capítulo cinco

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•BRIELLE•

»Dalia, wir müssen zurück«, riss mich Leandras Stimme aus meinem Tanz und dann merkte ich, dass mich ein Mann mit den Armen umklammert hielt und dieser mann auch nicht Natanael war. Dennoch hallte seine Stimme in meinem Kopf, was mir überhaupt nicht gefiel.

»Hm?«

»Wir müssen los. Dein Bruder ist irgendwie besorgt. Jemand hat bei euch eingebrochen«, und ich konnte auch schon ahnen wer das war. Ich sprintete gemeinsam mit ihr raus und sah noch kurz zurück zum Mann, der total enttäuscht wirkte. Nicht mein Problem...

Schnell fuhren wir zu uns nachhause und mein Bruder navigierte alle an. Noch immer stand dort der SUV, wie als wir losgefahren waren. Der einzige Unterschied war, dass das Tor offen stand.

»Seid ihr nüchtern genug, um mit einer Waffe umzugehen?«, wollte Leontes wissen, woraufhin wir drei nickten.
Ich schnappte mir meine aus unserem Sicherheitsschrank vor dem Tor und machte mich bereit. Das Adrenalin in meinem Körper hat den ganzen Alkohol ausgeschwemmt und ich war hellwach.

Mein Herz hämmerte, denn ich wusste nicht was uns drin erwarten würde.
Sobald wir uns hineinschlichen, begab ich mich in den zweiten Stock wie abgesprochen.
Leandra suchte den Dachboden ab, mein Bruder den Keller und Vicente den Hinterhof.

Die ersten zwei Türen waren sauber. Und dann nahm ich Geräusche wahr. Noch leiser schlich ich mich zu der Tür, die sich als Tür zu meinem Zimmer herausstellte.
Bereit auf das, was mich drin erwarten würde, trat ich meine Tür auf und hielt meine Waffe gerichtet auf die Person, die mitten in meinem Zimmer stand.

Das Licht schien auf sein Gesicht und mein Herz blieb stehen. Jegliche Aufregung war verflogen und meine Augen sahen direkt in seine. Das Grau, welches mich einnahm, bis ich mich regte und mich ihm näherte.

»Amor«

»Dein Amor kannst du dir sonst wo hin schieben«, knurrte ich und ließ die Waffe noch immer nicht runter. Mit meinem Fuß trat ich die Tür zu, damit niemand das Gespräch mitbekam. Es würde nur für unnötigen Ärger sorgen.

Sein Gesichtsausdruck war sanft. So sanft, dass es mich erschreckte. Mich darin erschreckte, weil ich nicht damit gerechnet hätte ihn hier in meinem Zimmer zu sehen. »Nimm die Waffe runter, amor«, bat er mich mit er zärtlichsten Stimme, die von ihm nur kommen konnte. Aber ich war schon viel zu weit, als das ich diese runternehmen würde.

»Nein«

»Du hast dich verändert. Früher-«

»Ich bin nicht mehr das schüchterne und liebe Mädchen von vor einigen Monaten. Für deinen Betrug würde ich dir eine Kugel ein den Kopf jagen und glaub mir, ich würde es tun«, knurrte ich und spannte mich noch mehr an. Mein Stand war auf beiden Beinen stabil und die Hacken bohrten sich schon fast in den Holzboden.

»Das sehe ich. Aber innerlich ist das Mädchen noch da. Da bin ich mir ziemlich sicher«, ich sog scharf die Luft ein, denn ich fühlte mich plötzlich so eingeengt. Es war alles so unfassbar viel. Dazu war ich nicht vorbereitet darauf und konnte nur hoffen, dass es hier schnell vorbei sein würde.

»Verschwinde Natanael. Lass mich hier in Ruhe und verschwinde. Du hast mit deiner Familie genug angerichtet und der Fakt, dass unsere Beziehung nur aus Rache geschehen ist, macht das alles viel schlimmer«, meine Kehle schnürte sich zu. Meine Augen wurden feucht und da schwebte der Tag, an dem ich das herausgefunden hatte, vor meinem inneren Auge.

»Ich werde nicht verschwinden. Nicht ohne dich. Amor, es war echt. Glaub mir. Ja zum Anfang hin war es pure Rache. Die Rache von uns an deine Familie, aber später habe ich angefangen dich zu lieben. Und das hatte ich noch nie so empfunden, nicht bevor ich dich getroffen habe«, wieso tat er mir das an? Wieso riss er diese Wunde so brutal auf, ohne ein bisschen Rücksicht auf mich zu nehmen?

»Verschwinde«, hauchte ich kaum hörbar, da meine Stimme nun komplett zusammenbrach. »Ich glaube dir nicht. Ich glaube dir kein einziges Wort. Liebe ist für dich ein Fremdwort und das wird es auch sein, denn dass du nicht einmal auf die Idee gekommen bist mir überhaupt zu sagen, dass meine Eltern noch leben, hat mich zerstört. Du hast mich kaputt gemacht mit deinen kranken Spielen mich in dich zu verlieben. Und soll ich dir etwas sagen? Du hast es geschafft, aber davon ist nichts mehr übrig...Ich hasse dich verdammt nochmal Natanael«, ich kämpfte mit meinen Tränen, wurde aber immer lauter und nun lag der Lauf de Pistole an seiner Stirn.

Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er hatte keine Angst, weil er dachte, dass ich nicht schießen würde. Aber mein Finger bewegte langsam den Abzug runter und in letzter Sekunde ergriff er mein Handgelenk, drehte die Waffe von sich und ein Schuss löste sich und traf in meine Wand.

»Hör auf. Lass mich«, ich zuckte herum und kam mir bescheuert vor, da meine Kraft gegen seine niemals ankommen könnte. Natanael zog mich nah an seine Brust und strich mir einige Male über meine Haare. Sachte und mit voller Ruhe.

»Komm mit mir zurück«, hauchte er an mein Ohr und da explodierten meine Gefühle. Mein Herz zersprang wieder in tausende Teile, weil ich ihm nicht traute. Ich schenkte seinen Worten keinen Glauben, denn er hatte mein Vertrauen missbraucht.

»Ich werde nicht mit dir zurückkehren. Das kannst du vergessen«

»Egal wie weit du dich von mir entfernen willst, wird dein Herz dich immer zu mir zurück führen, egal wie groß dein Hass mir gegenüber ist«, langsam ließ er ich los und ich stand direkt vor seinem Gesicht.

Seine Augen strahlten Trauer aus, seine Haltung war nicht mehr so präsent wie davor, und seine Hand ruhte an meiner Wange. Kurz schien er für mich so zerbrechlich, bis er sich doch aufrichtete, die Hand mit voller Kraft um meinen Hals schlang und seine Augen vor Wut zu lodern begannen.

»Du bist immer noch meine verdammte Frau und hast die Pflicht an meiner Seite zu sein. Wenn du also nicht freiwillig mitkommst, werde ich ganz andere Wege einleiten um dich da hin zu bekommen, wo du hingehörst. Hast du mich verstanden?«

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt