𝟰】

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-You are weird but pretty.

°𝗛 𝗬 𝗨 𝗡 𝗝 𝗜 𝗡

Findet ihr es nicht auch merkwürdig,wenn ein Jugendlicher in einer Straße langläuft,wo er eigentlich nicht langlaufen sollte?
Denn wie ihr geguckt hättet,so habe ich auch geguckt.

Seine Figur war wunderschön.
Er hatte dünne Beine und eine schön geformte Taille.
Das er überhaupt laufen konnte war mir ein Rätsel,denn er war ziemlich dünn.
Seine Knochen waren gut zu erkennen und für einen Moment erinnerte es mich an meine Kindheit.

Es regnete stark und dieser Junge lief ohne Jacke in sehr kurzen Shorts und einem durchsichtigen Oberteil durch die Gegend.

Mit Blick auf die Uhr fand ich heraus,dass wir bereits schon 2 Uhr hatten.
Ich musste länger arbeiten und konnte nicht früher Schluss machen,weswegen ich mit meinem Regenschirm nun zu meinem Auto gehen wollte,doch natürlich stoppte der Junge mich.

Hyunjin,manchmal hast du ein zu gutes Herz.

Vorsichtig tippte ich ihn an und er fuhr zusammen.

Seine Augen funkelten in der dunklen Nacht,wie kleine Sterne und nur der Mond gab uns in dem Zeitpunkt etwas Licht,da keine Laterne in dieser Gasse existierten.

Ganz langsam stellte ich mich weiter vor,sodass nun wir beide unter dem Regenschirm waren.

Es war schon witzig,wie wir dort standen.
Ich hatte teure Sachen an und war total dick eingepackt,während er rumlief,als wäre es Hochsommer und von seiner Kleidung wollte ich gar nicht erst anfangen.
Sie war kaputt und abgetragen.
Oder war das heute Hipp?
Ich war nicht mehr auf dem neusten Stand also war ich mir nicht sicher.

Für einen Moment überlegte ich.
Er sah nicht so aus,als würde er eine Predigt hören wollen.

Also zog ich meine Jacke aus und dann meinen Pullover.
Eine kleine Gänsehaut zog sich über meine Arme,jedoch stand ich schnell wieder in meiner Jacke dort und legte den Pullover um seine Schultern und knotete die Ärmel an seinem Schlüsselbein zusammen.

Es war schon echt ein Wunder,dass ich den Regenschirm bei der ganzen Sache kein einziges Mal fallengelassen hatte.

»Du kannst den Regenschirm behalten.«, war das Einzige,was ich sagte ehe ich seine eiskalte Hand packte und ihm den Regenschirm in die Hand drückte.

Seine Augen folgten jedem Geschehen,jedoch tat er nichts.

»Pass auf dich auf.«

Eine Sache hatte ich mir geschworen,nachdem ich das Haus meiner Eltern verlassen habe:
Sei niemals,wie sie.

Genau als ich mich umdrehte und wieder gehen wollte,ertönte seine Stimme.

»Ich brauche deine Hilfe nicht.«
Sie klang brüchig und trocken.

Mein Körper wandte sich zu ihm und in wenigen Augenblicken war ich schon ziemlich nass.

Langsam trat er vor mich und ich war wieder unter dem Regenschirm.

»Ich brauche deine Hilfe nicht.«,wiederholte er.

»Es ist nicht schlimm Hilfe anzunehmen. Vielleicht brauchst du sie nicht,aber es ist schön,welche zu bekommen,weil du weißt,dass jemand sich um dich sorgt.«,erwiderte ich.

Etwas in seinen Augen änderte sich und seine Miene verzog sich.

»Du kennst mich nicht.«

»Muss ich dich denn kennen,um dir zu helfen?«
Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen und allen Anscheins brachte ihn dieser Satz aus dem Konzept.

Vorsichtig strich ich über seine Arme.

»Hast du heute eine Unterkunft?«

Die Kälte stieg in meine Finger und kroch in mein Herz.
So viel Mitleid hatte ich lang nicht mehr empfunden.
Tatsächlich hatte ich auch lang nicht mehr so jemanden gesehen,welcher so kaputt wirkte.

Leicht schüttelte er den Kopf.

Ich nahm seine Hand.
»Ich nehme dich mit zu mir.«

Doch wie aus dem nichts küsste er mich.

Er ließ den Regenschirm sinken und trat näher.

𝐁𝐚𝐛𝐲|𝑯𝒚𝒖𝒏𝒊𝒏✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt