𝑪𝒐𝒎𝒑𝒍𝒊𝒄𝒂𝒕𝒆𝒅 𝑳𝑶𝑽𝑬 - 𝑭𝒓𝒆𝒅 𝑾𝒆𝒂𝒔𝒍𝒆𝒚

19

Yannika

„Ich weiß nicht", murmle ich als ich in der Umkleidekabine eines Ladens in Hogsmeade stehe und ein grünes Kleid anprobiert habe. „Ach zeig doch erstmal!", besteht Pansy drauf, welche ihr Kleid schon längst gefunden hat. „Ja, zeig!", erwidert auch Pansy, sodass ich dann doch heraus trete. „Wow!"
„Du siehst genial aus!"
Auch wenn sie es ernst meinen, solange ich mich nicht wohl fühle werde ich es nicht kaufen. „Ich will lieber ein anderes anprobieren.", sage ich und betrachte mich im Spiegel. Langsam gehe ich durch die Reihen und schaue mir die Kleider an, als mir eins in die Augen fällt und ich sofort verzaubert bin. „Was haltet ihr von dem?", frage ich unsicher, während die beiden sich schon wieder umgezogen und bezahlt haben. „Omg, zieh es an!"
„Unbedingt!"
Ohne lange zu zögern greife ich danach und ziehe es sofort an. „Hast du es an?", drängelt Pansy, als ich bereits ein paar Minuten vor dem Spiegel stehe. Egal was sie sagen, ich werde es kaufen. Strahlend trete ich aus der Umkleide und sofort klappt Pansys Mund auf. Und auch Astoria sieht geschockt aus, im positiven Sinne. „Wenn du es nicht kaufst, köpf ich dich", meint Tori, was mich zum Lachen bringt. „Natürlich kaufe ich es", lache ich und ziehe mich wieder um.

Ein paar Minuten später gehen wir mit unseren Kleidern in den Tüten aus dem Laden. „Hat doch alles wunderbar funktioniert", lächelt Tori Freude strahlend. „Stimmt", meint Pansy ebenfalls grinsend. Aus den beiden kommt die Pure Freude, während ich nur an Fred denken kann. Natürlich will ich auch mit ihm zum Yuleball gehen, aber verdammt es geht einfach nicht. Und das weiß er genauso gut wie ich. Auch wenn es weh tut.
„Mit wem gehst du eigentlich hin?", fragt Tori plötzlich an mich gewandt und holt mich damit wieder zurück in die Gegenwart. „Ähm alleine", antworte ich. Das sie mit meinem Bruder und Pansy mit Blaise geht ist mir klar, also brauche ich keine Rückfrage stellen. „Wieso nicht mit deinem"
„Pansy!", zischt Tori noch genau im Richtigen Moment, denn gerade kommen Blaise, Terence und Flint auf uns zu. Wo Draco ist, soll mir egal sein. „Sorry", formt sie lautlos. „Ich gehe zurück. Ich bin müde", meine ich. Die beiden nicken nur und stumm gehe ich an den Jungs vorbei.

In meinem Dorm packe ich das Kleid sorgfältig weg. Morgen Abend werde ich es rausholen und dann alleine auf diesen verfluchten Ball gehen. Würden sie mich nicht mitschleifen, würde ich nicht mal hingehen.
Ich habe mir gerade ein Buch genommen und es mir auf meinem Bett gemütlich gemacht als plötzlich ein Heuler vor mir auftaucht und mich zu Tode erschreckt. Mein Herzschlag beschleunigt sich auf das dreifache mindestens und Panik entsteht in mir. Verdammt.
Mit schwitzigen Händen öffne ich und schon ertönt die Stimme meines Vaters. „YANNIKA NARCISSA MALFOY! DU KOMMST JETZT SOFORT INS MANOR" – jedes Mal lässt mich diese Stimme erschaudern. Ich muss heftig schlucken, ehe ich aufstehe, meinen Schnappe und mich in den Gemeinschaftsraum begebe. Die meisten sind noch Hogsmeade, weshalb ich mich mit Flopulver auf den Weg ins Manor mache.
Etwas wackelig lande ich in der Eingangshalle des Manor und gehe dann langsam ins riesige Wohnzimmer. Mein Vater steht mit dem Rücken zu mir und guckt aus dem Bodenlangen Fenster. Meine Mutter sitzt auf einem Stuhl am Essplatz und sieht fertig aus. Draco ist ebenfalls da und lehnt an der Rückseite des riesigen Sofas. „Was ist denn hier los?", frage ich und sehe skeptisch zwischen den drein hin und her. „Hast du uns was zu sagen?" – die Stimme meines Vaters ist scharf, man könnte sich daran schneiden. „Nein?", antworte ich eher fragend, da ich keine Ahnung habe was hier los ist. „Sicher?", erst jetzt dreht Vater sich um und sieht mich eisig an. „Yannika, sei ehrlich", meint meine Mutter und stellt sich neben meinen Vater. Ich will gerade ansetzten, als Dracos Stimme ertönt. „Ist das dein verfluchter ernst, Yannika!?". Erschrocken blicke ich zu meinem Bruder, welcher mein Tagebuch hoch hält. Nein! Nein bitte nicht! Da steht alles über Fred drinne!
„Du hast mein Tagebuch gelesen", stelle ich erschrocken fest. „Na und!? FUCKING WEASLEY", schreit er und schleudert mir mein Tagebuch entgegen. „Draco!", ermahnt unsere Mutter, doch ich sehe, dass sie genauso geschockt ist. Mir schießen bereits die Tränen in die Augen und augenblicklich wird mir schlecht. „Ein Weasley?", fragt mein Vater kühl. Ich muss schlucken, dann nicke ich. „Yannika Narcissa Malfoy! Du hast diesen Namen mit Stolz zu tragen, doch was machst du!? Du ziehst ihn in den Dreck! Du ruinierst unsere Familie!", er schreit nicht, doch das muss er auch nicht, um mich zum weinen zu bringen. „Deine heimlichen treffen mit dem Weasley hören hiermit sofort auf. Ich werde Severus sagen, dass er ein besonders Auge auf dich werfen soll. Denk ja nicht, ich lasse zu, dass du unsere Familie in den Dreck ziehst." Was habe ich auch anderes erwartet? „Du wirst kein Wort mehr mit ihm reden, sonst bist du schneller mit Adrian Pucey verheiratet als du gucken kannst" – mir wird schlecht – „Adrian ist schon in Kenntnis gesetzt. Du gehst mit ihm morgen zum Yuleball"
Ich sage nichts. Was soll es bringen? Außer einen Folterfluch gar nichts. Also nicke ich nur stumm. „Und jetzt geht. Beide, euer Fehlen soll nicht auffallen"

Mit Flopulver gelangen wir wieder in den Gemeinschaftsraum. Da dort viele Slytherins sind, ziehe ich Draco sofort mit in meinen Dorm. Wütend drücke ich ihn gegen die Tür und halte meinen Zauberstab gegen seinen Hals. „Verflucht Yan!" – ich höre die erschrockene Panik in seiner Stimme und es ist mir so recht. „Du sollst mein Zwilling sein? Was fällt dir ein mein Tagebuch zu lesen!? Welches Recht nimmst du dir!?", frage ich mit wütenden Tränen in den Augen. „Ich wollte nur wissen warum du in den letzten Wochen so komisch warst. Und es war gut, dass ich es getan habe. Wer weiß wie weit du noch gegangen wärst mit ihm", knurrt Draco, doch bewegt sich kein Stück. „Verschwinde, Malfoy", sage ich ruhig und nehme meinen Zauberstab runter. Sobald er den Raum verlassen hat, verschließe ich die Tür und breche heulend zusammen. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn.

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