capítulo seis

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•BRIELLE•

Festgekettet an einen Stuhl saß ich mitten im Wohnzimmer und wurde von vielen Augenpaaren beobachtet. Vor allem männlichen Augenpaaren.

»Wie schön, dass du wach bist, Liebes«, es war Katas Vater, der sich an mich wand und ein zuckersüßes Lächeln aufsetzte. Angeekelt von der ganzen Situation wollte ich etwas kontern, aber bemerkte, dass mein Mund zugeklebt war. Aus dem Grund begann ich hektisch mich mit meiner vollen Kraft zu bewegen. Natürlich passierte nichts. Die Bildung von amüsierten Blicken auf den Gesichtern dieser Männer, war das einzige was geschah.

»Ich glaube, wir können sie befreien, oder?«, lachte der älteste Bruder Arlo laut auf. Aber wo war Natanael? Ich drehte meinen Kopf, aber wie und breit war er nicht zu sehen.

»Nata!«, schrie der jüngere Bruder und schon kam mein vermeintlicher Ehemann die Treppen hinunter. »Todos fuera de aquí (Alle raus hier) !«, das verstand ich sogar und beobachtete, wie alle den Anweisungen von Nata folgten.

Als nun wir zwei alleine zurück geblieben waren, trat er auf mich zu und begann mich von den Fesseln zu befreien. »Nur unter der Bedingung, dass du still sitzen bleibst«, knurrte er in mein Ohr und riss mir das Klebeband sehr aggressiv vom Mund.

»Gehts noch? Bist du von allen guten Geistern verlassen worden oder wieso wurde ich ein weiteres Mal von deiner drecks Familie entführt?«, fuhr ich ihn sofort an und blieb nicht sitzen, wie er es wollte, sondern stand auf und schubste ihn wieder zurück.

»Beruhige dich erstmal«, mich beruhigen? Sag mal, hatte der sie noch alle? Meine Hand holte viel aus, bevor meine Handfläche seine Wange traf. Röte breitete sich darauf aus und ich lachte amüsiert auf.

»Hast du mich gerade etwa-«

»Ja, ich habe dir eine Ohrfeige verpasst und ich würde am liebsten viel mehr mit dir tun. Nur würde ich vorher wissen, wie ich überhaupt hergekommen bin!«, schrie ich ihn fast schon an und wartete gespannt darauf, was er mir darauf sagen würde.

»Erinnerst du dich nicht mehr? Ich habe dir meine Warnung ausgesprochen und dann ist es eskaliert...«

»Du bist ein verdammtes Arschloch. Du denkst nur an dich und behandelst mich wie einen verdammten Hund!«, schrie ich total entsetzt, nachdem ich ihn von mir bekommen habe. Wütend stürzte ich mich auf den Mann und er fiel rückwärts auf den Boden, sodass ich rittlings auf ihm saß. Seine Augen loderten noch mehr und ich fand irgendwie meinen Spaß daran.

»Ich werde dich zerstören. Hast du mich gehört? Du wirst dir sowas nicht mehr erlauben du verdammt egoistischer Mann. Von wegen Liebe. Du kennst das Wort doch gar nicht!«, eine Ohrfeige folgte auf die nächste und dann ballte ich meine Hand zu einer Faust und wollte ihm geradewegs auf die Nase schlagen, da war aber bevor ich es ausführen konnte ein Tuch auf meinem Gesicht und ich schlief ein.

»Du hast mich einfach eingeschläfert!«, brüllte ich und wollte nochmal auf ihn zu, aber er war schneller. Im Handumdrehen packte er mich und drückte mich mit dem Rücken auf das riesige Sofa im Wohnzimmer und schnürte mir leicht die Luft ab.

»Du hast nicht darauf gehört, was ich dir gesagt habe. Außerdem musste ich dich schneller rauskriegen, bevor dich deine komischen Freunde finden. Aber ich war zu langsam«, oh nein...was hatte er nur getan...

»Du hast sie doch nicht-«

»Nein, ich habe denen nur den Vertrag gezeigt und bisschen Angst gemacht«, wovon zur Hölle sprach er bitte?

»Welcher Vertrag«, er kramte einen Zettel heraus und hielt in mir vor die Nase, dem ich ihm direkt entriss. Es war ein Ehevertrag. Ich wusste, dass ich an dem Hochzeitstag etwas unterschrieben hatte, aber ich dachte...

Die Ehefrau hat kein Anrecht darauf sich scheiden zu lassen, außer beide Partien sind damit einverstanden.
Ansonsten hat die Ehefrau beim Mann zu bleiben.
Sollte dagegen verstoßen werden, drohen hohe Strafen...

Das klang wie ein verdammter Witz. »Du hast es alles geplant...«

»Nein, meine Eltern. Aber mittlerweile profitiere ich auch davon«, direkt zerriss ich den Zettel in tausende kleine Stücke und warf diesen hoch, damit die Schnipsel wie Konfetti in Haus verteilt wurden.

»Ich habe das Original weit weg von dir gebracht, süße Ehefrau. Mach dir da mal keine Sorgen«, provozierte er mich und erneut holte ich zum Schlag aus, nur blockte er diesen diesmal ab, packte mich an den Beinen, warf mich anschließend über seine Schulter und transportierte mich wie einen Kartoffelsack in den zweiten Stock.

»Du bist so krank, Natanael«, fluchte ich in mich hinein und wurde dann endlich zurück auf die Beine gestellt. Seine Augen funkelten und zogen mich ins Visier. Meine Hände verschränkte ich vor meiner Brust und bemerkte erst jetzt, dass ich noch mein Partykleid trug, und meine Brüste somit fast herausfielen. Instinktiv drehte ich mich um und wollte einfach nur weglaufen.

Alles, was ich wollte war es glücklich zu sein. Jetzt wurde ich zum dritten mal entführt und diesmal von einem Mann, dem ich alles von mir gegeben hatte. Alles. Meine Liebe, meinen Körper und vor allem mein Vertrauen. Alles hatte er mir genommen und mich mit einem kaputten Herz zurückgelassen.

»Amor«

»Hör auf mich so zu nennen, Natanael! Es reicht. Lass mich doch einfach nur in Ruhe und geh deine Geschäfte erledigen. Du hast mir alles genommen und nun auch meinen Bruder, der das Einzige war, was ich hatte und dem ich vertraute!«, begannen Tränen meine Wangen herunterzufließen. Natürlich wusste er, dass es mein Bruder war. Es war auch nicht zu übersehen.

»Er wird mich finden«, flüsterte ich schließlich zu mir selbst, dabei spürte ich den warmen Atem von Natanael an meinem Hals. Gänsehaut legte sich auf meine Haut und meine Atmung wurde immer schwerer. »Er wird dich nicht finden, weil er sowieso weiß wo du bist. Genauso weiß er aber, wenn er etwas versucht, dann wird es große Konsequenzen geben«

»Ich hasse dich so sehr. Du hast mir wirklich alles genommen«, schluchzte ich schon und sackte langsam zu Boden. Mein Körper, meine Gefühle, alles in mir machte es nicht mehr mit. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich konnte nicht mehr länger so kämpfen, denn er raubte mir jegliche Energie, dadurch dass er sich versuchte zurück in mein Herz zu schleichen.

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt