•BRIELLE•
»Was zur Hölle tust du hier? Wir suchen dich überall!«, knurrte der mann vor mir und ich versuchte so locker wie möglich zu bleiben.
»Sie müssen mich verwechseln. Wenn Sie mich entschuldigen«, ich versuchte mich an ihm vorbei zu drängen, da schnappte er sich meinen Arm und zog mich mit sich. Etwas brutal, aber nicht so schmerzhaft, dass ich aufschreien würde.
»Verarsch mich nicht. Auch wenn wir mit einander nichts mehr zu tun haben, werde ich dich überall erkennen. Auch mit deinen dämlichen braunen Kontaktlinsen. Brielle, was machst du hier?«, versuchte er es nochmals, aber ich sah es als sinnvoller meinen Mund zu halten. »Wenn du es auf diese Art und Weise möchtest, können wir das von vor fast einem Jahr wiederholen« Er beugte sich runter und wollte gerade meine Beine greifen, da tätigte ich einige Handgriffe und schon drängte ich ihn an die Wand.
Seine Augen blitzten auf und ich triumphierte innerlich, dass ich es geschafft hatte mich zu verteidigen. »Verschwinde von hier«, sprach ich ernst zu ihm, da schüttelte er lachend den Kopf und drehte den Spieß um. Nun war ich an seiner Stelle und er lachte triumphierend auf.
»Ein letztes Mal, Brielle. Was tust du hier? Wenn du nicht redest, dann kann ich gerne-«
»Ich lebe hier. Was tust du hier Felipe? Ist er auch hier?«, sofort löste er langsam seinen Griff und ließ mich wieder ganz normal stehen. »Geschäfte. Und ja ist er. Er hat dich überall gesucht-«
»Sag ihm nicht, dass ich hier bin. Du hast mich nicht gesehen, okay?«, ungläubig musterte er mich, als hätte ich etwas komplett absurdes von mir gegeben. »Er wird es früher oder später herausfinden«
»Aber nicht von dir. Felipe, das ist das Minimum, das du mir schuldest«, ich erinnert ihn indirekt an alles, was er mir angetan hatte. »Das ist nicht-«
»Das ist sowas von fair. Abgesehen davon weiß ich, dass du mit mir damals auch nur wegen der Sache mit meinen Eltern zusammen warst. Also spar dir dein Fairness Gerede«, innerlich begann ich wieder zu brodeln und war kurz davor total auszuflippen.
»Ich habe dich dennoch geliebt, Brielle. Ob du es glaubst oder nicht. Aber jetzt will ich dir helfen«, mir helfen? »Womit helfen?«
»Dich und Nata zurückzubringen«, das würde nicht passieren. Er dachte wirklich, dass ich noch immer das naive Mädchen war. »Vergiss es. Wird nicht passieren«
»Komm schon Brie. Du liebst ihn«, nicht mehr. »Hör auf Felipe. Entweder du holst deinen Mund oder nicht, aber versuch mich nicht zu überreden deinen genauso verlogenen Bruder zurückzunehmen«, damit huschte ich an ihm vorbei und ging zurück in den Saal. Aber dort war ich schon vorsichtiger.
»Wo warst du die ganze Zeit?«, Leandra kam auf mich zu und richte mir ein Glas mit einem hellbraunen Drink drin. Sie lächelte und im gleichen Moment kamen auch mein Bruder und Vicente. »Amüsierst du dich?«
Vicentes Hand Ruhte um meine Taille und zog mich näher an sich. Sein Atem strich meinen Hals, bevor er einen sanften Kuss drauf setzte. »Vicente«, ermahnte ich ihn und schon hörte er auf. Gleichzeitig aber wollte ich ihn. Ich brauchte es gerade, auch wenn es das unpassendste wäre, was ich tun würde.
»Habt ihr noch Lust vielleicht in einen Club zu fahren?«, warf es Lea in die Runde. »Ja, aber nicht darin«, ich deutete auf mich herab.
»Stimm, dann fahren wir nachhause, ziehen uns um und dann in den Club«, wir machten uns dann auch direkt auf den Weg und als wir zuhause ankamen, begab ich mich ins Zimmer, wo ich mich umzog. Leandra bekam Kleidung von mir und dann konnten wir auch schon los.
Draußen, als ich in den Wagen stieg, fiel mich ein dunkler SUV auf. Und ich war mir dabei ziemlich sicher, dass es einer von den Carerras war. Was auch immer sie vorhatten, würden sie es nicht schaffen. Entführen würden sie mich hoffentlich nicht noch einmal, denn nach dem Gespräch mit Felipe, bekam ich die Familie auch auf der Gala nicht mehr zu Gesicht. Vielleicht hatte er doch auf meine Bitte gehört...
Im Club war das erste, was ich tat, mir einen Shot herunterzukippen.
Noch einen.
Und noch einen.Ich wollte es verdrängen, dass er hier war. Dass er hier wahrscheinlich mit seiner halben Familie war und Geschäfte zu erledigen hatte. Geschäfte, von denen ich mich immer fern halten wollte, und nun mitten drin steckte.
»Lass uns tanzen!«, schrie Leandra gegen die Musik an und zerrte mich auf die Tanzfläche. Dort bewegte ich mich rhythmisch zur Musik, die gerade zu Love Game wechselte. Erinnerungen blitzten auf, wie wir auf Klassenfahrt dazu getanzt hatten. Aber das Lied war dennoch eines der Besten.
Ich schrie die Zeilen alle mit. Dabei wurden gratis Shots verteilt, von denen ich mir direkt drei Stück nahm, und diese nacheinander meine Kehle runtergespült wurden.
Unsere Brüder beschäftigten sich mit jungen Damen in der Ecke des Clubs und Leandra fand auch schon einen Tanzpartner. Aber ich brauchte keinen, ich brauchte nur mich.
Hold me and love me
Just wanna touch you for a minute
Maybe three seconds is enough for my heart to quit itWährend ich diese Zeilen über meine Lippen brachte, platzierten sich zwei starke Hände auf meinen Hüften. Und auch wenn ich diese abwimmeln wollen würde, ließ ich es zu, da ich genug intus hatte, um nicht mehr ganz klar zu denken.
Ich kreiste meinen Po gegen den Schritt des Mannes und schloss meine Augen. Ließ die Bässe von Unholy auf mich wirken. Alles in mir Kribbelte, als seine Hand entlang meines Halses fuhr und anschließend Lippen darauf lagen. Sie saugten an meiner dünnen Haut und ich stöhnte leise.
So volle Lippen liebkosten mich. Lange hatte ich solche sanften und gleichzeitig leidenschaftlichen Berührungen nicht zu spüren bekommen. In mir brannte alles wie ein riesiges Feuer und ich wollte mehr. Mehr von diesem Mann, der wusste, wie man eine Frau zu berühren hatte.
Diese Lippen wanderten zu meinem Ohr und der warme Atem strich darüber.
Einige Atemzüge. Einige Bewegungen. Alles um mich herum löste sich in Luft auf. Und dagegen konnte ich nichts machen, denn dieser Fremde ließ meine Hormone Achterbahn fahren, ohne dass er viel tat.
»Endlich habe ich dich gefunden, mi linda«
DU LIEST GERADE
FALSE GAME | BAND 2✔️
RomanceBrielle Carrera, oder wer auch immer sie wirklich ist, steht vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens. Die schockierende Wahrheit über ihre Eltern und ihren einst vermeintlich perfekten Verlobten hat sie in eine Welt des Betrugs und der Täuschung ge...