•BRIELLE•
Nach dem Training fuhr ich zurück nachhause, wo bereits Natanael wartete. »War gut das Training?«, ich nickte und wollte an ihm vorbei, da schnappte er sich meinen Arm und hielt mich auf. »Ich will einfach nur duschen. Lass mich los!«
Ich dachte innerlich über Felipes Worte nach, gleichzeitig verabscheute ich den Mann, sobald er in mein Blickfeld trat. Nachdem ich mich entkleidet in die Dusche stellte, ließ ich eisiges Wasser über mich laufen, damit ich wach wurde. Ich hasste alles an diese Haus. Hasste die ganzes Erinnerungen, die ich als Schön sehen musste, es aber nicht mehr tat.
Alles war eine Lüge. Ein verdammtes Spiel der Rache. Und nun wurde es immer mehr falsch. Dabei dachte ich, dass irgendwas daran echt war...
Nach dem Duschen wollte ich beginnen zu malen, da platzte Natanael rein und bat mich mitzukommen. »Wohin?«
»Überraschung«, das klang alles andere als gut. »Ich mag keine Überraschungen«, gab ich zu und wollte ihm nicht folgen. »Komm schon. Es ist nichts schlimmes« Dann nahm er meine Hände in seine, während er mich hinter isch her zog. Folglich blieb er abrupt stehen und holte eine Augenbinde heraus.
»Nein, wehe«, warnte ich ihn, doch das war ihm egal und schon lag das Tuch auf meinen Augen, das er noch am Hinterkopf zuband. »Natanael, wenn das irgendwas sexuelles sein soll, kannst du es vergessen. Das gestern war ein-«
»Psht, davon will ich nichts hören, mi linda« bei den Worten begann mein Puls erneut zu rasen. Ich hörte nur noch ein Klacken, ehe er mich nach vorne drückte und ich wieder sehen konnte.
Als ich sah, was seine Überraschung war, wollte ich nicht emotional werden. Ich wollte nicht schwach werden, aber ich wurde es. Es war ein riesiges Zimmer, in dem Leinwände, Stifte und viele weitere Malutensilien waren, die ich brauchte. Er hatte mir einen Kunstraum gemacht. Mein Ehemann...
»Gefällt es dir?«, ich brachte keine Worte zustande, denn ich war wirklich sprachlos. »Ich schätze mal, ja«, grinste er und ich lief wie ein kleines Kind zu jeder Ecke und fasste die schönen Leinwände an. Die Pinsel, die verschiedene stärken hatten. Die Farben...das war die größte Auswahl, die ich so nicht einmal in einem Geschäft gesehen hatte. Und ich war schon in so einigen gewesen...
»Es ist alles deins. Ich will dich nur glücklich machen und so wie du gerade lächelst...das ist mir alles wert«, Tränen bildeten isch in meinen Augen und ich sollte dagegen ankämpfen, aber ich spürte, wie es immer weiter nachließ.
»Danke«, hauchte ich nur und wollte mich nicht zu ihm drehen. Das tat er statt mir. Er zog mich an sich und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Sein Herzschlag war laut und schnell. So war meiner auch in diesem Moment.
Sachte fuhr er mit seiner Hand über meinen Haare. Immer und immer wieder. Vorsichtig und voller Gefühl. »Ich werde dich nie wieder gehen lassen. Nie wieder«
Es war ein Versprechen...dennoch war ich nach allem nicht bereit diesen Versprechen zu glauben. Ich brauchte Zeit.
»Ich möchte in die Kunstschule in Italien, Natanael«, kam ich mit meinen Gedanken und hoffte, dass er mir entgegen kommen würde. »Das kommt nicht in Frage«
»Du hast gesagt du willst mich lächeln sehen, egal was es kostet. Und ich möchte die Kunstschule weiter besuchen, ich will dort weiter studieren und nicht wechseln, so wie du es dir bestimmt denkst«
»Das ist nicht das...es geht um deine Sicherheit«, versuchte er mir zu erklären, aber ich lachte auf. »Du solltest gemerkt haben, dass ich auf mich selbst aufpassen kann«
»Ja, so wie du mir fast eine Kugel in den Kopf gejagt hättest?«, meine Brust zog sich zusammen. Ja, ich wollte es tun, aber es war nicht passiert. Er hatte weggelenkt und es hat nicht geklappt. Aber mittlerweile dachte ich mir nur, dass es keine Lösung war.
»Natanael!«
»Was denn, amore? Habe ich etwa unrecht?« ich schüttelte den Kopf. »Ich leugne nichts, aber ich will einfach nur mein Leben weiterführen, so wie ich es möchte. Diese Kontrolle macht mich krank und wie du siehst, bringt es dir nichts«, alles in mir glühte vor Wut. Am liebsten hätte ich alles getan, um in dieser Sekunde in den Jet zu steigen und nachhause zu fliegen.
»Dein zuhause ist hier. Mit mir. Bei mir«, er verstand es nicht. »Nein, das war es nie gewesen. Ein Zuhause voller Lügen und Verrat will ich nicht und nenne es nicht Zuhause«, knurrte ich, weil er noch immer dachte, dass ich zerbrechlich war und auf jedes Kommando hören würde, was er von sich gab.
»Lass uns in Ruhe-«
»In Ruhe verstehst du es aber nicht! Wenn du mich ach so liebst, wenn du mich nicht verlieren möchtest, dann hör auf mich zu kontrollieren und lass mich etwas tun, was mir Spaß macht!«
»Das kannst du doch. Hier, in Spanien«, ich schüttelte den Kopf. »Es ist nicht das selbe. Ich habe dort meinen Zwillingsbruder, Leandra, die eine wirklich gute Freundin geworden ist. Die mir beigestanden hat seit unserer ersten Begegnung. Mein Leben ist dort«, seine Gesichtszüge änderten sich, so als würde er realisieren, was ich sagte.
»Wie wäre es, wenn du für deine Kurse dort hin fliegst und dort studierst. Es ist nicht weit und so kannst du auch deine Freunde sehen«, das war verrückt. Ich konnte nicht fast jeden Tag nach Italien fliegen. »Bist du bescheuert?«
»Ich will dir entgegen kommen. Von mir aus können die dich auch hier besuchen, wann sie wollen«, wirklich? Hoffnungsvoll sah ich ihn an, bevor er nickte. Er lächelte mich an. So ehrlich.
»Aber was ist mir-«
»Vergiss die Abmachungen, wenn es dich glücklich macht, dann mache ich es. Aber es gibt eine Bedingung...«
»Die wäre?«, ich wusste insgeheim was kommen würde, wollte es dennoch von ihm hören.
»Entweder ich oder jemand aus unserem Haus wird dich begleiten«, wenn es das einzige war, worum er mich bat...
»Okay«
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FALSE GAME | BAND 2✔️
RomanceBrielle Carrera, oder wer auch immer sie wirklich ist, steht vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens. Die schockierende Wahrheit über ihre Eltern und ihren einst vermeintlich perfekten Verlobten hat sie in eine Welt des Betrugs und der Täuschung ge...