capítulo siete

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BRIELLE

Gestern verbrachte ich meine Zeit damit im Bett liegen zu bleiben und alles zu hinterfragen. Aber ich kam zu keinem Entschluss. Stattdessen bin ich auch irgendwann eingeschlafen und war nun um elf wach.

Natanael ließ mich alleine und dafür war ich dankbar. Ich hätte ihn hier nicht gebrauchen können. Alles, was mir diese Familie angetan hatte...es war unverzeihlich und meine größte Angst war, dass ich mich wieder in ihn verliebt und ihn in mein Herz ließ.

Als ich meine Klamotten noch immer in dem Schrank Vorwand, zog sich meine Brust zusammen und ich wusste nicht, was ich davon anziehen sollte, denn diese grellen und leuchtenden Farben...das war nicht mehr ich. Außerdem waren es größtenteils irgendwelche sommerlichen Sachen und viel zu dünn für Anfang Dezember.

Dennoch konnte ich eine schwarze Leggings und ein eng anliegendes Longsleeve finden, das ich mir überzog, dazu irgendwelche Sneaker kombinierte und mich nach unten begab. Dort sah ich auch schon meinen gesetzlichen Ehemann sitzen und Kaffee trinken. Dabei kam er nicht auf die Idee sich ein Oberteil anziehen. Stattdessen ließ er seinen Oberkörper von der Küchenlampe beleuchten und mich für einen kurzen Moment verrückt werden. Aber dann riss ich mich dennoch zusammen und betrat schweigend die Küche, um mir dort einen Kaffee zu machen.

»Buenos dias, amor«

Ich ignorierte ihn und machte mich an den Milchschaum und den Espresso. Sirup war auch reichlich da und da räusperte er sich. »Du weißt schon, dass wir Hausdamen haben für sowas«, erinnerte er mich, aber es war mir ziemlich egal. Ich zuckte mit den Schultern und drehte ich genervt zu ihm um.

»Willst du dich vielleicht nicht in mein Leben einmischen? Oh, ups. Hast du ja schon. Du hast es nämlich zerstört!«, knurrte ich und mir war schon direkt der Appetit auf Kaffee vergangen. genervt stellte ich meine Tasse ab und ging in Richtung der Tür.

»Wohin?«

»Geht dich nichts an« Schon ergriff er meine Hand und zog mich zurück. »Es sind zwei Grad draußen und du willst in diesem Aufzug raus?«

»Dir kann es egal sein. Außerdem brauche ich neue Kleidung und Malutensilien«, ich studierte noch immer Kunst und hatte es auf keinen Fall vor abzubrechen. Außerdem musste ich mir etwas überlegen, um mit meinen Bruder in Kontakt zu kommen.

»Wofür das?«, ach, das wusste er wohl nicht. Ups.

»Ich studiere Kunst«, sagte ich ganz monoton und dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck in ein Strahlen. Wieso grinste er so dämlich? »Ich dachte-«

»Du dachtest vieles, aber Zeiten haben sich geändert. So auch ich. Also, lässt du mich raus? Oder muss ich deinen Gorilla mitnehmen? Sorry, Pablo«, sah ich zu ihm, denn er stand am Eingang und wirkte, als würde er nur auf Natanael warten, weil er ja noch zur Arbeit musste.

»Ich fahre mit dir«

»Ganz sicher nicht«, gab ich zurück, denn ich brauchte meine Ruhe beim Shoppen. Vor allem bei Malutensilien. »Sicher doch. Zieh deine Jacke an und komm«

»Ich habe keine Jacke!«, erinnerte ich ihn und sah auf mich herab. Dann forderte er mich auf zu warten und begab sich nach oben. Schon kam er zurück, diesmal angezogen und mit zwei Jacken. Eine Davon gab er mir und zwang mich diese anzuziehen. »Aber die ist mir zu groß«

»Ich weiß, aber bevor du krank wirst, wirst du diese tragen, bis wir eine neue gekauft haben«

»Du warst schon immer ein Kontrollfreak!«, beleidigt stapfte ich nach draußen und stieg schweigend in seinen Porsche. Er setzte sich dann auch rein und fuhr los. Wir kamen in der Einkaufsstraße an, wo ich einen Luxusladen nach dem nächsten sah. Dabei brauchte ich nicht so teure Sachen.

»Tob dich aus, amor«, er wedelte mit seiner goldenen Kreditkarte vor meiner Nase, bis ich ihm diese wegschnappte und in den ersten Laden reinlief. Wenn schon, denn schon...

Laden für Laden klapperten wir zusammen ab. Alle Tüten gab ih meinem Mann und ließ ihn alles tragen. Es wurde dunkle Kleidung, aber gleichzeitig sprach mich ein flauschiger Mantel in beige sehr an, weshalb dieser mit musste.

»Warte hier«, sagte ich zu Natanael, als wir vor einem Unterwäscheladen standen. Ich wollte da alleine rein, ohne ihn. Denn ich war nicht in der Stimmung mir etwas von ihm aussuchen zu lassen. »Oh ganz sicher nicht«

»Wieso kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich will doch einfach nur entspannt meine Unterwäsche kaufen«

»Weil du meine Frau bist, falls du es vergessen hast. Und ich ein Recht darauf habe dich in jedem Zustand zu sehen, wann und wo ich es möchte«, da hat er sich geschnitten. Aber sein Blick war so standfest und davon überzeugt, dass ich einfach nur reinging und keine Lust mehr hatte mit ihm zu diskutieren.

»Buenos dias. Kann ich helfen?«, ich schüttelte den Kopf und schaute mich selbst um. Wild griff ich nach sämtlichen Sets. Von durchsichtig, bis Spitze und sogar mich kompletten Ausschnitten der Cups. Einfach aus Provokation zu Natanael. Ich kaufte neben ganz alltäglicher Unterwäsche die aufreuzendeste, die ich dort nur finden konnte. Sogar mit Strapsen und Strümpfen.

»Du weißt ganz genau, was du da gerade tust, oder?«

»Was tue ich denn?«, fragte ich ihn und sah provokativ in seine Augen, dessen Pupillen massiv geweitet waren. Ich wusste natürlich, was ich da tat. Dennoch lächelte ich zuckersüß und trat einen Schritt auf ihn zu, während sich in meiner Hand ein Spitzenbody befand, der zwischen den Beinen einen Ausschnitt hatte.

»Provoziere mich nicht«

»Ich? Glaub mir, diese Sachen sind ganz alleine für mich«, erklärte ich und neigte meinen Kopf etwas zur Seite. »Ich schwöre dir-«

»Dann was?«

»Dann werde ich verdammt nochmal so ficken, dass du an nichts anderes mehr denken kannst, als an meinen Schwanz«, flüsterte er in mein Ohr, sodass sich sämtliche Nackenhärchen aufstellten. Fuck. Meine Mitte sollte nicht kribbeln, trotzdem tat sie es.

»Vergiss es«

»Vergiss du nicht, dass ich mit dir tun werde, was ich will. Du bist meine Frau und ich nehme wir was ich möchte. Und wenn ich dich heute ficken will, dann werde ich es tun. Und ganz tief im Inneren deines versauten Köpfchens sehnst du dich so sehr danach, sodass es dich verrückt macht«, er war viel zu gut in dem was er tat. Er wusste ganz genau, was er tat. Dennoch wollte ich nicht nachgeben.

»Glaub mir, ich habe schon alles bekommen, was ich wollte. Und das nicht von dir«, platzte es aus mir und sein Gesichtsausdruck machte mich nervös. Er loderte. Loderte so sehr, dass ich innerlich grinste und gleichzeitig nicht einschätzen konnte, was er tun würde...

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt