Weg ins Badezimmer fort, zog mich aus und stieg anschließend in die Dusche. Das heiße Wasser prasselte meinen Körper herunter. Es tat so gut. Ich blieb fast eine Stunde unter der Dusche und stieg dann aus, band mir ein Handtuch um meinen Körper und ging ins Zimmer. 

Naja meine Augenringe waren immer noch da, aber zumindest waren meine Augen nicht mehr so Rot. Ich zog mir nur eine Jogginghose und ein Schlabber Pulli an, meine Haare band ich mir zu einem hässlichen Dutt zusammen. Hunger hatte ich keinen. Wie auch die ganze Zeit schon, also legte ich mich wieder in mein Bett und machte meine Serie an. 

In letzter Zeit hatte ich das Gefühl immer tiefer zu rutschen als jetzt schon. Ich bin nur noch in meinem Zimmer, schaue Netflix, höre Musik oder bin nur noch am schlafen. Meine letzte Kraft in meinem Körper war verschwunden. Warum passierte mir das alles? Was hatte ich getan um das alles durchmachen zu müssen? Was?

Doch eine frage blieb fest in meinem Kopf gefangen. Hätte mir Matteo je die Wahrheit gesagt, wenn ich diese Akte nicht gefunden hätte? Ich meine er hatte sich sofort entschuldigt gehabt, als er mich mit der Akte in der Hand sah. Ich bezweifle, dass er es mir je gesagt hätte. Den Menschen tut es erst Leid, wenn man es herausgefunden hat. 

Mein Handy fing an zu vibrieren. Ich drückte meine Serie auf Pause, blickte auf mein Handy und nahm den Anruf an. "Hey Kleine" sprach Jason in den Hörer. "Hey" sprach ich zurück. "Ist alles okey bei dir?" fragte er. "Hm." meinte ich nur.  Ich hatte keine Lust zu reden. "Mir ist egal was du sagst, aber ich hole dich jetzt ab" sprach Jason. "Was?" meinte ich nur geschockt, doch er legte einfach auf. Verwirrt blickte ich auf mein Handy. Kommt der jetzt im ernst? Ich sprang aus meinem Bett und zog mir wenigstens etwas vernünftiges an, was heißt wie Jeans und ein Lang arm Shirt. Auf Schminken hatte ich jetzt überhaupt keine Lust, deswegen ließ ich das Makeup einfach weg. 

15 Minuten später vibrierte wieder mein Handy. 

Jason: Komm raus ich stehe vor deiner Türe

Ich packte mein Handy in meine Hosentasche und ging nach unten. Leon war wohl nicht da, deswegen zog ich mir direkt meine Schuhe an und ging aus der Haustüre und tatsächlich, Jason stand mit seinem Auto vor meiner Türe. Ich setzte meinen Weg fort zu seinen Wagen und stieg ein.

"Hey" sprach ich etwas leise. Meine Stimme war noch nicht ganz da. Jason blickte zu mir und er sah mir direkt an wie fertig ich war, doch kommentierte dazu nichts und fuhr los. "Wohin fahren wir?" fragte ich. "Ist nichts besonderes, aber ich habe gleich einen Kampf und damit du nicht alleine bist und Zuhause vergammelst, dachte ich ich nehme dich einfach mit" sprach er ruhig. 

Vergammeln? Ich? Ich Vergammele doch nicht! 

"Okay" meinte ich nur und blickte aus dem Fenster. War Matteo vielleicht auch da? Ich wollte Ihn irgendwie ja wiedersehen, aber halt auch wiederum nicht. Wisst ihr wie ich meine? 

Jason parkte sein Auto und wir stiegen aus. Die Halle war wieder gut gefüllt, ich verstand immer noch nicht warum man sich sowas anschauen musste. Jason verzog sich nach hinten, wahrscheinlich in seine Kabine. Und Ich? Ich setzte mich auf irgendeinen Stuhl. Die Halle fühlte sich immer mehr mit Menschen, doch kein Matteo war zu sehen. Sollte ich darüber froh sein? Doch meine Gedanken verschwanden direkt in den Hintergrund, denn er stand da.

Hass mich nicht.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt