capítulo dose

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BRIELLE

Heute war der Tag an dem ich aus diesem Gefängnis, das mein Zuhause sein sollte, entkam. Zumindest nur für paar Stunden, da wir nach Italien flogen, zusammen mit Natanael, weil er unbedingt darauf bestand heute mitzukommen.

»Wir sind da, amore«, weckte mich Natanael aus meinem kurzen Powernap, den ich im Flugzeug machte. Dort angekommen, fuhr uns ein Wagen in die Uni und direkt fühlte ich mich unwohl. »Brie!«, die Stimme erkannte ich sofort. Leandra rannte von weitem auf mich zu und zog mich in eine einige Umarmung.

»Ich habe dich vermisst. Die Uni war langweilig ohne dich und dein Bruder hat nach dir gefragt«, ließ sie mich wissen. Ihre strahlenden Augen schimmerten in der Sonne und direkt zog sie mich mit sich. Aber dann ertönte ein Räuspern von meinem Mann. »Ich glaube wir sollten uns einander vorstellen«

»Sollten wir?«, gab sie genervt zurück, was mich auflachen ließ. »Dieses Mädel hat so viel Scheiße wegen dir durchgemacht. Das weißt du nicht, oder?«

»Doch und deshalb habe ich sie zurück geholt um mit ihr alles zu klären«, knurrte er. »Ist gut jetzt. Leandra, es ist in Ordnung so. Versprochen«, kurz sah sie skeptisch zu Nata, bis sie sich zu mir wandte und wir ins Innere des Gebäudes liefen.

Im Kursraum fielen alle Blicke auf mich. Vor allem auf meinen Ehemann, der mich bei sich hielt, als würde ich hier direkt weglaufen. Und dabei konnte ich es sowieso nicht, weil er seine ganzen Gorillas mitgenommen hatte.

»Guten Morgen, Kurs. Heute beschäftigen wir uns mit Portraits. Ich hoffe, dass Sie sich darauf vorbereitet haben«, kam unsere Professorin herein. Sie sah sich um und stellte entsetzt fest, dass ich fast keiner damit beschäftigt hatte, außer mir und zwei anderen Leuten. »Dann üben wir das heute. Bereiten Sie Ihren Arbeitsplatz vor und dann...und wer sind Sie?«

Irritiert sah sie Natanael an, der ihr dann etwas zuflüsterte und sie sich direkt damit abfand. »Was hast du zu ihr gesagt?«, wollte ich wissen.

»Nichts wichtiges, nur dass sie mich nicht beachten soll«, das glaubte ihm doch keiner. Vor allem ich nicht. »Ich bin nicht dumm, Natanael«

»Haben Sie vielleicht Lust für uns das Model zu sein, damit die Studenten ein Porträt malen können?«, ich stieß ein leises Lachen aus, denn der Blick von meinem Mann war unbezahlbar. Seine Augen verfinsterten sich und die Professorin wartete auf die Antwort. »Komm schon, mach das«, flüsterte ich ihm Mut zu, bis er nachgab und sich in die Mitte unseres Kreises begab.

»Aber ich muss mich nicht ausziehen, oder?«, alle Studenten lachten laut, weil ein Porträt nicht unbedingt nackt gemalt wurde. Damals war es vielleicht typisch, heutzutage aber nicht mehr. »Nein, bleiben Sie einfach genau so sitzen. Und Sie Studenten, beginnen ihn zu malen. Versuchten sie so detailliert wie möglich zu sein. Sie haben drei Stunden Zeit«

»Drei Stunden?«, wieder lachte ich. Das würde ja noch viel witziger werden. »Jetzt seien Sie ruhig«, knurrte die Professorin und ich machte mich an die Skizze. Zuerst malte ich den Umriss seines Kopfes, wo das markante Kinn nicht fehlen durfte. Seine perfekte Nase war einfach zu zeichnen und dann folgten sie Lippen. Voll und schön geformt fanden sie Platz auf meiner Leinwand.

Anschließend wollte ich seine Augen zeichnen und als direkt in das Grau sah, kribbelte es in meinem Bauch, denn er erwiderte meinen Blick so intensiv, dass ich kurz vergaß wo ich war. Sein Kiefer spannte sich noch mehr an, als ich merkte, dass ich mir auf die Unterlippe biss. »Fuck«, fluchte ich ganz leise und zog so die Aufmerksamkeit von Leandra auf mich.

»Alles gut?«, erst jetzt wandte ich den Blick von Natanael ab und sah zu meiner Freundin. »Ja. Nein...ich weiß es nicht«, gab ich ihr ehrlich zu. Sie nickte und drückte meine Hand. »Ich verstehe dich, Babes. Er ist wirklich...«

»Sag es nicht. Ich weiß es«, er war unwiderstehlich, auch wenn er es für mich nicht sein sollte. Aber dagegen ankämpfen...da hatte ich schon verloren, als ich mich von ihm ficken lassen habe. Vor einigen Tagen in jeder Ecke des Hauses.

Sobald ich daran dachte, spürte ich Feuchtigkeit in meinem Höschen und hoffte einfach nur, dass diese drei Stunden schneller vorbei gingen, damit ich mich zurückziehen konnte.

Und tatsächlich waren drei Stunden um. Mit meinem Porträt war ich nicht komplett fertig geworden, bekam jedoch viel Lob von meiner Professorin zu hören und sie bat mich das Bild zuhause zu ende zu malen, wo ich mir noch nicht sicher war, ob ich es tun würde. Denn spätestens, wenn ich seine Schultern malen sollte würde ich über ihn herfallen.

Wir verließen die Uni und ich bat Natanael noch darum, meinen Bruder zu treffen. »Das kommt nicht in Frage«, bittend sah ich ihn an. »Du hast es mir versprochen, also halt es gefälligst ein. Du kannst auch mitkommen, wenn du es musst«, einige Male musste ich noch meinen bittenden Blick auspacken, bis er nachließ und wir zusammen mit Leandra zu denen fuhren, weil mein Bruder bei denen war.

Sie öffnete die Tür und sie rief durch das ganze Haus. »Seht wen ich hier habe!«

Schwere Schritte wurden immer lauter, ehe die Tür ganz aufgerissen wurde und mein Bruder vor mir stand. »Brie!«, er zog mich zu sich, drehte mich um isch herum und stellte mich wieder ab. »Hat er dir etwas getan?«, finster sah er meinen Mann an, der nur so schweigend dastand. »Nein, alles gut. Wirklich«

»Wenn-«

»Es geht mir gut, Leo«, versicherte ich ihm und trat in das Innere des Hauses, wo ich Vicente auf dem Sofa erkannte. Sobald seine Augen auf mich fielen, sprang er auf und war in Sekundenschnelle bei mir. »Bambolina«, begrüßte er mich, wollte mich gerade umarmen und das war der größte Fehler, den er hätte machen können.

Besitzergreifend zog mich Natanael an sich und legte eine Hand um meine Taille. Dann herrschte kure Zeit Stille.

So eine erdrückende Stille, von der ich am liebsten fliehen wollen würde.

»Du redest hier mit meiner Frau, Ich rate dir, wenn du noch am Leben bleiben willst, dass du deine Griffel von ihr nimmst und sie nicht mit diesen Blicken ansiehst!«

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt