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-Memories.

°𝗝 𝗘 𝗢 𝗡 𝗚 𝗜 𝗡

Alles fühlte sich so unecht an.
Mein Kopf lag auf Hyunjin's Bein und zart strich er durch mein Haar,während alles sich drehte.

Meine Sicht war unklar und meine Gedanken strömten haufenweise hin und her,doch ich konnte mir keine richtigen Sätze daraus bilden.

Die Bilder spiegelten sich in meinem Kopf wieder.
Wie ich aufstand.
Der Schmerz,den ich spürte.
Mein Gesicht in der Kamera.

Die Unwissenheit machte mir,jedoch mehr zu schaffen.
Was hatte Chan mit mir gemacht?
Wieso hat er es gemacht?
War es wirklich er gewesen?

»Meine Eltern haben mich früher oft misshandelt.«,brach ich die Stille und seine Hand verharrte in der Bewegung.
Ich drehte mich auf meinen Rücken und sah zu ihm hoch.
Hyunjin war wirklich schön.
Wäre Hyunjin ihr Sohn gewesen wären sich sie sicher stolz.
Wäre Hyunjin ihr Sohn wären sie nie so geworden,wie sie jetzt waren.

»Es tut mir leid,dass du so etwas durchmachen musstest. Ich bin stolz auf dich,dass du noch hier bist.«

Der letzte Satz überraschte mich etwas.
Den ersten Satz hörte ich jetzt schon zum tausendsten Mal,doch der Zweite...
Nein,nie hatte jemand mir gesagt,dass er stolz war,dass ich noch hier war.

Doch das änderte meine Gefühle nicht.
Es ließ mich etwas besser fühlen,doch dieses klaffende Loch in meiner Brust schloss sich nicht.

Das Schicksal hatte mir mal wieder bewiesen,dass mein Leben scheiße war.

Meine Gedanken wanderten zu einem bestimmten Tag.

Letztes Jahr.
Winter.
Es war super kalt und ich lief in kurzen Sachen rum.

Mein kalter Atem war in der Luft zu sehen,als ich meine kurzes Oberteil etwas runter schob.
Ich fror.
Ich fror sehr.
Doch aus einem bestimmten Grund interessierte es mich nicht.

Ein langgezogenes Piepsen in meinen Ohren ließ mich für einen Moment das Gesicht verziehen.

Das passierte mir in letzter Zeit öfter und ich hasste es.

Ich hasste diese Welt.
Ich hasste mein Leben.
Nichts machte mich glücklich.

Nachdem ich aus der Kälte in den Stripclub verschwand,wurde mir sofort wärmer.

Ich jobbte nicht wirklich dort,sondern sprang nur ein,wenn einer der Anderen krank wurde.

Doch ich fühlte mich selbst nach meinem Auftritt nicht besser.
Und auch nicht,als einer dieser komischen Männer mich fickte.
Und auch nicht,als ich in 'meinem Zimmer' saß.

Mein Kopf war leergefegt und doch total laut.
Das Piepsen in meinen Ohren brachte mich um.
Nichts ergab einen Sinn mehr.
Leben ergab keinen Sinn mehr.

Ich huschte ins Badezimmer,nachdem ich sichergestellt hatte,dass jeder schlief und öffnete den Schrank voll mit Medikamenten.

Hyunjin platzierte ein Kuss auf meiner Stirn und ich erwachte aus meiner Trance und setzte mich auf.

»Küss mich auf meine Lippen.«

𝐁𝐚𝐛𝐲|𝑯𝒚𝒖𝒏𝒊𝒏✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt