capítulo diez

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BRIELLE

Es war ein Morgen, an dem ich mit Schmerzen in meinen ganzen Gliedmaßen aufwachte. Wortwörtlich hatte mich Natanael in jeder Ecke des Hauses genommen, bis ich irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen bin.

Und es war guter Sex, das leugnete ich nicht, gleichzeitig aber fühlte ich nicht dabei das, was man bei seinem Ehemann fühlen sollte. Ich fühlte noch immer Hass, denn dieser würde nicht so schnell verfliegen.

Nachdem ich duschen war, zog ich mir meine Trainingssachen an, denn ich musste etwas meine Wut herauslassen. Und am besten tat ich dies, indem ich Schießen ging. »Guten Morgen, wo ist euer Trainingsraum?«, war das erste was ich fragte, als ich Natanael halbnackt in der Küche antraf.

»Guten Morgen, gut geschlafen?«

»Ich habe dich etwas gefragt«, ging ich nicht auf seine Frage ein. Dann lächelte er und ging auf mich zu. Seine Hände umschlangen meine Taille, mit denen er mich noch näher an sich zog. Seine Augen blitzten auf und dann legten sich seine Lippen auf meine. Ein Kuss von Hoffnung, denn es war da einzige, was ich in dem Moment empfand, bevor ich mich abrupt löste.

»Denk nicht, dass nur weil wir wieder mit einander schlafen, alles gut ist. Denn wenn du das wirklich denkst, dann bist du ziemlich dumm«, gab ich ihm zu wissen und brachte Abstand zwischen uns. »Das ist mir klar, amor. Dennoch werde ich es versuchen, dass es wieder zwischen uns wird«

»Zwischen uns? Nachdem du mich so hintergangen hast? Nachdem du mich ein erneutes mal entführt hast?«, er glaubte es sich doch selbst nicht. Seine Augen wirkten enttäuscht, aber was erwartete er denn von mir? Dass ich alles vergesse und auf glückliche Ehefrau tat?

»Mi linda...jetzt beruhige dich bitte. Ich werde um uns kämpfen, aber du musst mich auch lassen«, mi linda... Wieso zog sich meine Brust so zusammen, sobald er es sagte? Innerlich wollte ich schreien, aber ich konnte nicht. Gib mir eine Chance dich zu lieben...hallten seine Worte in meinem Kopf, als sei es erst gestern gewesen, dass er es sagte.

Ich war wie in einer Starre, je mehr ich darüber nachdachte. Je mehr mein Herz klopfte und meine Sicht etwas verschwamm. Ich mied den Augenkontakt und wollte einfach nur weg, da schnappte er sich mein Gesicht und zwang mich ihn anzusehen. »Ich weiß, dass ich es nicht wieder gut machen kann, aber ich will es dennoch versuchen, dass wir glücklich sind. Ich weiß, dass du tief im Inneren noch etwas für mich empfindest und es auch willst. Lass es zu«, wieso tat es wieder so verdammt weh? Wieso konnte er mich nicht einfach nur lassen...

»Bitte lass mich los«, hauchte ich, dabei brach meine Stimme, weil meine Kehle zugeschnürt wurde. Eine Tränen kullerte dennoch über meine Wange und ich wollte nicht, dass er es sah. »Ich liebe dich, mi linda. Und ich werde es tun, auch wenn du mich hasst. Auch wenn du mich im Inneren am liebsten erschießen würdest, aber ich werde dich immer noch lieben, weil ich die Hoffnung habe, dass es wieder werden kann«, Ich liebe dich...ich liebe dich...Wie auf Dauerschleife spielten sich diese drei Worte in meinem Kopf ab.

»Natanael«, brachte ich leise hervor und da war es um mich geschehen, als viele weitere Tränen meine Wangen runterliefen. Dabei wollte ich es nicht. Und sollte es auch nicht... »Du wirst immer die Frau sein, die mich zu einem besseren Menschen gemacht hat. Du bist diejenige, die ich als Mutter meiner Kinder haben möchte«, er sprach über eine Zukunft, die ich noch nicht sah, er aber schon. Kinder...ich als Mutter...Wie sollte es Funktionieren, wenn alles was zwischen uns geschehen ist, so verkorkst war? Dass auch die Art, wie ich mich in ihn verliebte, total krankhaft war...

»Das funktionierte nicht. Nicht so, wie wir begonnen haben«, sagte ich nur ehe ich mich von ihm löste, meine warme Jacke schnappte und nach draußen lief. Ich bat den Fahrer mich in eine Trainingshalle zu bringen, wo ich mich austoben konnte und das tat er auch.

Es hab eine eigene Halle, wo dir Familie trainierte, die auch sehr abgelegen war und zurückgelassen. Aber es reichte mir. Sobald ich hineinging, sah ich dort Felipe, der am Boxsack zugange war. Ich versuchte ihn zu ignorieren, aber da entdeckte er mich und sah mich an.

»Brielle«

»Felipe«

»Ist alles in Ordnung?«, fragte er mich das ernsthaft? »Wie sehe ich denn aus? Sehe ich aus, als sei ich in Ordnung?«, er schüttelte ehrlich den Kopf und zog seine Boxhandschuhe aus.

»Ich will ehrlich zu dir sein. Ich habe dich wie Dreck behandelt und ich werde es mein Leben lang bereuen, aber meine Frau und ich erwarten ein Kind. Dieser Fakt hat uns sehr zusammenkracht und ich habe gelernt sie zu schätzen, richtig zu behandeln«, ein Kind? Wow. Darauf war ich nicht vorbereitet.

»Glückwunsch, Felipe. Ich hoffe, dass du keine Fehler machst«, gab ich von mir, denn an seinem Hochzeitstag hatte er noch Ada gevögelt. »Werde ich nicht, denn wir sind wirklich glücklich. Was ich dir damit sagen möchte ist, dass Natanael dich liebt und das es wieder werden kann, wenn ihr es beide wirklich wollt. Dazu gehören zwei«, seit wann war Felipe so weise geworden?

»Ich glaube, dass du nicht verstehst, was ich wegen euch allen durchgemacht habe«

»Oh doch. Mir ist glasklar, was du durchgemacht hast und es tut mir von Herzen leid, aber Natanael wollte dieses hässliche Spiel nicht spielen, sobald er begonnen hat ehrliche Gefühle für dich zu spüren. Und ich bin eigentlich der letzte Mensch, der sowas sagen sollte...aber gib ihm die Chance es gut zu machen. Gib sie uns allen und wir werden dir zeigen, dass wir alle zusammenarbeiten können«, das worum er mich bat, war unvorstellbar für mich. Zumindest in diesem Moment.

»Okay,« sagte ich dennoch, weil ich Zeit brauchte.

»Willst du bisschen boxen? Ich kann die Platten halten, wenn du möchtest«, das klang doch schon besser.

»Das wäre toll«

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt