𝑪𝒐𝒎𝒑𝒍𝒊𝒄𝒂𝒕𝒆𝒅 𝑳𝑶𝑽𝑬 - 𝑭𝒓𝒆𝒅 𝑾𝒆𝒂𝒔𝒍𝒆𝒚

15

Yannika

Bis zum Abendessen versuchte ich mich an den Hausaufgaben die wir zur nächsten Woche auf hatten, doch meine Gedanken schweiften ständig zum Wiesel-Zwilling. Er hatte mir wirklich seine Liebe gestanden. Oder war es vielleicht doch nur ein Scherz von ihm? Ich meine, sie sind beide bekannt dafür Scherze zu machen, aber sollten sie sowas dafür ausnutzen? Würden sie Gefühle wirklich ausnutzten, um sich einen Scherz zu erlauben? Ich wusste es nicht.
Die Hausaufgaben blieben fast ganz unberührt. Das einzige was ich schaffte war ein Aufsatz für Verwandlung, aber diesen würde ich nicht abgeben, da ich mich nicht konzentrieren hatte. Also müsste ich auch den nochmal überarbeiten und damit blieb mir keine Hausaufgabe weniger. In einer halben Stunde würde es Abendessen geben, in der Bibliothek war auch keine Ruhe mehr, also beschloss ich meine Sachen weg zu bringen und dann in die große Halle zu gehen. Ich hatte schon die ganze Zeit überlegt, ob ich es Pansy und Tori sagen sollte, doch ich habe mich dagegen entschieden. Sie werden es mir vielleicht an der Nasenspitze ablesen können, aber ich will es nicht sagen. Es ist mir dann doch zu gefährlich. Immerhin würde Fred da auch nicht lebend wieder raus kommen. Auf dem Weg in den Kerker begegne ich einigen Slytherins die mich nett grüßen und einige sprechen mich auch auf die Vorkommnisse der letzten Zeit an, mit der dummen Pflanze zum Beispiel oder meiner Unkonzentriertheit - sie kennen mich so einfach nicht – doch ich antworte ihnen nur mit angeblichem Stress. Irgendwo stimmt es ja auch.
Da es langsam wirklich kälter wird ziehe ich mir im Dorm einen Pulli über meine Schulkleidung und begebe mich dann in Richtung große Halle. Noch 10 Minuten bis zum Essen, wenn nichts dazwischen kommt, wie ein Wiesel zum Beispiel, komme ich pünktlich. Die Gänge sind bereits leer, als in die Treppen herauf komme. Doch plötzlich werde ich in einen Seitenspalt gezogen und erkenne nur Wage die größere Gestalt vor mir. „Hallo Yanni", flüstert plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme. „Wie unauffällig Wiesel", murre ich leise, während in der Dunkelheit seine Gestalt immer mehr Form annimmt, bis ich ihn ganz erkenne. „Ab wann bist du alleine. 10 Uhr?", fragt er und geht nicht auf meine Aussage ein. „Halb elf, wieso?", antworte ich fragend. „Siehst du dann. Schließ dein Zimmer fünf Minuten vor halb ab" – ein Kuss bekomme ich plötzlich noch, dann verschwindet er. Was auch immer er vor hat, es hat mit seiner Aussage von vor hin zu tun. Vorsichtig gucke ich mich um, dann verschwinde ich aus dem Spalt und komme 5 Minuten zu spät zum Essen.
„Wo warst du?", will meine beste Freundin wissen. „Hab getrödelt", lüge ich, was Tori einfach so hin nimmt, wofür ich sehr dankbar bin. „Wie wäre es mit einer kleinen Abendeinheit heute 22Uhr?", wirft Draco in die Runde. Vor zwei Jahren hat er die Abendeinheit erfunden. Es ist keine Party und es sind nicht alle Slytherins eingeladen, weswegen man es auch nicht als Party bezeichnen kann. Diese Abendeinheiten sind meistens irgendwelche Trinkspiele in einem Dorm von uns. Es findet hauptsächlich zwischen Draco, Blaise, Crabbe, Goyle, Pansy, Tori, Daphne, Terrence, leider Flint und mir statt. Manchmal noch ein paar andere Slytherins, aber ehr selten. „Bin dabei!", wirft Blaise sofort ein und auch die anderen sind dabei. „Bei meiner Schwester im Dorm", legt Draco fest und ich erstarre. Verflucht nein! „Ich wollte aber eigentlich nicht mit machen", antworte ich etwas zu panisch. „Wieso das denn? Die Malfoys sind doch immer dabei", wirft Crabbe skeptisch bei. „Weil wir viele Hausaufgaben haben und ich noch nicht mal angefangen habe", antworte ich Wahrheitsgemäß. „Aber du warst den ganzen Nachmittag in der Bibliothek?", wirft nun auch Goyle dazu. „Ich bin aber nicht zu Hausaufgaben gekommen. Bei mir nicht, ich bin nämlich nicht dabei!", bestehe ich drauf und kassiere einen finsteren Blick von meinem Bruder. „Hast du was anderes vor?", fragt der besagte dann. „Ja ein Date mit meinen Hausaufgaben!", knurre ich zurück. „Maus, die kannst du auch morgen machen. Vielleicht solltest du dir auch eine Auszeit nehmen", murmelt nun auch Tori, doch ich schüttle nur den Kopf. Meine Auszeit habe ich und die heißt Wiesel-Zwilling, nur wenn dir mir das jetzt hier versauen, habe ich nur stress. Mit mehreren Personen. „Okay wenn Yan nicht will, machen wir es bei mir und Tori", schlägt Pansy vor und die anderen Stimmen zu, auch wenn mein Zwilling mich immer noch skeptisch beobachtet. „Du hast doch was anderes vor", beharrt er, doch ich schüttle nur mit dem Kopf. „Lass sie, darling", mischt sich Tori ein und gibt Draco einen Kuss auf die Wange.

Nach dem Essen eile ich ausnahmeweise mal schnell aus der Halle, doch werde schon auf halben Weg von meinen beiden Freunden eingeholt. „Bist 22 Uhr ist noch Zeit, also auf geht's zu dir!", grinsen Pansy und Tori, während sie mich mit ziehen. Beide machen sie es sich auf meinem Bett gemütlich, während ich nur an meinen Schreibtisch gehe. „Ich meinte das ernst Leute", beginne ich und drehe mich zu den beiden, die mich angrinsen. „Sicher. Du hast einfach keinen bock auf Flint oder?", fragt Pansy nach. „Wer hat das schon", antworte ich und seufze. „Wir können uns auch einen Mädelsabend machen", schlägt Tori vor, doch ich schüttle den Kopf. „Ich muss wirklich Hausaufgaben machen und außerdem wollt ihr sicherlich nicht, dass euer Dorm auseinander genommen wird, oder?", frage ich und muss schmunzeln, als sie die Augen aufreißen und wie vom Blitz getroffen sich verabschieden und in ihrem Dorm eilen. Die Abendzeit beginnt nämlich nicht erst 22 Uhr. Zumindest für die beiden nicht. Blaise und Draco werden schon auf sie warten.
Vorsichtshalber verschließe ich bereits jetzt die Tür, mache mir leise Musik an und mache mich an meinen Hausaufgaben zu schaffen. 

------------------------------------------------------------------------------------------------