capítulo dieciséis

2.1K 111 26
                                    

BRIELLE

Nachdem wir mich in der Fahrschule angemeldet hatten, fuhr mich Natanael in sein Fitnesstudio des Vertrauens, wo ich mich umzog und bereit war.

»Du machst so Sport?«, verwundert sag mich mein Ehemann an, der in Jogginghose und einem Sportshirt vor mir stand. »Ja, wieso?«, er zog mich am Arm zu sich, drehte mich um und haute mir auf den Hintern.

»Weil du viel zu heiss aussiehst«, er meinte meine Leggings und den Sport BH. Aber waren wir mal ehrlich...so war es halt bequem.
Ich streckte ihm, wie ein Kind die Zunge heraus, stöpselte mir meine Kopfhörer ein und ging geradezu aufs Laufband.
Ich joggte eine Weil und beobachtete Nata, der sich gerade bereit machte, um einige Arm und Rückenübungen zu machen.

Er sah selbst viel zu gut aus, sodass sich meine Mitte sofort zusammenzog.
Mein Herz pochte und ich begann beinahe zu sabbern, bevor ich merkte, wie er mir näher kam.
»Ach Amor, du sabberst«, ich schüttelte den Kopf und machte das Laufband aus, bevor ich mich vor ihn stellte und die Arme verschränkte.

»Das hättest du wohl gern. Und jetzt störe mich nicht«, ich drängte mich an ihm vorbei zu einem Gerät für die Beine.
Dort stellte ich mein Gewicht ein und begann meinen ersten Satz zu machen, bevor ich kurz durch schnaufen konnte.

»Brie?«, ertönte eine Stimme, die ich durch meine Kopfhörer hörte. Ich sah auf und Felipe stand vor mir.
»Oh, hey«

»Wie gehts?«, wir hielten einen kleinen Smalltalk. Ehrlich gesagt störte mich seine Anwesenheit nicht mehr so, wie davor.
Es war wirklich super locker und entspannt mit ihm zu sprechen.

»Hast du Lust-«

»Haben wir nicht besprochen, dass du dich von ihr fern hältst?«, kam Natanael dazwischen und sah Felipe finster an. »Alles ist gut. Beruhige dich. Wir haben uns nur unterhalten«

»Hast du schon vergessen, was er dir angetan hat?«, ich lachte auf.

»Nein, aber ich habe auch nicht vergessen was du getan hast. Dennoch lasse ich mich von dir ficken«, rutschte es mir heraus und ich zog einige Blicke auf mich. Unangenehm. Sofort spürte ich, wie meine Wangen warm wurden und ging beschämt weg.
Er trieb mich in den Wahnsinn und ich hielt das nicht aus.

Ich ging sofort in die Umkleide, holte meine Tasche heraus und rief den Fahrer an. Zumindest versuchte ich es, denn mir wurde mein Handy aus der Hand gerissen.
»Was soll das?«, verwirrt sah ich ihn an. Die Augen meines Mannes loderten wütend und ich ignorierte es.

»Du suchst Probleme, wo keine sind. Hör einfach auf dich in alles einzumischen. Ich habe dieses Kontrollgehabe satt! Erst bist du total der tolle Ehemann, kümmerst dich um mich und wir sind glücklich. Aber im nächsten Moment machst du einfach alles wieder kaputt. Wieso?«, seine Miene entspannte sich, sobald ich die Worte ausgesprochen hatte.
Langsam trat er einen Schritt auf mich zu und legte eine Hand an meine Taille.

»Es tut mir leid. Als ich ihn gesehen habe und er dich angesprochen hat, bin ich wütend geworden, weil ich weiß wie er dich damals gebrochen hat mit Ada. Ich wollte nur nicht, dass er wieder etwas tut, was dir nicht passt«, sandte hauchte er einen Kuss auf meine Wange und zog mich an seine Brust. Ich wehrte mich nicht, weil ich schwach wurde.

»Es tut mir wirklich leid, Amor. Ich liebe dich«

»Bitte merk dir, dass ich auch auf mich selbst aufpassen kann. Ich habe gelernt zu kämpfen und wenn es sein muss, tue ich es, okay?«, wollte ich ihm klar machen, denn langsam wurde er lächerlich. Langsam hielt sich auch meine Geduld in Grenzen.

»Okay«, gab er nur von sich und trat noch einen Schritt auf mich zu. »Ich tue es alles nur für dich Amor«, hauchte er und legte eine Hand an meine Wange. Sofort brannte die Stelle und ich wollte zurück weichen.

»Lass mich nachhause«

»Komm, ich fahre dich«, er öffnete die Beifahrertür und ließ mich einsteigen. Anschließend setzte er sich selbst und wir fuhren los. Während der Fahrt ruhte seine Hand auf meinem Oberschenkel und es ließ meinen Puls höher schlagen. Sein Blick war auf die Straße gerichtet, doch seine Gedanken waren definitiv woanders. Wie auch gestern Abend rutschte er mit der Hand immer höher, nur dieses Mal würde ich widerstehen.

Meine ergriff seine und schubste diese von meinem Bein. Ich drehte mich in die Richtung des Fensters und schaffte Abstand. Zuhause angekommen ging ich direkt duschen und machte mich an etwas Uni Kram, ehe es an der Tür zum Kunstzimmer klopfte.

Mein Mann stand in der Tür und hielt ein Tablett in den Händen. »Ich hoffe, dass du das magst«, er kam näher und stellte es auf den kleinen Tisch neben mir ab. Er hatte eine Obstplatte gemacht, dazu einen Tee und irgendein Gebäck, was ich so nicht kannte.

»Danke«, gab ich von mir und sah wieder zur Leinwand. »Was malst du?«, ich schaffte schweigend etwas platz und ließ ihn darauf sehen. Mein Bild stellte eine unerfüllte Liebe dar. Ein Paar, das verschwommen vor einander stand. Zumindest die Hälfte deren war verschwommen und verlaufen, als würde es nicht vollbracht sein. Beide streckten die Arme nach einander aus, berührten sich jedoch nicht.

»Das sieht traurig aus«, ich nickte, denn das war es. Es war ein trauriges Bild. »Wieso?«, fragte er und ich drehte mich zu ihm, hob eine Augenbraue und neigte den Kopf leicht.

»Was?«

»Wieso findest du, dass wir uns nicht erfüllen?«, er durchschaute den Gedanken des Bildes. Was auch sonst. »Weil es so ist Nata«

»Amor...«

»Nein. Weißt du, ich wurde belogen. Jahrelang von meinen Eltern, von meiner besten Freundin. Von allen. Aber weißt du was am meisten weh tut? Dass ein Mensch, den ich wirklich aufrichtig lieben gelernt habe, ohne den ich mir ein Leben nicht vorstellen konnte, mich hintergangen hat. Ich habe dir geglaubt. Ich habe dir alles von mir gegeben und du hast es weggeworfen. Es tut so weh, dass ich es nicht mehr aushalte und am liebsten nichts mehr mit dir zu tun haben will, aber Ich bin noch hier. Ich bin noch hier, weil ich dich immer noch liebe, auch wenn ich es nicht sollte!«

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt